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FCP-Präsident im Interview

Warum sich Pfäffikon trotz Erfolg von Trainer Kobel trennte

Der FC Pfäffikon liegt in der Drittliga-Gruppe 6 nur vier Punkte hinter der Spitze – dennoch will der Verein nicht mit dem Trainer weitermachen.

Kurt Kobel wird nicht mehr als Pfäffikon-Trainer an der Seitenlinie stehen. FCP-Präsident Michael Wanner sagt: «Die Situation war zu zerfahren.»

Foto: PD/Christian Merz

Warum sich Pfäffikon trotz Erfolg von Trainer Kobel trennte

Der FC Pfäffikon liegt in der Drittliga-Gruppe 6 nur vier Punkte hinter der Spitze – dennoch will der Verein nicht mit dem Trainer weitermachen.

Die Entlassung von Trainer Kurt Kobel nach dreieinhalb Jahren Amtszeit kam überraschend. Noch zum Ende der Vorrunde in der 3. Liga bezwang Pfäffikon im Verfolgerduell den FC Volketswil – und überwintert damit auf Platz drei der Gruppe 6. Dennoch teilte der Klub wenige Tage später mit: «Der Verein hat entschieden, den bestehenden Vertrag vorzeitig aufzulösen.» Präsident Michael Wanner erklärt, wie es zu diesem Entscheid kam.

Michael Wanner, sportlich steht Pfäffikon gut da: Die erste Mannschaft des FCP hat nur vier Punkte Rückstand auf die Spitze. Warum hat sich der Verein trotzdem von Trainer Kurt Kobel getrennt?

Michael Wanner: Das ist sicher ein eher ungewöhnlicher Schritt. Wir haben nur vier Punkte zur Spitze und treffen zum Rückrundenstart gleich auf Leader Zollikon und Wetzikon – also auf direkte Konkurrenten. Wir können uns dadurch eine noch bessere Ausgangslage verschaffen.

Es gab somit keine sportlichen Gründe für diese Massnahme?

Nein. Ausschlaggebend für unsere Entscheidung waren interne Themen innerhalb der Mannschaft. Es gab Rückmeldungen von Spielern, dass die Kommunikation nicht mehr wie früher stimmte und somit der Trainer die Gruppe nicht mehr auf die gleiche Weise erreichen konnte wie zuvor. Einige Spieler haben ihre Bedenken offen angesprochen, wir mussten diese Signale ernst nehmen, um die Stabilität innerhalb der Mannschaft zu gewährleisten. Dabei handelt es sich keineswegs um die Frage der fachlichen Kompetenz des Trainers, sondern um eine dynamische Entwicklung, die wir im Interesse der Mannschaft berücksichtigen mussten.

War denn die Stabilität im Team nicht mehr gewährleistet?

Nein. Schliesslich ist der Aufstieg in die 2. Liga auch weiterhin unser Ziel. Deshalb sind wir schweren Herzens zum Entscheid einer vorzeitigen Trennung gekommen.

Wie hat Kobel den Entscheid aufgenommen?

Er war natürlich sehr enttäuscht, was verständlich ist. Kurt war überzeugt, dass er es hingekriegt hätte. Doch für uns war die Situation bereits zu zerfahren. Ich will aber betonen, dass wir im Guten auseinandergegangen sind. Wir sind sehr dankbar für seine Arbeit und die vielen positiven Impulse, die er in den Verein eingebracht hat.

Einen Nachfolger haben Sie aber noch nicht?

Nein. Doch wir sind überrascht über die grosse Resonanz. Es haben sich über 15 Interessierte gemeldet. Wir hoffen nun, dass wir den neuen Trainer bis zum Start der Vorbereitung am 13. Januar präsentieren können.

Was muss der neue Verantwortliche mitbringen?

Er soll bereits entsprechende Erfahrungen gesammelt und Erfolge vorzuweisen haben. Und er sollte aus der Region kommen. Der Trainer muss kommunikativ sein und sowohl mit den Alteingesessenen wie auch mit den Jungen umgehen können. Wichtig ist uns auch, dass er mit dem bestehenden Kader arbeitet – wir suchen niemanden, der gleich fünf eigene Spieler mitbringt. Wir sind überzeugt, dass unser Team und der Nachwuchs genügend Qualität hat. Und: Wir schliessen eine interne Lösung nicht aus, falls sich diese als die beste Option erweist.

Kobel ist 59. Ist nun ein junger Trainer an der Reihe?

Das ist keine Altersfrage. Die Spieler verdienen kein Geld und wollen begeistert werden. Entscheidend ist nicht das Alter, sondern die Fähigkeit, die Mannschaft mitzunehmen. Fussball wird nicht nur mit den Füssen gespielt, sondern auch mit Herz und Kopf.

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