Abo

Sport

GP von Monza

Trotz Punkten: Diesmal lief für Sauber nicht alles rund

Gabriel Bortoleto gewann als Achter am GP von Italien vier WM-Punkte für die Hinwiler – doch daneben gabs auch Frust und einen Abschied.

Gabriel Bortoleto lieferte in Monza eine solide Performance ab,

Foto: Sauber Motorsport

Trotz Punkten: Diesmal lief für Sauber nicht alles rund

Gabriel Bortoleto gewann als Achter am GP von Italien vier WM-Punkte für die Hinwiler – doch daneben gabs auch Frust und einen Abschied.

Der GP von Italien stand für das Sauber-Team auch im Zeichen des Abschieds. Im letzten Rennen der Saison in Europa wurde das aktuelle Sauber-Motorhome zum letzten Mal aufgestellt. Und es war eine Dernière mit gemischten Gefühlen.

Gabriel Bortoleto fuhr als Achter zwar vier Punkte ein, Nico Hülkenberg allerdings musste das Rennen mit technischen Problemen schon nach der Aufwärmrunde aufgeben – und fand sich viel früher, als ihm lieb war, in der Team-Hospitality wieder.

Ein weisses Gebäude mit einem Zeltdach
Die Sauber-Hospitality hat nach 20 Saisons ausgedient.

Seit 2006 nutzte das Team den zeltähnlichen Bau, der damals neue Teambesitzer BMW nahm ihn in Betrieb, und seither beherbergte er nicht nur Gäste des Teams und Medienleute, sondern auch Büros – und eben die Räumlichkeiten der Piloten.

Nun gibt es mit Audi wieder einen neuen Besitzer – und damit auch ein neues Bauwerk für die Europarennen.

Gut, aber nicht optimal

Ausufernd dürften die Feierlichkeiten nicht geworden sein – wohl auch seitens Bortoleto nicht. Der Brasilianer überzeugte im Qualifying mit Startplatz 7, obwohl er das Gefühl hatte, noch den einen oder anderen Hundertstel verschenkt zu haben. Im Rennen fuhr er grundsolide und wurde dafür von Teamchef Jonathan Wheatley am Funk nach der Zieldurchfahrt auch gelobt: «Du kannst stolz sein auf dich».

Ganz glücklich war Bortoleto aber nicht. «Gegen Willams fehlte uns die Pace», sagte er – und meinte damit Alexander Albon, der von Startplatz 14 losgefahren war und das Rennen auf Rang 7 beendete. Der Williams-Pilot war mit der härtesten Reifenmischung gestartet und konnte den einzigen Stopp so länger hinauszögern – Bortoleto hingegen setzte wie der Grossteil des Feldes zuerst auf die mittlere Reifenmischung zum Start.

Acht Sekunden lagen am Ende zwischen Bortoleto und Albon – und eigentlich lag auch noch Kimi Antonelli dazwischen. Doch weil der Mercedes-Pilot eine Zeitstrafe aufgebrummt bekam, erbte Bortoleto, der als Neunter über die Ziellinie fuhr, den achten Rang. Vier Punkte waren für ihn ein sehr gutes Resultat – aber wohl nicht das maximal mögliche.

Hülkenberg: Erst Hoffnung, dann die Hiobsbotschaft

Hülkenberg hingegen erlebte ein Wochenende zum Vergessen. Der deutsche Routinier zog einmal mehr gegen seinen Teamkollegen im Qualifying den Kürzeren und sagte: «Das war nicht gut genug von mir.» Trotzdem zeigte er sich hoffnungsvoll für das Rennen, zumal Sauber in den freien Trainings punkto Rennpace und Reifenverschleiss zu den besten Teams gehörte.

Doch am Sonntag wies ihn sein Renningenieur auf der Aufwärmrunde an, das Auto an der Box abzustellen wegen eines Hydraulikproblems. «Unglaublich», antwortete Hülkenberg. Es war der erste Ausfall der Saison für ihn – und die Motorhome-Abschiedsparty wurde für ihn so wohl eher zur Frustbewältigung. «Es war schmerzhaft, zuschauen zu müssen», sagte er. «Wir mussten uns hier nicht verstecken, im Gegenteil.»

Immerhin: Nachdem Sauber vor einer Woche in Zandvoort erstmals seit fünf Rennen punktelos geblieben war, kehrten die Hinwiler bei erster Gelegenheit in die Top Ten zurück und verringerten in der Team-WM den Rückstand auf die direkt vor ihnen liegenden Konkurrenten. Nach zwei Dritteln der Saison ist der 6. WM-Rang zumindest noch in Sichtweite.

Verstappen wie zu den besten Zeiten

An der Spitze fuhr Max Verstappen ein überragendes Rennen. Der Weltmeister holte im Red Bull von der Pole Position aus den dritten Saisonsieg. Der Niederländer erlebte ein perfektes Rennwochenende, wie es zu seinen dominantesten Zeiten regelmässig der Fall war.

In den Kampf um den WM-Titel dürfte er allerdings in den verbleibenden acht Rennen unter normalen Umständen nicht mehr eingreifen können. Zu weit enteilt sind die McLaren-Piloten Lando Norris und Oscar Piastri, die in Monza zusammen mit Verstappen auf dem Podest standen.


Unser neuer Newsletter «Oise Regionalsport»
Abonnieren Sie hier unseren Regionalsport-Newsletter – jeden Montag in Ihrem Postfach.

Abo

Möchten Sie weiterlesen?

Liebe Leserin, lieber Leser

Nichts ist gratis im Leben, auch nicht Qualitätsjournalismus aus der Region. Wir liefern Ihnen Tag für Tag relevante Informationen aus Ihrer Region, wir wollen Ihnen die vielen Facetten des Alltagslebens zeigen und wir versuchen, Zusammenhänge und gesellschaftliche Probleme zu beleuchten. Sie können unsere Arbeit unterstützen mit einem Kauf unserer Abos. Vielen Dank!

Ihr Michael Kaspar, Chefredaktor

Sie sind bereits Abonnent? Dann melden Sie sich hier an

Digital-Abo

Mit dem Digital-Abo profitieren Sie von vielen Vorteilen und können die Inhalte auf zueriost.ch uneingeschränkt nutzen.

Sind Sie bereits angemeldet und sehen trotzdem nicht den gesamten Artikel?

Dann lösen Sie hier ein aktuelles Abo.

Fehler gefunden?

Jetzt melden.