Freiwillige greifen Bauern in Uster unter die Arme
Vereinsbeitrag
Sie blüht wunderschön, die Rotationsbrache in Niederuster. Freiwillige haben sie am Freitag von unerwünschten Blacken befreit. Damit nehmen sie dem Bauern eine aufwändige Arbeit ab.
Zurzeit herrscht auf den Bauernhöfen Hochbetrieb; Heuen, Heuen, Heuen! Gleichzeitig reifen in den üppig blühenden Rotationsbrachen und Blühstreifen auch die Samenstände von ungeliebten Blacken, Ackerkratzdisteln oder Berufkraut heran. Höchste Zeit, sie zu entfernen, bevor sie versamen.

Denn der Samenstand einer einzigen Blacke enthält 50’000 Samen, die, einmal im Boden, dort 50 Jahre keimfähig bleiben.
Seit 20 Jahren Buntbrachen
Bauer Rolf Meier in Niederuster ist darum froh um die Arbeit der Freiwilligen. Ihm gehört die 60 Aren grosse Rotationsbrache beim «Pumphüsli» (Brachtürliweg) nahe dem Greifenseeufer. Er hat sie 2021 gesät und wird sie im nächsten Frühling unterackern, um dann an anderer Stelle am See wieder eine neue zu säen.
Seit 20 Jahren legt Meier Buntbrachen an, hauptsächlich, weil er so die Auflage von 7 Prozent Biodiversitätsförderfläche (BFF) erfüllt, die jeder Bauernbetrieb mit Direktzahlungen aufweisen muss. Selber hat der Betrieb über 10 Prozent BFF. «Aber natürlich ist eine solche Fläche auch schön zum Anschauen, und sie nützt der Natur», ist Meier überzeugt.
Steinharter Boden
Mit den zweizackigen Blackeneisen rückten am Freitagmorgen sieben Freiwillige vom Verein «Blühpatenschaften Uster» den unerwünschten Pflanzen auf den Leib. Die Arbeit des Blackenstechens ist recht aufwändig; nach wochenlanger Trockenheit ist der Boden steinhart.
«Wir finden solche Rotationsbrachen für die Biodiversität, für Insekten und Kleintiere sehr wichtig, darum helfen wir den Bauern gerne,» sagt Präsident Stefan Hartmann.
Station der Klimawochen Uster
Bereits Tage zuvor war dieselbe Rotationsbrache Gegenstand einer Exkursion im Rahmen der Klimawochen Uster.
Unter Leitung von Agroscope-Fachfrau Yvonne Fabian konnten Interessierte die Vielfalt der Blühfläche mit insgesamt 22 Blumenarten bestaunen: Reseda, wilde Möhre, Wiesen-Lichtnelke oder Königskerze waren bereits in Blüte oder kurz davor.
Noch bis zum Herbst können immer wieder neue Blumenarten in der Brache bestaunt werden.