Politik

Mehrere Bäume in Wülflinger Badi kommen weg

Um die Abwasserkanäle in Wülflingen zu erneuern, werden in der Badi Wülflingen einige Bäume gefällt. Betriebsleiter Urs Bösch und die Stadt Winterthur sehen im Projekt aber eher eine Aufwertung als einen Nachteil.

Urs Bösch, Betriebsleiter des Schwimmbads Wülflingen, zeigt die Zone im Badiareal, in der die Bauarbeiten stattfinden werden. (Bild: Fabrice Dubler), Weil die alten Bäume bei Stürmen jeweils grosse Äste verlieren, sei es sicherheitstechnisch sinnvoll, sie zu fällen, sagt Urs Bösch. (Bild: Fabrice Dubler)

Mehrere Bäume in Wülflinger Badi kommen weg

Die beiden bestehenden Abwasserkanäle in Wülflingen sollen durch eine umfangreiche Sanierung erweitert werden. Konkret sieht das Projekt vor, die beiden Zuflüsse mit einem neuen Kanal zu verbinden. Dieser neue Verbindungskanal soll dann die Töss bei der Johannes-Beugger-Strasse als sogenanntes Dükerbauwerk unterqueren. Das hat die Stadt Winterthur in einer Mitteilung am Freitag geschrieben.

Mit der neuen Abwasserführung soll das Abwasser flexibler geführt, und die vorhandenen Kapazitäten können besser genutzt werden. Zudem würde es weniger nötig sein, bei grossen Abwassermengen ungereinigtes Wasser in die Töss zu lassen.  5,15 Millionen Franken kostet das Projekt, das diesen Herbst starten und rund 17 Monate andauern soll. Der Stadtrat hat es letzte Woche genehmigt.

20 Bäume kommen weg

Weil ein Teil der Bauachse auch auf dem Areal der Badi Wülflingen ist, müssen dort mehrere Bäume gefällt werden. «Wir gehen von etwa 20 Stück aus», sagt Pierre Walpen, Projektleiter im Tiefbauamt der Stadt Winterthur. Jedoch strebe man zusammen mit dem Sportamt eine Neubepflanzung und eine Aufwertung der betroffenen Fläche auf der südwestlichen Seite des Schwimmbadareals an. Gemäss Pierre Walpen ist ein Projekt durch ein Landschaftsarchitekturbüro zurzeit in Bearbeitung. Man müsse die genaue Planung aber noch abwarten.

Was nach viel klingt, ist in Wirklichkeit nur halb so schlimm. Oder besser gesagt, einen Viertel so schlimm. «Konkret sind es nur fünf Bäume, die auf unserem Badi-Areal wegkommen», sagt Urs Bösch, Betriebsleiter des Schwimmbads Wülflingen. Deshalb regt sich bei ihm nicht etwa Widerstand gegen das Projekt. «Die Sanierung bringt auch viele Vorteile und könnte die Badi schlussendlich sogar aufwerten», so Urs Bösch.

Sanierung als Chance für Schwimmbad

Viele Bäume seien alt und würden während Stürmen regelmässig grosse Äste verlieren. «Rein sicherheitstechnisch ist es also vorteilhaft, dass sie wegkommen», sagt der Betriebsleiter. Dass die fehlenden Bäume für weniger Schatten auf der Wiese sorgen werden, glaubt Bösch nicht, da alle am Rand platziert seien, wo sich ohnehin kaum jemand aufhalte.

Zudem würden einige Anlagen in dieser Zone sowieso erneuert, wie Bösch sagt. «Das Flachdach ist baufällig und die Schaukel alt. Vielleicht gibt es dafür hier bald etwas Neues.» Nach den Bauarbeiten würde  es statt dem wilden Gestrüpp Blick auf die Töss geben, was das Schwimmbad ausserdem grösser erscheinen lasse.

Bislang keine Beschwerden

Da die Arbeiten nur am Rande der Badi und vor allem während des Winters vollzogen würden, glaubt Bösch auch nicht an eine Beeinträchtigung des Betriebs durch Baulärm. «Im Frühling wird schon vieles fertig sein. Die meisten Gäste kommen zudem erst am späteren Nachmittag baden, wenn die Arbeiter bereits im Feierabend sind.» Reklamationen von Gästen habe er bisher auch noch keine erhalten, so Bösch. Legt niemand mehr Rekurs ein, legen die Bauarbeiter diesen Herbst noch los.

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