Politik

Am Obertor werken Künstler und Kreative

Seit Jahresbeginn wird der ehemalige Spar am Obertor für kreative Arbeiten zwischengenutzt. Möglich machen dies die Stadt Winterthur und der Verein Inzwischen.

Im Haus zum Biber am Obertor sind jetzt Künstler und Kreative am Werk. (Foto: Michael Hotz), Die Stadt WInterthur stellt den Raum zusammen mit dem Verein Inzwischen bis Mitte 2019 zur Verfügung. (Foto: Michael Hotz), Jane Wakefield (l.), Nadine Basler und Manuela Schläpfer (r.) sind drei der kreativen Köpfe des Vereins Inzwischen. Es fehlt: Yvonne Dünki. (Foto: Michael Hotz), Zuvor war ein Spar in diesem Gebäude untergebracht. (Foto: Michael Hotz), Ein guter Mix bei der Zusammenstellung der Künstler ist gemäss Nadine Basler extrem wichtig. (Foto: Michael Hotz), So könne das Netzwerk gepflegt werden. (Foto: Michael Hotz), Christoph Huber produziert kalten Kaffee im Haus zum Biber. (Foto: Michael Hotz), Harald Andrä malt dort bunte und hoffnungsstiftende Bilder. (Foto: Michael Hotz), Christa Rogger macht Holzschnitte. (Foto: Michael Hotz)

Am Obertor werken Künstler und Kreative

Das Haus zum Biber am Obertor ist seit Jahresbeginn die Heimat von lokalen Kunstschaffenden und Kreativen. Die Stadt Winterthur wird das Gebäude, in dem vorher der Spar einen Laden betrieben hat, Mitte 2019 vollumfänglich sanieren. Bis dahin ermöglicht sie mit dem Verein «Inzwischen» die Zwischennutzung durch hiesige Künstler.

Solche Räume auf Zeit zu finden und diese als Experimentierfelder zur Verfügung zu stellen, ist das primäre Ziel des 2016 gegründeten Vereins. Die kreativen Köpfe dahinter sind Nadine Basler, Yvonne Dünki, Manuela Schläpfer und Jane Wakefield, die alle der Winterthurer Kunstszene angehören. Dazu holten die vier Frauen Valentin Ismail mit ins Boot, der in Basel das Partnerprojekt «Unterdessen» lanciert hatte.

Nutzen statt Verdienste schaffen

Die Zwischennutzung soll die Kultur- und Kreativwirtschaft fördern, das Stadtleben beseelen und Identifikation erzeugen, damit gesellschaftliche und auch ökonomische Werte entstehen, wie es Jane Wakefield ausdrückt. «Wir wollen Nutzen und nicht Verdienste schaffen.»

Das temporäre Wirken und Werken am Obertor dient auch der Pflege des hiesigen Kulturnetzwerkes. «Dafür ist ein guter Mix aus verschiedenen Kreativen wichtig», sagt Nadine Basler, die mit der Leitung im Haus zum Biber beauftragt ist. Neben Künstlern seien auch Gastro-Konzepte, Start-ups und Pop-up-Geschichten willkommen. Ein Besuch der Lokalität ist sowieso allen erlaubt.

Erster Mieter produziert kalten Kaffee

Diese Vielfältigkeit spiegeln die aktuellen Mieter gut wieder. So fand etwa der Winterthurer Getränkehändler Hako am Obertor Unterschlupf, weil sein Standort in der Steinberggasse renoviert wird. Als erstes ins Haus zum Biber eingezogen ist Christoph Huber, der dort ein Kaffee-Labor betreibt. «Über drei Ecken habe ich erfahren, dass hier Platz frei ist», erzählt er.

Pionier auf seinem Gebiet

Christoph Huber extrahiert Kaffee kalt. (Foto: Michael Hotz)

Der Pionier auf seinem Gebiet extrahiert Kaffee kalt, der in ein Fass gepumpt und so dann ab dem Zapfhahn serviert wird. «Diese Getränkerichtung wird in den nächsten fünf Jahren Einzug in der Schweiz halten», ist Christoph Huber überzeugt.

Maler macht bunte und hoffnungsstiftende Bilder

Seit Ostern hat Harald Andrä sein Malatelier am Obertor. Er schafft farbenfrohe abstrakte Bilder. «Sie erzählen von der Positivität des ­Lebens und von einer neuen, hoffnungsvollen Welt, jenseits der materialistischen Werte», umschreibt der Maler die Werke.

Seit Ostern dabei

Harald Andrä malt bunte abstrakte Bilder. (Foto: Michael Hotz)

Seinen neuen Arbeitsplatz bezeichnet er als tolle Gelegenheit und schönes Geschenk. Ein Atelier an zentraler Lage in der Fussgängerzone zu haben, sei schon immer ein Traum von ihm gewesen. «Wir bilden hier eine gute Künstlergemeinschaft», lobt er.

Weiteres Potenzial in Winterthur

Gemäss Nadine Basler befinden sich aktuell rund 80 Interessenten auf der Warteliste, um ebenfalls im ersten Testobjekt dieser Art der Zwischennutzung in Winterthur wirken zu können. Weiteres Potenzial für solche Räume auf Zeit sieht Jane Wakefield etwa im Polizeigebäude nebenan, in der Lokstadt und auf dem Rieter-Areal. «Politik und Private sind gefordert, dieses mit uns zu fördern.»

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