Wirtschaft

Hype um Dubai-Schoggi und Konditorei aus Wila ist mittendrin

An der Schokolade kommt man auf Social Media kaum vorbei. In Wila produziert man sie jetzt. Aber irgendetwas an ihr ist anders.

Kaum produziert ist die Dubai-Schoggi ausverkauft: Der Preis scheint die Kundschaft nicht abzuschrecken – im Gegenteil.

Foto: André Gutzwiller

Hype um Dubai-Schoggi und Konditorei aus Wila ist mittendrin

Social-Media-Trend im Tösstal

Christian Deppeler Janz kannte Dubai-Schokolade bis vor wenigen Wochen noch gar nicht. Heute stellt er das Trendprodukt in Wila her – dank seiner Kinder.

Christian Deppeler Janz hat keinen Tik-Tok-Account. Seine Kinder im Alter von 11 und 14 Jahren sind aber auf den sozialen Medien unterwegs. «Und von ihnen habe ich dann irgendwann erfahren, dass im Moment alle auf Dubai-Schokolade abfahren», sagt der Inhaber der Konditorei Janz aus Wila. Von diesem Produkt hat er vorher noch nicht gehört.

Auf den sozialen Medien hat sich die Schokolade in den letzten Monaten wie ein Lauffeuer verbreitet. Doch was ist an dieser «Schoggi» so besonders? Sie ist gefüllt mit Pistaziencreme und Kadayif – das sind Teigfäden, auch bekannt als Engelshaar.

Die Schokolade selbst kommt – wie der Name bereits verrät – aus Dubai. Dort ist sie nicht neu. Das aktuelle Trendprodukt gibt es seit 2022. Als Erfinderin des Produkts gilt Sarah Hamouda, die Unternehmensgründerin von Fix Dessert Chocolatier. In der Zwischenzeit ist die Zahl der Hersteller unüberschaubar – auch grosse Schokoladenproduzenten aus der ganzen Welt sind längst auf den Trend aufgesprungen.

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Das Original aus den Emiraten hat Deppeler Janz zwar noch nicht probiert. Trotzdem hat er zusammen mit seiner Frau und seinem Produktionsleiter vor knapp zwei Wochen gesagt: «Probieremers» – und die Produktion in Wila gestartet.

Dazu haben sie ein Rezept für Dubai-Schokolade, das sie von ihrem Schokoladenlieferanten erhalten haben, leicht abgewandelt. Das nötige Engelshaar haben sie nicht wie üblich bei ihren Lieferanten bestellt, sondern in einem Geschäft für türkische Spezialitäten in Wetzikon eingekauft.

«Wir haben ein paar Muster der Schokolade gemacht und diese auch den Kindern in die Schule mitgegeben.» Ihre Mitschüler seien ausgeflippt.

Und so waren es zunächst auch vor allem Jugendliche, die die Dubai-Schokolade made in Wila im Geschäft erworben haben. «In der Zwischenzeit sind aber auch die Erwachsenen auf den Geschmack gekommen», sagt Deppeler Janz.

Teure Rohstoffe

Die Dubai-Schokolade, die die Konditorei nicht als Tafel, sondern in Form eines Tannenbaums oder Sterns produziert, ist ein Kassenschlager. Täglich stellen die Mitarbeitenden mehrere Serien her. Wie viele Stücke das insgesamt sind, will Deppeler Janz aber nicht offenlegen. Nur so viel: «Es läuft gut.»

Und dies, obwohl die Dubai-Schokolade auch in der Wilemer Konditorei einen stolzen Preis hat. Für ein Stück von 100 Gramm muss man Fr. 10.50 bezahlen. Zum Vergleich: Lindt verlangt für eine Tafel mit 150 Gramm seiner limitierten Edition ebenfalls knapp 15 Franken.

Der letzte Schrei aus Dubai: Dubai-Schokolade
Die Dubai-Schokolade aus Wila gibt es nicht als Tafel, sondern passend zur Jahreszeit in Tannen- oder Sternform.

«Der Preis liegt nicht daran, dass wir einen Trend ausnutzen wollen», betont der Konditorei-Betreiber. Sondern hat damit zu tun, dass die Dubai-Schokolade zu einem grossen Teil aus Pistaziencreme besteht.

«Pistazien sind ein teurer Rohstoff», sagt Deppeler Janz. Zudem sind viele Arbeitsschritte damit verbunden, diese zu rösten und zu mahlen. Auch Mandeln, die es für die Füllung ebenfalls braucht, und Schokolade seien nicht günstig im Einkauf.

Der Preis scheint die Kundschaft also nicht abzuschrecken – im Gegenteil. «Wir haben auch schon einige Wiederholungstäter», sagte Deppeler Janz.

Auch er ist vom Trendprodukt aus eigener Herstellung überzeugt. «Ich habe sehr gerne Pistazien», sagt er und fügt an: «Man muss die Schokolade wirklich einmal probieren.»

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