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Effretikons Fussballerinnen meistern die nächste Hürde

Das Zweitliga-Team des FC Effretikon ist nicht nur das Schreckensgespenst von Lokalrivale Uster. Es steht mit acht Siegen aus acht Spielen an der Tabellenspitze.

Erneut getroffen: Die Zweitliga-Frauen des FC Effretikon setzten sich gegen Uster gleich 4:1 durch.

Foto: Christian Merz

Effretikons Fussballerinnen meistern die nächste Hürde

Klarer Sieg im Derby

Die Zweitliga-Frauen des FC Effretikon reiten auf einer Erfolgswelle. Auch Lokalrivale Uster kann die verlustpunktlosen Leaderinnen im Direktduell nicht stoppen.

Die Serie wird immer unheimlicher. Für die Zweitliga-Frauen des FC Effretikon war der 4:1-Heimsieg im Spitzenduell gegen Uster der achte Sieg im achten Meisterschaftsspiel.

Sechs Punkte beträgt dadurch der Vorsprung bereits auf Kloten. Die nächsten Verfolgerinnen des FCE verloren nach einem Remis ebenso weiteren Boden. Selbst Trainer Patrik Meier sagt: «Wenn wir jetzt nicht als Leader überwintern, würde dies nicht für uns sprechen.»

Doch auch wenn das Resultat im Derby deutlich ist: Es drückt die eigentlichen Kräfteverhältnisse zwischen Effretikon und Uster nicht aus. «Auch der FCU hätte den Sieg verdient gehabt», findet Meier und spricht von einer intensiven Partie.

Effi Fabienne Siegenthaler schiebt zum 1:0 ein
Usters Torfrau Ena Steiner kann den Ball nicht behändigen, Fabienne Siegenthaler trifft zum 1:0 für die Leaderinnen.

Die Effretikerinnen legten allerdings nach 33 Minuten durch Fabienne Siegenthaler vor, nachdem Usters Torfrau Ena Steiner einen Freistossball nicht kontrollieren konnte. Später trafen Andrea Spörri (2) und Nayelli Baumgartner, wobei Uster zwischenzeitlich durch Valentina Aluia auf 1:2 verkürzen konnte. «Wir mussten recht beissen», befand Meier.

Ein nie aufsteckendes Team

Derweil sagt Usters Sportchef Paolo Trigila: «Der Willen, das Spiel zu kontrollieren, war da. Wir wurden aber nie wirklich gefährlich.» Und sein Eindruck ist eine erneute Bestätigung. Irgendwie kommt das in der 2. Liga zum Favoritenkreis zählende Uster gerade gegen Effretikon nie richtig auf Touren.

Fünf der sechs letzten Direktvergleiche entschied der FCE für sich. Dem gegenüber steht ein einziges Unentschieden. Usters Trigila streicht insbesondere die Mentalität der Effretikerinnnen heraus. «Es ist ein Team, das nie aufsteckt», sagt er. Tatsächlich konnten die Tabellenführerinnen in einigen Saisonpartien einen anfänglichen Rückstand noch korrigieren.

Und doch ist die neue Effretiker Konstanz beachtlich. Zwar erschuf sich der FCE durch drei Final-Qualifikationen im FVRZ-Cup seit 2021 den Status eines Pokalspezialisten.

In der Meisterschaft ist die bis anhin beste Klassierung seit dem Wiederaufstieg 2019 aber lediglich ein sechster Platz. Und so ist auch für Effretikons Coach Meier der derzeitige Lauf nicht schlüssig zu erklären. «Wir hatten im Sommer sogar mehr Ab- als Zugänge», sagt er.

Dazu kommt seit Anfang Jahr die schwierige Situation auf der Goalieposition. Stammtorfrau Shannon Bärtschi dürfte nach einer Schulterverletzung mit langer Rekonvaleszenz frühestens in der Rückrunde ihr Comeback geben.

Die eigentliche Angreiferin Natascha Frieden hütete deshalb in diesem Herbst wiederholt zweimal das Gehäuse der Effretikerinnen. Dann nämlich, wenn die mit einer Doppellizenz ausgestattete Ramona Erismann aus dem Nachwuchs vom GC nicht verfügbar war.

Und trotzdem hat sich der FCE drei Runden vor dem Ende der Hinrunde also eine vielversprechende Ausgangslage geschaffen. Während ein Sieg über das sportlich abfallende Schlusslicht Niederweningen (3:37 Tore) wohl nur eine Formsache sein dürfte, warten mit Kloten und dem starken Aufsteiger Südost Zürich noch zwei herausfordernde Aufgaben. Trainer Meier sagt dazu: «Wir wollen unsere Serie natürlich ausbauen.»

1. Liga – ein reizvolles Ziel?

Dies wiederum führt zur Frage, ob der Effretiker Weg sogar bis in die 1. Liga führen könnte. Dort also, wo vor mittlerweile 16 Jahren letztmalig mit dem FC Pfäffikon ein Team aus dem Oberland gespielt hatte.

Meier will eigentlich noch gar nicht so weit vorausblicken, selbst wenn ihn als Trainer ein Abenteuer auf national dritthöchster Stufe reizen würde. Er ist aber auch Realist genug, um zu wissen, was ein solcher Sprung bedeuten würde. Reisen in die Inner- und Ostschweiz, ja sogar ins Tessin dürften dann für den FC Effretikon anstehen.

Es ist ein Aufwand, den vielleicht auch einige Leistungsträgerinnen nicht mehr auf sich nehmen würden. Coach Meier sagt deshalb: «Da müsste man mit allen Beteiligten vorab zusammensitzen.»

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