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«Angelogen zu werden, vertrage ich nicht»

Fredy Müller und seine Frau Barbara sind seit 2016 Inhaber der Pianorm Innenausbau AG in Illnau. Die Schreinerei ist spezialisiert auf Arbeiten im Innenausbau für Küchen, Türen oder Sonderanfertigungen.

Fredy Müller von der Illnauer Pianorm Innenausbau AG weiss, wie er strategisch den kürzesten Weg zum Ziel findet. (Foto: PD)

«Angelogen zu werden, vertrage ich nicht»

Was lieben Sie besonders an Ihrem Beruf?
Fredy Müller: Die Vielseitigkeit wie auch die vielen Gestaltungsmöglichkeiten. Unsere Produkte wie Möbel, individuelle Küchen, Türen oder Badzimmermöbel sind nicht nur Gebrauchsgegenstände. Zugleich sind sie auch Dekorationsobjekte in einer Wohnung.
Seit wann gibt es die Pianorm Innenausbau AG?
1965 übernahm Peter Meier die Schreinerei von seinem Vater in der dritten Generation und baute ein neues Gebäude. 1997 übernahm die Familie Wegmann die Schreinerei und nannte sie Pianorm Innenausbau AG. 2016 übernahmen meine Frau Barbara und ich den Betrieb.
Wer sind Ihre Kunden?
Architekten, Bauleiter und Private, die mit Wünschen nach massgeschneiderten Möbeln oder Innenausbauten zu uns kommen.
Wie sieht die Planung eines Auftrags aus?
Die Massaufnahme findet vor Ort statt, dann wird eine CAD-Zeichnung erstellt, diese besprochen, und wenn alles abgestimmt ist, geht der Auftrag in Produktion.
Welche Materialien werden in der Produktion verwendet?
Das sind sehr viele: Holz, Holzwerkstoffe, Glas, Kunststoff, Metall, Gummi, Farben, Textilien oder Leder.

Name: Fredy Müller
Geburtsjahr: 1979
Beruf: Unternehmer
Erlernter Beruf: Schreiner
Hobbys: Familie, Lesen und Garten
Zivilstand/Kinder: verheiratet, zwei eigene und ein Pflegekind
Wohnort: Hinwil

Wie viele Mitarbeiter haben Sie und welche Berufe üben diese aus?
Ich beschäftige Projektleiter, Maschinisten, Bankschreiner, Monteure, einen Werkstattchef sowie derzeit zwei Lehrlinge, nach den Sommerferien drei. Insgesamt zwanzig Mitarbeiter.
Was sind die grössten Herausforderungen Ihrer Arbeit?
Als Unternehmer eines Produktionsbetriebes muss die Auftragslage möglichst optimal sein, um die Mitarbeiter auslasten zu können. Zudem müssen kurzfristige Aufträge termingerecht geliefert werden.

«Die Auftragslage muss optimal sein, um die Mitarbeiter auslasten zu können.»

Wie sieht die Zukunft aus?
Die findet bereits statt. Zurzeit installieren wir ein 3D-CAD-System, das direkt mit der Maschine in der Werkstatt verbunden ist. Das heisst: Wenn der Projektleiter im Büro einen Plan zeichnet, kann er beispielsweise Bohrungen für die Beschlägemontage direkt eingeben. Die Arbeit des Programmierens in der Werkstatt fällt dadurch weg. Das alles erfordert ein Umdenken meiner Leute, die aktuell eine Schulung besuchen.
Von wem haben Sie in Ihrem Leben am meisten gelernt?
Es gab und gibt Menschen, von denen ich das Positive übernehme.
Auf welche Eigenschaften legen Sie bei Ihren Mitmenschen Wert?
Ehrlichkeit. Angelogen zu werden, vertrage ich nicht.
Wann haben Sie zuletzt etwas zum ersten Mal gemacht?
Eben jetzt, ein Interview für die Zeitung.
Welche Erfahrung in Ihrem Leben möchten Sie nicht missen?
Ich war mehrere Jahre in der Jugendarbeit der Jungschar tätig, wo ich Tolles und Schönes erlebte.

«Ich war mehrere Jahre in der Jugendarbeit der Jungschar tätig.»

Welches Buch hat Sie zuletzt beeindruckt?
«Es war als sängen die Engel» von James C. Whittaker. In seinem Buch erzählt er seine Erlebnisse aus dem Zweiten Weltkrieg, wo er Teil einer Fliegerbesatzung von acht Männern war, die im Pazifik notlanden musste. Nach 21 Tagen wurden noch sieben von ihnen gerettet.
Ihr Lieblingsort im Oberland?
Der Bachtel. Da ist es ruhig und man überblickt das ganze Zürcher Oberland.
Wo entspannen Sie gern?
Zu Hause im Garten.
Worüber ärgern Sie sich?
Über Schmarotzer.
Was ist Ihre grösste Stärke?
Bei einem «Strengths-Finder- Test» während der Leadership-Schulung habe ich kürzlich herausgefunden, dass meine Stärke darin liegt, strategisch den kürzesten Weg zum Ziel zu finden.

«Ich habe herausgefunden, dass meine Stärke darin liegt, strategisch den kürzesten Weg zum Ziel zu finden.»

Und Ihre Achillesferse?
Texte zu formulieren, überlasse ich gerne meiner Frau Barbara.
Wem vertrauen Sie blind?
Meiner Frau.
Was macht Ihnen Angst?
Die Tendenz zur egoistischen Haltung in der Gesellschaft.
Welche Superkraft hätten Sie gerne?
Fliegen, damit ich den Staus auf den Strassen ausweichen könnte.
Ihr grösster Traum?
Ein erfülltes, glückliches Leben.
Welche Schlagzeile sollte einmal in der Zeitung stehen?
«Die Pianorm Innenausbau AG liefert all ihre Möbel an die Queen von England.»

 

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