1200 Jahre – das ist für Turbenthal ein Grund zum Feiern
Grosses Dorffest
Im Sommer lässt es Turbenthal so richtig krachen. Zum 1200-Jahr-Jubiläum gönnt sich die Gemeinde ein dreitägiges Fest. Im Mittelpunkt stehen dabei auch die Vereine.
Seit wann gibt es Turbenthal? Vermutlich befand sich bereits zu römischer Zeit ein Siedlungskern im heutigen Dorfgebiet, wo ein wichtiger Verbindungspfad durchführte. Doch erstmals urkundlich erwähnt wurde Turbenthal, als Turbatuntale, in einer Urkunde des Klosters St. Gallen, datiert auf das Jahr 825. Vor genau 1200 Jahren.
Für die Gemeinde ist das Grund genug, zum 1200. «Geburtstag» ein grosses Fest auf die Beine zu stellen. «Wir wollen zum einen Turbenthal feiern, aber auch eine Feier für die Turbenthalerinnen und Turbenthaler veranstalten», sagt Walter Fehr (parteilos).
Der Gemeinderat ist eigentlich zuständig für das Ressort Land-, Forstwirtschaft und Gewässer. Nun ist er aber auch Präsident des Organisationskomitees für das Jubiläumsfest, das am letzten Wochenende der Schulsommerferien vom 15. bis 17. August stattfindet.
Vereine im Fokus
Die Turbenthalerinnen und Turbenthaler erwartet ein vielseitiges Programm. Am Freitagabend tritt die Schweizer Unterhaltungsband Stubete Gäng in der Reithalle auf, am Samstagabend gibt es eine Geburtstagsfeier für die Gemeinde, mitgestaltet von verschiedenen Vereinen und Organisationen.
Zum Abschluss ist am Sonntag ein Festgottesdienst geplant, gefolgt von einem Apéro. Für das Konzert verkauft die Gemeinde Tickets, die anderen Anlässe sind gratis.
Doch das eigentliche Highlight findet nicht in der Reithalle, sondern im ganzen Gmeiwerch statt. Rund 40 Vereine und Gewerbebetriebe aus der Gemeinde haben zugesagt, am Fest mitzuwirken. Sie betreiben Essensstände und bieten teilweise auch Attraktionen wie Torwandschiessen oder Parcours an.
Sie sind zudem für das Verpflegungsangebot am Fest zuständig. «Wir stellen uns vor, dass sie vor allem kleinere Portionen verkaufen», sagt der Gemeinderat. «Dann kann man an mehreren Ständen etwas kaufen und probieren.»
Damit die Gemeinde keine Konkurrenz für die Vereine schafft, wird es am Konzert der Stubete Gäng kein zusätzliches Essensangebot in der Reithalle geben. «Die Leute sollen sich bei den Vereinen verpflegen.»
Für den Gemeinderat war von Anfang an klar, dass er die örtlichen Vereine für das Fest ins Boot holen will. Als das OK sie im vergangenen Jahr anschrieb, erhielt es schnell zahlreiche Rückmeldungen. Für Fehr ist das ein Zeichen für das aktive Vereinsleben in Turbenthal. «Ich habe schon mit Interesse gerechnet», sagt er. «Aber ich war schon etwas überrascht, dass wir so viele Zusagen erhalten haben.»
160’000 Franken für die Geburtstagsfeier
Die Vereine sind am Fest zwar für den Betrieb an ihrem Stand zuständig, müssen aber keine Standgebühr und keine Stromkosten bezahlen.
Denn die Gemeinde lässt sich ihr 1200-Jahr-Jubiläum etwas kosten. Im Budget 2025 haben die Turbenthalerinnen und Turbenthaler insgesamt 160’000 Franken bewilligt. Der Gemeinderat war auch die treibende Kraft hinter dem Projekt.
Im elfköpfigen OK sind neben Fehr und sieben engagierten Turbenthalern aus verschiedenen Vereinen deshalb auch Gemeindepräsident René Gubler (FDP), Sozialvorsteherin Katrin Ruzicka (parteilos) und Sicherheitsvorsteher Roger Schwender (parteilos) als weitere Mitglieder des Gemeinderats dabei.
Walter Fehr, OK-Präsident
René Gubler, Finanzen
Katrin Ruzicka und Mirjam Appenzeller, Sekretariat
Simon Schenk und Dario Bosshard, Bau und Infrastruktur
Corinne Dollenmeier, Planung und Konzept
Christian Hefti, Gastronomie
Roger Schwender, Sicherheit
Aitor Wyss, Information und Medien
Michael Hediger, Unterhaltung
Karin Käser, Personelles
«Aber diese Aufgaben übernehmen wir ehrenamtlich», betont Fehr. Während Ruzicka für die Protokollführung zuständig ist, bleiben Gubler und Schwender ihren Ressorts treu. Der Gemeindepräsident ist für die Finanzen zuständig, der Sicherheitsvorsteher für die Sicherheit.
«An so einem grossen Fest ist das immer ein wichtiges Thema», sagt Fehr. So wird ein privater Sicherheitsdienst auf dem Festgelände zum Rechten schauen. «Heute muss man darauf vorbereitet sein, dass auch etwas passieren könnte.»
Trotzdem hofft Fehr, dass der zweite Grossanlass in Folge nach der Regionalmeisterschaft 2024 ohne grössere Zwischenfälle über die Bühne geht.
Neue Chronik
Die bisherigen Chroniken der Gemeinde Turbenthal sind etwas in die Jahre gekommen und decken zudem die letzten 30 Jahre nicht ab. Deswegen hat der Gemeinderat entschieden, im Rahmen des 1200-Jahr-Jubiläums ein neues Buch zur Ortsgeschichte schreiben zu lassen. Autor der neuen Ortsgeschichte ist Historiker und Journalist Hans-Rudolf Galliker.
Die neue Chronik beinhaltet eine kompakte, gut lesbare Ortsgeschichte, die von der Urzeit bis in die Gegenwart führt. «Dabei legt der Autor den Fokus neben der chronologischen Geschichte auch immer wieder auf Besonderheiten Turbenthals, so etwa auf Menschen, die eine spezielle Rolle gespielt haben, oder auf Ereignisse, die ‹turbenthalspezifisch› bewältigt wurden», erklärt Gemeindeschreiber Jürg Schenkel. Zahlreiche Bilder sollen das Buch auflockern.
Das neue Buch zur Ortsgeschichte erscheint laut Schenkel im Frühling 2025. Die Verkaufsstellen werden nach Festlegung bekannt gegeben. (bes)