Vertrag mit Armee wird gekündigt
Gemäss einer Gemeindemitteilung soll die Abteilung Unterhaltsdienst (UHD) die Liegenschaft Werkhof nutzen. Darum wird der Werkhof saniert. Bisher konnte die Schweizer Armee die Truppenunterkünfte Werkhof und Schulhaus Meiliwiese beziehen. Im Oktober 2017 kamen Vertreter der Gemeinde Hinwil und der Schweizer Armee zusammen, um die beiden Liegenschaften zu begutachten.
Doppelnutzung nicht länger möglich
«Neue Befehle in der Armee lassen die Doppelnutzung in Zukunft kaum oder nur mit zusätzlichen Bauten realisierbar erscheinen», so der Hinwiler Gemeindeschreiber Roger Winter. Zudem gebe es Bestrebungen, die Wasserversorgung in die Abteilung Tiefbau und Werke zu integrieren, wodurch die heutige Wasserwarte wegfallen und die Raumzuteilung sich verändern würde. Winter sagt: «Die Räume könnte dann der UHD übernehmen.»
Aus den Befehlen der Armee gehe hervor, dass jede Person einer Berechtigungsprüfung unterzogen würde, die eine militärisch genutzte Infrastruktur betrete. Diese Neuerung würde den Betrieb des Werkhofs «in erheblichem Umfang» stören. Den Standort Meiliwiese hingegen betreffe die neue Regelung nicht.
«Die Nutzung des Werkhofs durch die Armee seit dem Jahr 2013 fällt sehr unterschiedlich aus», so Winter. Die durchschnittlichen Mieteinnahmen der Truppenunterkünfte Werkhof und Meiliwiese betragen jährlich brutto etwa 54’000 Franken.
Kündigung per 31. Dezember 2018
Eine verbindliche Zusicherung, wie oft und über welchen Zeitraum die Truppenunterkunft Werkhof durch die Armee genutzt werde, habe die Gemeinde Hinwil nicht erhalten. Daher hat der Gemeinderat beschlossen, das Interesse an der Eigennutzung höher zu gewichten und die Vereinbarungen zwischen der politischen Gemeinde Hinwil und der Schweizer Armee über die Nutzung der Unterkünfte Werkhof und Schulhaus Meiliwiese per 31. Dezember 2018 aufzulösen.
Die Truppenunterkunft im Schulhaus Meiliwiese ist von diesem Entscheid nicht betroffen und soll auch in Zukunft der Schweizer Armee zur Verfügung stehen. Auch die Möglichkeit einer weiteren Nutzung der unter dem Werkhof liegenden Zivilschutzanlage sowie der umliegenden Verkehrsflächen durch die Armee sei nicht ausgeschlossen. «Sollte die Armee Interesse an einer weiteren Nutzung bekunden, wäre eine neue Nutzungsvereinbarung auszuarbeiten», ergänzt Winter.
«Die Nutzung des Werkhofs durch die Armee seit dem Jahr 2013 fällt sehr unterschiedlich aus.»
Roger Winter, Gemeindeschreiber
Keine verbindliche Aussage
Auch bei einer weiteren Liegenschaft ergeben sich Probleme: Da die Unterkünfte der Gemeinde über keine Küchen verfügen, steht fest, dass bei einem Rückbau und der Ausserbetriebnahme der Armeeunterkunft beim Logistikzentrum an der Steigbreitestrasse (ohne Ersatz der Küche) die Unterkünfte der Gemeinde nicht mehr genutzt werden könnten. Für dieses Szenario liege von Seiten der Armee ebenfalls keine verbindliche Aussage vor.
Die Kosten für die Erneuerung des Werkhofs inklusive energetischer Sanierung der Gebäudehülle würden sich gemäss erster Kostenschätzung auf etwa 1,7 Millionen Franken belaufen. Diese Lösung impliziert die alleinige Nutzung durch den UHD. Hierbei könnten Aussenstellen, die der UHD als Lager nutzt, aufgegeben werden. Durch den Wegfall von Fahr- und Rüstzeiten würde die Produktion optimiert. Nach dem Entscheid des Gemeinderats wird die Abteilung Liegenschaft sich nun vertieft mit den Sanierungsvarianten des Werkhofgebäudes befassen und die anfallenden Kosten eruieren.
Ausgangslage: Standort blieb, Ausbau blieb aus 
 Im Jahr 2013 wurde eine Studie über die Sanierung und Erweiterung des Werkhofs in Auftrag gegeben. Aufgrund der zentralen Lage und aus Kostengründen wurde der Standort beibehalten. Die Abteilungen Tiefbau und Werke, Bau und Planung, Gesundheit und Umweltschutz, Liegenschaften sowie der Unterhaltsdienst erhoben Raumbedarf an der Liegenschaft. Auf einen Ausbau des Dachgeschosses wurde verzichtet. Stattdessen wurde zwischen August und Dezember 2017 die Villa Meiligut saniert und seither von den Abteilungen Gesundheit und Umweltschutz, Bau und Planung sowie Tiefbau und Werke genutzt. Die Abteilung Liegenschaften bezog die ehemaligen Räumlichkeiten der Amtsvormundschaft im Erdgeschoss des Gemeindehauses.