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Politik

Individualverkehr gab zu reden

Bürgerliche prüfen Referendum gegen Usters neuen Richtplan  

Dreht die Richtplan-Debatte in Uster eine weitere Runde? Für FDP und SVP geht die Stadtentwicklung in eine falsche Richtung.

Wohin soll sich Uster entwickeln? Der Verkehr, das Wohnen und die Infrastruktur haben im Gemeinderat in der Debatte zum neuen Richtplan viel zu reden gegeben.

Foto: Christian Brändli

Bürgerliche prüfen Referendum gegen Usters neuen Richtplan  

Individualverkehr gab zu reden

Auf der links-grünen Seite wird in Uster beim Richtplan von einem Geben und Nehmen gesprochen, bei den Bürgerlichen von einer Niederlage. Das Volk könnte das letzte Wort haben.

Nach mehrjähriger Arbeit, über 200 – zum Teil wieder zurückgezogenen – Änderungsanträgen und zwei mehrstündigen Parlamentssitzungen hat der Ustermer Gemeinderat am Montagabend den neuen kommunalen Richtplan angenommen. Für die Vorlage waren 19 Vertreter von SP, Grünen, GLP, EVP und Mitte. Auf der anderen Seite sprachen sich die 16 Kommunalpolitiker von SVP, FDP, EDU und BPU dagegen aus.

Angst vor hohen Kosten

Die links-grüne Seite betont vor allem die vielen Kompromisse, die auch sie eingegangen sei. Die Bürgerlichen sehen sich als Verlierer – und mit ihnen zusammen Gewerbe, Industrie, Investoren und Steuerzahler.

So löse der Richtplan in der Umsetzung enorme Folgekosten aus, etwa beim Wohnungsbau. Das Bauen werde teurer und komplizierter. Und das Auto werde nur noch knapp geduldet.

Kanalisieren und leiten

Dabei konnten die SVP und die FDP am Montag durchaus noch einige Erfolge verbuchen. Behandelt wurde das Thema Mobilität. Als gemeinsamer Nenner kristallisierte sich heraus, dass der Verkehr kanalisiert werden soll, damit die Quartiere entlastet werden. Von einer generellen Einführung von Tempo 30 in Quartieren wird abgesehen. Die Anlieferung fürs Gewerbe muss funktionieren, und ein Parkleitsystem soll ermöglichen, freie Plätze schnell zu finden.

Doch das vermochte die Bürgerlichen nicht zu besänftigen. Sie wollen noch in dieser Woche entscheiden, ob sie das Behördenreferendum ergreifen. Wäre das der Fall, hätte das Volk das letzte Wort zum Richtplan.

Ara-Sanierung vors Volk

Sicher abstimmen werden die Ustermer am 8. März 2026 über einen Investitionskredit von knapp 41,4 Millionen Franken. Mit dem Geld soll die biologische Reinigungsstufe in der Ara Jungholz saniert und eine neue Stufe zur Elimination von Mikroverunreinigungen gebaut werden. Bei diesem Geschäft zeigte sich der Gemeinderat einmütig und empfiehlt dem Volk die Annahme der Vorlage.  

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Ihr Michael Kaspar, Chefredaktor

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