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Jetzt bringt er seinen veganen Kebab nach Wetzikon

Jia Hajani wurde mit seinem veganen Kebab im «Mado’s» in Uster berühmt. Nun will er kürzertreten und versucht sein Glück an einem neuen Standort in Wetzikon.

Dilovan «Jia» Hajani wollte kürzertreteten: Deshalb hat er das «Mado’s» in Uster verkauft und einen neuen Kebab-Laden in Wetzikon eröffnet.

Foto: Bettina Schnider

Jetzt bringt er seinen veganen Kebab nach Wetzikon

Vom «Mado’s» ins «Favori»

Jia Hajani wurde mit seinem veganen Kebab im «Mado’s» in Uster berühmt. Nun will er kürzertreten und versucht sein Glück an einem neuen Standort in Wetzikon.

Es waren Jahre ohne ruhige Minute. So zumindest schildert Dilovan, genannt Jia, Hajani seine Zeit im «Mado’s» in Uster. Ende 2019 hatte er den Kebab-Laden eröffnet, im Herbst 2020 sein Angebot auf vegane Döner ausgeweitet – es wurde zu einem seiner Markenzeichen.

«Ich war eigentlich immer sieben Tage pro Woche vom Morgen bis am späten Abend am arbeiten, es war zu viel Stress.» Der 37-Jährige sah ein, dass es Zeit war, kürzerzutreten. «Auch für meine Familie.»

Und so verkaufte er seinen Betrieb und gab das «Mado’s» Anfang Jahr in neue Hände. Doch Kürzertreten heisst bei Jia Hajani nicht aufgeben. «Ich wollte weiterhin einen Kebab-Laden betreiben, aber einfach einen etwas kleineren.»

Diesen hat er schnell gefunden – und zwar an der Usterstrasse in Wetzikon. Dort hat er Anfang Monat seinen neuen Imbiss eröffnet, mit dem Namen «Favori». Wie er zum Namen gekommen ist? «Er hat mir einfach gefallen, klingt wie Favorit», sagt er.

«Klein, aber fein»

Im Gegensatz zum «Mado’s» ist der Laden in Wetzikon deutlich kleiner, im Innenbereich hat es nur wenige Sitzplätze, dafür weitere im Freien. Hajani stört das nicht. «Es ist genau das, was ich gesucht habe», betont er. «Klein, aber fein.»

Man sieht einen Mann in einem Kebeb-Laden.
Sein neues Lokal ist deutlich kleiner – aber es sei genau das, was er gesucht habe.

Während er an seiner alten Wirkungsstätte noch zahlreiche Mitarbeiter hatte, hat er nun noch einen Angestellten. Am Montag schliesst er sein Geschäft ausserdem bereits um 14 Uhr, an den übrigen Tagen jeweils um 22 Uhr. So anstrengend wie früher soll es nicht mehr werden. «Ich werde mir auch drei Wochen Ferien am Stück leisten.»

Doch die Lust am Arbeiten ist Hajani noch lange nicht vergangen. «Ich will, dass immer alles perfekt ist.» Der Konkurrenzkampf unter den Kebabläden sei gross, da müsse man mit Qualität auftrumpfen. Sein Motto: «Ohne Liebe keinen Geschmack.»

Ein Ass im Ärmel ist für den gebürtigen Kurden aus dem Nordirak, dass er in Wetzikon neben dem regulären Fleisch-Kebab auch ein veganes Angebot hat – so wie in Uster.

Man sieht einen Döner auf einem Tablar.
Auf seinen veganen Döner mit Fleischersatz der Firma Planted ist Hajani besonders stolz.

Hajani, der seit mehreren Jahren selber kein Fleisch mehr isst, ist vom Produkt der Kemptthaler Firma Planted überzeugt. Es stand nie zur Debatte, auf den veganen Döner am neuen Standort zu verzichten. «Ich sage auch Fleischessern immer, sie sollen es doch einmal probieren. Wenn es ihnen nicht schmeckt, müssen sie nicht bezahlen.» Er könne dieses Risiko problemlos eingehen.

Die Lorbeeren erntet sein Nachfolger

Dass seine Kebabs – ob mit Fleisch oder vegan – gut ankommen, weiss er. So wurde sein altes Lokal «Mado’s» kürzlich vom Lieferdienst Just Eat für den besten Kebab im Jahr 2024 ausgezeichnet.

Die Lorbeeren durfte aber sein Nachfolger ernten. Hajani nimmt es gelassen. «Ich fokussiere mich jetzt auf meinen Laden hier in Wetzikon.» Ob er die Auszeichnung mit dem «Favori» ebenfalls anstrebt, lässt er offen.

Denn auch in seinem neuen Lokal hat er bereits alle Hände voll zu tun. Neben der Laufkundschaft aus dem Quartier kommen auch viele Stammgäste aus Uster bereits ins neue Lokal nach Wetzikon.

Das vegane Angebot komme auch in Wetzikon gut an, betont er. Nur auf diese Karte zu setzen, ist für ihn aber keine Option. «Es braucht beides, um rentabel zu sein.»

Froh ist er trotzdem, wenn er das Fleisch nicht selber schneiden muss. Gleichzeitig betont er: «Ich bereite auch einen normalen Döner mit Liebe zu.»

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