Der Katzenseuche vorbeugen
Die Katzenseuche, ausgelöst durch den Parvovirus, stellt eine höchst ansteckende, gefährliche Infektionskrankheit dar, die vor allem bei Jungtieren tödlich verlaufen kann. Doch für die von der Panleukopenie oder Felinen Parvovirose (FPV) befallene Katzen gibt es Impfungen, die gut anschlagen  aber sie müssen eingesetzt werden. Ein kürzlich erschienener Zeitungsbericht dürfte viele Haushalte, in denen Katzen gehalten werden, aufgeschreckt haben. Denn darin hiess es, im Zürcher Oberland grassiere die Katzenseuche. Eine kleine Umfrage bei einigen Tierärztinnen und ärzten ergab jedoch keinen entsprechenden Anhaltspunkt. Immerhin könnte er Anlass gegeben haben, den Impfschutz wieder einmal zu überprüfen, wie der Fällander Tierarzt Rico Hauser sagt. In seiner Praxis sei er derzeit etwa einmal pro Monat mit einem Fall von Katzenseuche konfrontiert. Dabei handle es sich bei den betroffenen Tieren nicht nur um freilaufende Katzen, etwa von Bauernhöfen, sondern auch um reine Hauskatzen, die nie nach draussen kämen. Da könnten die Besitzer die Viren mit nach Hause getragen haben.
Bluttest ist aufwendig
Auch die Tierärztin Graziana Kamber in Wermatswil behandelt derzeit eine Reihe von kranken Katzen. Doch ist sie bei der Beurteilung vorsichtig, denn es könnte sich auch um einen schweren Magen-Darm-Infekt handeln, der die Tiere leiden lässt. «Um sicher zu sein, dass es sich tatsächlich um die Katzenseuche handelt, müsste ein Bluttest gemacht werden», sagt sie. Nur so lasse sich feststellen, wie hoch die Zahl der weissen Blutkörperchen noch ist. Doch dieser Test sei ebenso aufwendig wie teuer, er koste nämlich rund 100 Franken. Und dies schrecke viele ab.
Kein Problem in den letzten Jahren mit der Katzenseuche hatte Urs Müller, Tierarzt in Bauma. Bei ihm waren vielmehr Tiere mit Katzenschnupfen im Wartezimmer. Auch bemerkte er Fälle von Katzenleukose, eine Art Leukämie, die oft von umherstromernden, nicht kastrierten Katern verbreitet wird. Müller staunte allerdings nicht schlecht, als er eine Hauskatze wegen Leukose in Behandlung hatte, die nie ausser Haus war.
Impfstoff leichter verträglich
Ebenfalls schniefende Katzen zu behandeln hat Tierarzt Johannes Howard in seiner Stadtpraxis in Uster. Dabei sieht auch er als Infektionsquelle vor allem die Tierhalter, welche sowohl Viren wie Bakterien von aussen hereinbrächten. Er ist  wie übrigens die anderen befragten Tierärzte auch  vehementer Verfechter einer Impfung der Tiere.
Alle Veterinäre stört die überhand nehmende Ablehnung dieser Behandlungsform, dabei sei das Vorgehen die richtige Art, um die Tiere nicht leiden zu lassen. Auch Hauser warnt davor, Erkrankungen auf die leichte Schulter zu nehmen; an der Katzenseuche könne ein Tier innerhalb von drei Tagen zugrunde gehen. Er staunt über den Haltungswechsel vieler Tierbesitzer. Wurde die Impfung über Jahre als Wohltat für das Büsi empfunden, weil sie ihm Gesundheit gewährleistete, so dehnten sogenannt Gesundheitsbewusste ihre Ablehnung von Impfungen für Menschen auch auf ihre Tiere aus. «Dabei ist der heutige Impfstoff gegenüber den 1970er-Jahren, als er entwickelt wurde, viel verträglicher.»
Mehr dazu im ZO/AvU vom Mittwoch, 10. Dezember 2014.