Politik

Velotour ans Meer: «Es war voll der Hammer»

Per Velo in acht Tagen über 1000 Kilometer – die Bubiker Sekundarschüler haben es an die französische Mittelmeerküste geschafft. Für die einen war es ziemlich anstrengend, für andere eine leichte Übung.

Bubiker Sekundarschüler sind mit dem Velo bis an die Mittelmeerküste gefahren. (Bild: zvg), Halila Murati und... (Bild: zvg), ...Remo Selenatio waren begeistert von der Tour. (Bild: zvg)

Velotour ans Meer: «Es war voll der Hammer»

Rund 130 Kilometer pro Tag haben die Schüler der Schulklasse absolviert, bis sie nach acht Tagen Fahrt in Saintes-Maries-de-la-Mer angekommen sind. Vor dem Start ging Lehrer Simon Hausammann von rund 800 Kilometern aus – am Ende zeigte der Velocomputer dann über 1000 Kilometer an. «Google zeigt immer den direktesten Weg an. Den Velowegen entlang war es aber ein ziemlicher Zickzackkurs», sagt Hausammann. Nach ein paar Tagen seien die Schüler aber gut im Rhythmus gewesen.

Allerdings sind nur 16 der 17 gestarteten Sekschüler in Frankreich angekommen. Am dritten Tag musste Schüler Felix Petzhold die Tour wegen eines Handgelenkbruchs aufgeben. Am Genfersee stürzte er nach einem abrupten Bremsmanöver seines Vorfahrers, brach sich dabei das Handgelenk und musste von seinen Eltern abgeholt werden. «Das war doof», sagt der 16-Jährige. «Ich wäre gerne weitergefahren.» Bis ans Ziel geschafft haben es Remo Selenati (15) – er ist im Veloclub – und Halila Murati (15). Sie erlebten die Tourstrapazen ganz unterschiedlich.

Gratulation zur erfolgreich ­absolvierten 1000-Kilometer-Tour! War es streng?

Remo: So mittel. Eigentlich recht locker. Fast überhaupt nicht anstrengend. Ein bisschen spüre ich es aber schon noch in den Beinen.

Halila: Am Anfang war es schon ziemlich anstrengend, weil wir schell unterwegs waren. Als dann das Tempo angepasst wurde, kamen auch wir langsameren nach.

Hattet Ihr auch mit dem Wetter zu kämpfen?

Remo: Zweimal hat es in den ersten Tagen ein bisschen ge­regnet. Danach war es ziemlich warm.

Halila: Man merkte, wie es Richtung Süden immer heisser wurde.

Ihr wart täglich beinahe zwölf Stunden unterwegs. Ich nehme an, Ihr seid am Abend jeweils direkt todmüde ins Bett gefallen.

Remo: Eigentlich nicht. Wir sind dann meistens noch Fussballspielen gegangen.

Gab es nie einen Moment, in dem Ihr am liebsten aufge­geben hättet?

Halila: Wenn ich am Abend ankam, dachte ich manchmal schon: «Morgen sitze ich sicher nicht wieder aufs Velo, sondern nehme den Bus.» Aber am nächsten Morgen kam dann wieder der Ehrgeiz, es doch zu schaffen.

Was war das für ein Gefühl, als Ihr endlich am Ziel wart?

Remo: Ich konnte es kaum fassen. Da ich als Erster dort war, filmte ich, wie die anderen ankamen.

Halila: Im ersten Moment fühlte ich eine innere Leere. Ich brauchte einen Moment, bis ich es realisiert habe.

Wie haben Eure Eltern reagiert, als Ihr wieder zu Hause wart?

Remo: Eigentlich ganz normal. Sie haben mir gratuliert.

Halila: Meine waren total überrascht und konnten es gar nicht glauben. Sie waren mega stolz, dass wir es geschafft haben.

Würdet Ihr die Tour wieder ­machen?

Remo: Auf jeden Fall. Es war mega cool. So eine Chance hat man nicht oft im Leben.

Halila: Am Anfang war ich skeptisch und wollte nicht ­mitgehen. Jetzt würde ich es bereuen, wenn ich nicht gegangen wäre. Ich fand es voll der Hammer.

Welche Momente bleiben Euch besonders in Erinnerung?

Halila: Vor allem die letzte Stunde, als wir unsere Leuchtwesten als Sonnenschutz wie einen Turban um den Kopf ge­wickelt haben und dann am Ende, als wir die Velos am Strand abstellten.

Remo: Für mich war es der erste Blick aufs Meer und der Moment, als man am Horizont das erste Mal Saintes-Maries-de-la-Mer sahen. Bis wir dort waren, zog es sich dann aber doch noch.

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