Darum mischt der FC Wald erneut an der Spitze mit
Oberländer Drittligist
Wald ist nach der 1:2-Niederlage gegen Pfäffikon aus dem Aufstiegsrennen. Trotzdem sind die Perspektiven beim Oberländer Klub vielversprechend.
Es war das erwartete emotionale Derby. «Pfäffikon ist stets unangenehm zu spielen», sagt Walds Trainer Axel Kleinefinke. Und vor allem die Endphase des Drittliga-Verfolgerduells der Gruppe 6 hatte es in sich. Zuerst erzielte Jaromir Diggelmann das 1:0 (74.). Doch der FCP wusste in der verbleibenden Zeit mit einem Doppelschlag des eingewechselten Steven Fenner zu reagieren. Und wendete so die Partie.
Wald verabschiedet sich damit definitiv aus dem Aufstiegsrennen. Es ist die dritte Niederlage in diesem Frühling – und die dritte gegen ein Spitzenteam.
Kleinefinke ärgert sich aber auch über einige Punktverluste gegen vermeintlich Schwächere aus der Hinrunde. Etwa gegen Seefeld 3 (0:1) oder Herrliberg 2 (4:4). «Das hat unheimlich wehgetan», sagt er. Das Pfäffikon-Spiel ist für ihn deshalb gar nicht mehr so entscheidend. «Es wäre selbst bei einem Sieg schwierig genug gewesen, Stäfa noch abzufangen», sagt der Coach.
Trotz dem jüngsten Rückschlag ist das Saisonziel der Walder – ein Platz in den Top 3 – aber noch realistisch. Dafür dürften sie sich in den verbleibenden Spielen aber nicht mehr viele Aussetzer leisten. Gerade die nächste Partie gegen Wetzikon ist für den Tabellenvierten wegweisend. «Es ist eine Kopfsache», findet Kleinefinke.
Dem steten Mittelmass entrückt
Die Walder Entwicklung ist durchaus bemerkenswert. Über viele Jahre bewegten sich die Oberländer primär im Tabellenmittelfeld der 3. Liga. Bis zur Vorsaison, als sie bis zuletzt der härteste Widersacher von Aufsteiger Kloten waren – und damit die höher gehandelten Wetzikon, Stäfa oder Pfäffikon hinter sich liessen.
Für Trainer Kleinefinke gibt es auch keinen Grund, dass sich daran in absehbarer Zeit etwas ändert. Er sagt: «Fast alle unsere Leistungsträger sind in einem guten Alter. Es kann also so weitergehen.» So vermochten die Walder beispielsweise sogar den monatelangen Ausfall des letztjährigen Top-Torschützen Alexander Jetzer (18 Treffer) wegzustecken. Zuerst fehlte er studienbedingt, in der Rückrunde nun wegen einer Bänderverletzung. «Dafür sind andere Junge nachgerückt», freut sich Kleinefinke.
Von einem möglichen Aufstieg will der 55-Jährige deshalb aber nicht sprechen. «Das wäre vermessen. Wir wollen aber stabil vorne mitspielen», sagt er.
Dabei wäre es ein idealer Zeitpunkt für einen Aufstieg. Just 25 Jahre ist es nämlich her, seit die Walder letztmalig den Sprung in die 2. Liga schafften. Es ist Grund genug für den Verein, um dieses Jubiläum Ende Juni zu feiern. Zu einem grossen Wiedersehen kommt es am Eröffnungsfest auf dem im letzten Spätherbst eingeweihten Kunstrasen. Die damaligen Walder Zweitliga-Akteure werden dann in einem Legendenspiel gemeinsam auflaufen.
Eine ungewohnte Situation
Apropos Kunstrasen. Er ist es, der dem Verein neue Perspektiven bietet. Oft genug hatte der FCW seine Partien an der Laupenstrasse gerade im Spätherbst oder im Frühling bei schwierigen äusseren Bedingungen verschieben müssen. Vor allem ist der Kunstrasen aber ein Segen im Trainingsalltag. «Wir mussten keine einzige Einheit absagen», sagt Kleinefinke in einem Ton, als müsste man sich erst an diese Situation gewöhnen.
Sicher ist: Der FC Wald ist dadurch zu einer attraktiveren Adresse in der Region geworden. «Für junge Spieler, die beispielsweise bei Rapperswil-Jona nicht mehr weiterkommen, könnten wir eine Perspektive bieten», glaubt Kleinefinke.