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Wirtschaft

Bubiker Firma plant in Winterthur ein Wellnessbad

In Winterthur soll 2025 ein neues Wellness- und Kunstzentrum entsteht. Der neue Besitzer hat Grosses vor.

Die alten Polizeigebäude sollen für die Zukunft in ein Wellnesszentrum umgebaut werden.

Foto: Enzo Lopardo

Bubiker Firma plant in Winterthur ein Wellnessbad

«Badewannenmoschee» wird Wellnesstempel

Die Stadt hat den Zuschlag für das Areal Obertor der Bain-Bleu S.A. gegeben, die bereits ein Spa in Genf betreibt. In Winterthur soll ein Wellnessbad mit Kunstausstellung entstehen.

Jonas Keller

Von 1864 bis 1911 wurde an der Badgasse 6 gebadet. Dann war Schluss, die Bade- und Waschanstalt, im Volksmund wegen ihres orientalischen Baustils «Badewannenmoschee» genannt, wurde durch das Hallen- und Freibad Geiselweid abgelöst.

Ab 2025 soll die Badgasse ihrem Namen nun wieder gerecht werden. Die Bain-Bleu S.A. mit Sitz in Bubikon hat von der Stadt den Zuschlag bekommen, im markanten Haus in der Altstadt ein Wellnessbad einzurichten und zu betreiben.

Bau ab nächstem Sommer geplant

Geplant hat Verwaltungsratspräsident Roger Bernet eine Neuheit: Das Bad will er kombinieren mit einer Kunstausstellung. «Es braucht in Winterthur nicht etwas, was es schon hundertmal gibt», sagt Bernet. «Mich interessiert es, etwas Neues zu schaffen.» Wie genau er sich die Kombination vorstellt und welche Elemente die Badelandschaft beinhalten soll, will Bernet noch nicht verraten. Die Baueingabe sei noch in Vorbereitung. Das Unternehmen will sie bis spätestens diesen Winter einreichen.

Auch der Zeitplan für den Umbau ist noch nicht ganz klar. «Wir müssen die Statik, die Technik und die Fragen der Denkmalpflege abklären», sagt Bernet. «Das wird noch einiges zu tun geben.» Sofern das Projekt ohne grössere Einsprachen durchkomme, könne man wohl nächsten Sommer mit dem Umbau beginnen und im Idealfall schon im Herbst 2025 bereit sein zur Eröffnung.

Ein Eintritt ins Bad werde wohl zwischen 30 und 50 Franken kosten. «Es ist natürlich kein kommunales Bad, sondern etwas, das man sich gönnt», sagt Bernet. Er stellt aber in Aussicht, dass die Preise an der Badgasse unter jenen des Thermalbads im Hürlimann-Areal in Zürich liegen sollen. Diese beginnen bei 42 Franken.

Bernet ist in der Branche kein Neuling. Seit 1998 baut und betreibt er Wellness- und Spa-Anlagen. Er entwickelte mit seiner ehemaligen Firma Aqua-Spa-Resorts zum Beispiel das Hürlimannbad und Spa in Zürich und das Hammam und Spa Oktogon in Bern. 2013 gründete er die Firma Bain-Bleu, die 2015 das Bain-Bleu Hammam und Spa in Genf in Betrieb nahm.

Nur ein Angebot eingegangen

Interessenten für das Gebäude hatte es bei der Stadt zwar anfangs einige gegeben. Schliesslich ging aber nur ein Angebot ein, so Finanzstadtrat Kaspar Bopp (SP) – eben jenes der Bain-Bleu S.A. Die Stadt habe deren Projekt allerdings voll überzeugt. «Die Firma betreibt schon ein anderes Wellnessbad, und das erfolgreich», sagt Bopp. «Es war uns wichtig, dass das Projekt wirtschaftlich funktionieren kann.» Auch die Kombination aus Kunst und Bad sei auf Anklang gestossen.

Der Traum, das alte Badehaus der Stadt wiederzubeleben, existiert schon seit Jahren. Zeitweise hiess es vonseiten des Stadtrats, dies sei nur in Kombination mit einem Hotel rentabel – eine Idee, die aber wieder verworfen wurde. Im Sommer 2021 machte sich der Stadtrat dann auf die Suche nach einem Investor.

Das Gebäude an der Badgasse ist im Inventar der Denkmalschutzobjekte des Kantons Zürich aufgeführt. An der Erscheinung des Gebäudes wird sich somit auch in Zukunft nichts ändern. Die Einrichtung eines Wellnessbetriebs im Inneren sei grundsätzlich möglich, so Bopp. Das habe die Stadt bereits vor Längerem untersuchen lassen. «Es wird sicher noch die eine oder andere Diskussion geben deswegen», sagt Bopp. «Grundsätzlich stehen aber alle Ampeln auf Grün.»

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