Demo gegen Kündigungswelle im Schulhaus Brühlberg
«Suche Lehrer – biete Schulleitung», «Wir wollen unsere acht Lehrpersonen zurück» oder auch «Unsere Schule darf nicht sterben» – mit Sprüchen wie diesen demonstrierten am Dienstag, 11. April, rund 150 Eltern, Kinder und weitere Sympathisanten vor dem Büro von Felix Müller, dem Präsidenten der Kreisschulpflege Winterthur-Stadt-Töss.
Von der Schulleitung oder der Schulpflege wollte sich niemand äussern (Video: Simon Grässle)
Grund für die bewilligte Kundgebung: Alle acht Klassenlehrpersonen des Brühlberg-Schulhauses haben auf Sommer 2017 gekündigt (wir berichteten). Daraus resultierte in den letzten Tagen die freie Elternverbindung Brühlberg, der aktuell bereits über 80 Personen angehören. Sie fordern einen Neustart unter neuer Leitung.
Eine betroffene Mutter über das «Loyalitätsprinzip» (Video: Simon Grässle)
Diese von über 120 betroffenen Eltern und Kindern sowie über 230 der Schule Zugewandten unterschriebene Forderung wollten sie symbolisch Felix Müller in einem roten Koffer überreichen. Aber der Schulpräsident war nicht anwesend, ebenso nicht ein Stellvertreter.
«Nase voll von diesem Schuel-Puff!»
Es ist nicht das erste Mal, dass das Schulhaus Brühlberg wegen Kündigungen negativ in den Schlagzeilen steht. Dies machten auch die Eltern während der Demonstration nochmals deutlich: «Dies ist nun die vierte Kündigungswelle in den letzten vier Jahren. Wir Eltern haben endgültig die Nase voll von diesem Schuel-Puff!», hiess es. Und «unsere Kinder verlieren bei den häufigen Lehrerwechseln wichtige Bezugspersonen!»
Eine Lehrerin (ehemals Schulhaus Brühlberg) spricht klare Worte (Video: Simon Grässle)
Es gehe hierbei nicht darum, dass die Chefs des Brühlberg-Schulhauses etwa juristische Fehler begingen. Sondern, so konkretisierte der betroffene Vater Marcel Vosswinkel: «Egal, mit welchen pädagogischen Ideen die Lehrer bei der Schulleitung anklopften, sie wurden immer abgewiesen.» Es fehle der derzeitigen Leitung komplett an Führungsqualität und -kompetenz.
Eltern fordern endlich Ruhe
Auch weitere Eltern äussern sich öffentlich zu den Vorfällen. Für Roger Zollinger ist beispielsweise klar: «Eine derart hohe Fluktuationsrate kann nur auf Probleme in der Führung hindeuten.»
Andre Schneider: «Mir spielt es keine Rolle, ob in der Schule altersdurchmischt unterrichtet wird oder nicht. Ich wünsche mir einfach eine Schule, die funktioniert (…). Ist das zu viel verlangt?»
Alexandra Zehnder: «Eines meiner Kinder wird in neun Jahren die Schulzeit im Brühlberg-Schulhaus beenden. Ich frage mich: Wird das jetzt neun Jahre so weitergehen? Die Kinder brauchen in der Schule Bezugspersonen, auf die sie sich verlassen können. Sie brauchen Kontinuität.»