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«Jetzt ist es ein richtiges Einkaufszentrum»

Für 14 Millionen Franken wurde die Hinwiler Einkaufsmeile umgebaut. In den kommenden Tagen eröffnet das Hinwil Center neu. Leiter Roland Jungo sagt im Interview, warum sich die Investition lohnt.

Roland Jungo erhofft sich vom Ausbau eine Umsatzsteigerung. (Bild: Nicolas Zonvi), Blick in die neue Mall. Sie soll die Besucher dazu animieren, sich länger im Center aufzuhalten - und mehr zu konsumieren. (Bild: Nicolas Zonvi), H&M ist der mit Abstand klingendste Name unter den neuen Mietern. (Bild: Nicolas Zonvi), Auch Dunkin' Donuts ist mit einer seiner wenigen Schweizer Filialen präsent. (Bild: Nicolas Zonvi), Letzte Arbeiten am neuen Schriftzug am Eingang. Das Bild entstand am vergangenen Freitag. (Bild: Nicolas Zonvi)

«Jetzt ist es ein richtiges Einkaufszentrum»

Herr Jungo, Sie haben 14 Millionen Franken in Ihren Neubau investiert – obwohl der Detailhandel allgemein schwächelt. Weshalb?
Roland Jungo: Bisher hatten wir hier in Hinwil eine Ansammlung von Fachmärkten. Jetzt, durch den Ausbau, ist es ein richtiges Einkaufszentrum. Nicht mehr die Einkaufsmeile Wässeri, sondern das Hinwil Center.

Für die Eröffnung kommen unter anderem Stefanie Heinzmann und Bernhard Russi nach Hinwil. Das ganze Program finden Sie hier>>

Dennoch: Sie müssen den Umsatz klar erhöhen, damit sich die Investition auszahlt.
Natürlich. Wir haben 3000 Quadratmeter mehr Fläche, ent­sprechend erwarten wir mehr Umsatz. Darüber hinaus ist eine Steigerung beim jetzigen Marktumfeld schwierig. Aber wir haben hier in Hinwil klar Mehrwert geschaffen. Im Detailhandel ist das sogenannte One-Stop-Shopping entscheidend: Der Kunde soll nur einen Ort aufsuchen müssen und dort alles vorfinden, was er sucht. Da sind wir einen grossen Schritt weitergekommen.

Blick in die neue Mall:

(Bild: Nicolas Zonvi)

Inwiefern?
Wir haben Läden wie einen H & M oder einen Weltbild neu im Sortiment, aber wichtig sind auch Dienstleister: einen Coiffeur oder die Service-Ecke im Untergeschoss mit Schneiderei und Mister Minit. Es gibt für Kunden aus dem Zürcher Oberland deutlich weniger Gründe als bisher, Richtung Seedamm- oder Glatt-Center weiterzufahren.

War es schwierig, genügend zusätzliche Mieter zu finden?
Nein. Wir hatten rasch unsere Wunschmieter. Gemessen am schwierigen Marktumfeld war es erstaunlich, wie schnell wir uns mit ihnen einig waren. Das spricht dafür, dass wir mit unserem Konzept richtig liegen, denn die Mieter prüfen den lokalen Markt, ehe sie zusagen.

Ist ein Einkaufszentrum ­überhaupt noch zeitgemäss? Der Detailhandel kämpft mit vielen Problemen.
Die allgemeine Situation ist tatsächlich schwierig. Es gibt die Abwanderung in den Online-Bereich, den Einkaufstourismus, aber auch den Preiszerfall: Wenn die Preise fallen, sinken automatisch auch Umsatz und Marge. Aber hier in Hinwil schliessen wir die Lücken in einem bereits bestehenden starken Angebot – gerade die Dienstleistungen sind wichtig. Ihre Schuhe können sie nicht im Internet flicken lassen. Auch beim Optiker oder Coiffeur müssen sie physisch vor Ort sein.

Stichwort Parkplätze: Diese sind bei Ihnen kostenlos. Nun haben Sie ein neues Parkhaus erstellt – normalerweise müssen nach einem Umbau Tarife ­eingeführt werden. Weshalb war es bei Ihnen anders?
Weil sich am Bestand nichts verändert hat. Durch den Bau der Mall sind einige Parkplätze weggefallen, die wir unterirdisch ersetzt haben. Dadurch haben wir nun übrigens auch ein durch­gängiges Parkhaus statt wie bisher zwei separate Parkhäuser. Es bleibt aber bei den rund 700 Parkplätzen.

Ist ein weiterer Ausbau denkbar?
Bei der jetzigen Konstellation wäre das nicht vernünftig. Das Einkaufszentrum bietet ein Komplettangebot, ist aber nicht überdimensioniert.

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