Politik

«Sonne»-Wirtin übernimmt Wermatswiler Puurehuus

Am 19. Juni ist die Ausliker «Sonne» zum letzten Mal geöffnet. Wirtin Sylvia Näf wird im Sommer das Puurehuus in Wermatswil übernehmen. Sie tut dies mit Zuversicht – aber nicht ganz freiwillig.

Sylvia Näf im Restaurant Sonne in Auslikon. Mitarbeiter, Konzept und Kundschaft will sie nach Wermatswil mitnehmen. (Nicolas Zonvi)

«Sonne»-Wirtin übernimmt Wermatswiler Puurehuus

Wenn man Sylvia Näf fragt, welche Gefühle der bevorstehende Wegzug aus Auslikon bei ihr auslöst, beginnt die Stimme der «Sonne»-Wirtin zu zittern: «Es tut mir weh. Ich habe viel Herzblut in die ‹Sonne› gesteckt, das Ganze ist für mich sehr emotional.» Eine Ustrinkete wird es nicht geben. «Das fällt mir zu schwer», sagt Näf.

Acht Jahre führte Näf das an der Pfäffikerstrasse gelegene Restaurant Sonne. Am 19. Juni ist Schluss. Dann wird die Gaststätte zum letzten Mal geöffnet sein, ehe die Aufräumarbeiten beginnen und das Haus per
1. Juli leer stehen wird.

Abschied früher als geplant

Obschon die «Sonne» gemäss Näf eine Erfolgsgeschichte gewesen ist, hat ihr der Vermieter gekündigt. Seine Motive seien persönlicher Natur gewesen. «Eigentlich wollte ich zumindest bis zu meiner Pensionierung weitermachen», sagt die 61-Jährige.

Auch wenn ihr der Abschied aus Auslikon alles andere als leicht fällt, blickt Näf auch mit positiven Gefühlen in die Zukunft. Grund: Sie und ihre rund 20 Mitarbeiter werden ab dem 15. August das «Puurehuus» in Wermatswil übernehmen. Der Pachtvertrag zwischen dem bisherigen Pächter Oliver Künzli und der Besitzerin, der einfachen Gesellschaft Puurehuus, lief per 30. April aus.

Von Leuten empfohlen

«Wir hatten zahlreiche Interessenten. Auch solche, die das ‹Puurehuus› kaufen wollten», sagt der Ustermer Stadtpräsident Werner Egli (SVP), der der einfachen Gesellschaft Puurehus angehört. Den Ausschlag für Sylvia Näf hätten nicht zuletzt die zahlreichen Empfehlungen verschiedener Leute – darunter viele Ustermer – gegeben. «Was sie in den letzten Jahren in Auslikon aufgebaut hat, ist eine gute Sache», sagt Egli. Näf habe offensichtlich viele Stammkunden, die sie nach Wermatswil mitnehmen will. «Und sie hat seit Jahren dasselbe Personal. Das ist eine gute Voraussetzung dafür, dass es mit dem ‹Puurehuus› klappt», so Egli.

Näf will nicht nur ihre Mitarbeiter und Kunden nach Wermatswil mitnehmen. Auch das Konzept der «Sonne» soll im «Puurehuus» fortgeführt werden. «Währschafte, gutbürgerliche Küche zu einem guten Preis-Leistungsverhältnis», so Näf. Und wie in Auslikon soll ihr Restaurant auch in Wermatswil an sieben Tagen in der Woche geöffnet sein.

Mit den Schwierigkeiten, die viele Betreiber traditioneller Wirtschaften beklagen, habe sie bisher nicht zu kämpfen gehabt, sagt Näf. Ihr Kundenstamm sei im Lauf der Jahre stetig gewachsen. «Man muss ein gewisses Flair für das Wirten haben und eine persönliche Note reinbringen», erklärt Näf ihr Erfolgsrezept. Am Muttertag zum Beispiel erhielten ihre Kundinnen jeweils eine Rose geschenkt. «Auf solche Details kommt es an.»

«Sie lebt den Grundsatz der vier M: Man muss Menschen mögen», sagt ihre Freundin Anita Bertschinger. Künftig soll sie Näf im «Puurehuus» unter die Arme greifen. Auch, wenn es um die Vermietung der 18 Hotelzimmer geht. Ein Bereich, der für Näf eine neue Herausforderung darstellt, vor dem sie aber keine Angst hat: «Das «Puurehuus» liegt in der Nähe einer Autobahnausfahrt und damit günstig. Ausserdem werde ich die Zimmer liebevoll einrichten.»

Am 20. August wird Näf im «Puurehuus» einen Begrüssungsanlass für die ­Wermatswiler abhalten. Einen Tag später sollen die übrigen Gäste offiziell begrüsst werden.

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