Trockener Spielplatz sorgt für feuchte Kinderaugen
Die Kinder, die sich an diesem brütend heissen Montagnachmittag auf dem Spielplatz am Rebenweg befinden, machen eigentlich einen zufriedenen Eindruck: «Es gefällt uns hier mega gut», sagt die siebenjährige Svea. Ihre gleichaltrige Freundin Svenja ergänzt jedoch, dass sie es schade finde, «dass es noch nichts mit Wasser hat», und auch Timo (7) würde bei dieser Hitze gerne «eine Wasserschlacht machen». Es sei ihnen gesagt worden, dass es hier einen Wasserbereich gebe «jetzt ist das Wasser nie gekommen», sagt der neunjährige Ivo. Zu kurz gekommen sind die Kinder, die sich an diesem Nachmittag vor Ort befinden, nicht: Der Spielplatz am Rebenweg gehört zu den schönsten der Stadt. Die 46-jährige Mutter Rahel Eidenbenz, die am Rebenweg wohnt, räumt weiter ein, dass fast sämtliche Ideen der Eltern- und Anwohnerschaft aufgenommen wurden. «Wir sind froh und dankbar, dass wir haben, was wir haben. Es ist aber einfach schade, dass alles so lange dauerte», sagt sie. Das Konzept für den Spielplatz sei schon im Frühling 2012 vorgelegen, die ersten Spielgeräte standen aber erst im Spätsommer 2013. Ein weiteres Jahr sei verstrichen, bis der Westbereich des Spielplatzes fertiggestellt gewesen sei. Nun befinde man sich bereits im vierten Sommer seit der Aufgleisung der Anlage, und ein Teil fehle immer noch, so Eidenbenz. «Für kleine Kinder ist das Dreckeln eine sinnliche Erfahrung. Es wäre deshalb toll, wenn es hier Wasser gäbe umso mehr weil es so heiss ist», sagt sie.
Ein Politikum
Die lange Bauzeit beschäftigte auch schon die Ustermer Politik: Vor zwei Jahren reichte der grünliberale Gemeinderat Jörg Gösken ein Postulat zum Thema «Unterhalt und öffentliche Nutzung von Spielplätzen» ein und thematisierte darin unter anderem den Spielplatz am Rebenweg. An der letzten Parlamentssitzung hielt Gemeinderat Ivo Koller (BDP) ein Kurzreferat: «Man muss es so deutlich sagen, die Verwaltung zeigt sich bei der Erneuerung des Spielplatzes in einem schlechten Licht. Von der Kommunikation bis zur Ausführung scheint irgendwie der Knopf drin zu sein», sagte er. Die Bewohner rund um den Rebenweg seien schon etliche Male vertröstet worden, immer sei eine passende Ausrede zur Hand gewesen.
Warten auf neuen Brunnen
Gemäss Peter Padrutt, dem Leistungsgruppenleiter Natur- und Landwirtschaft der Stadt Uster, habe man den rund 80’000 Franken teuren Spielplatz aus Kostengründen bewusst in Etappen geplant. Jedoch treffe es zu, dass es daneben auch zu ungewollten Verzögerungen gekommen sei. «Es gab zum Beispiel Lieferprobleme seitens der Bauunternehmerschaft.» Was die Wasseranlage betrifft, so müsse man zurzeit auf einen neuen Brunnen warten. Der vom Landschaftsarchitekten ursprünglich vorgesehene hätte mittels Knopfdruck funktionieren sollen. «Die Trinkwasserqualität wäre dann nicht die beste gewesen. Deshalb wurde umgeplant», sagt Padrutt. Er räumt ein, dass die Bauzeit aussergewöhnlich lange sei. «Die Stadt hat für den Spielplatz aber sehr viel getan, wir sind auf fast alle Wünsche eingegangen.»
Mit einer Fertigstellung des Wasserbereichs ist Padrutt zufolge innert Monatsfrist zu rechnen.