Politik

Keine Chance für Einzelinitiative

Verbot von Böllern? Nicht in Dübendorf!

Mit einer Einzelinitiative wollte eine Dübendorferin lautes Feuerwerk in ihrer Stadt verbieten. Doch dafür musste sie erst am Parlament vorbei.

Lärmendes Feuerwerk gerät in der Region immer mehr unter Beschuss.

Foto: Unsplash/Bearbeitung: Thomas Bacher

Verbot von Böllern? Nicht in Dübendorf!

Mit einer Einzelinitiative wollte eine Dübendorferin lautes Feuerwerk in ihrer Stadt verbieten. Doch dafür musste sie erst am Parlament vorbei.

Fällanden hat ein Verbot von lautem Feuerwerk, Schwerzenbach ebenfalls. In Volketswil wollen Einwohner die Knallerei sowohl mit einer Petition als auch mit einer Einzelinitiative verbieten. Und in Dübendorf? Da debattierte am Montag das Parlament über eine entsprechende Einzelinitiative von Nicole Kundert.

Der Stadtrat zeigte sich durchaus offen gegenüber dem, was im Parlament beschlossen werden sollte. Und im Plenum hatte man grundsätzlich Verständnis für das Anliegen der Initiantin. Lärm, panische Tiere, Dreck, hohe Feinstaubwerte und immer wieder schwere Unfälle: Das konnte niemand gutheissen.

Sehr viele Bedenken

Doch es war eben auch viel über Eigenverantwortung zu hören, von zu vielen Gesetzen und mündigen Bürgern, deren Freiheit nicht noch weiter eingeschränkt werden dürfe. Von rechts bis weit über die politische Mitte hinaus zweifelten Gemeinderäte am Rednerpult daran, dass die Polizei überhaupt in der Lage sei, das Verbot durchzusetzen, zumal der Verkauf von Feuerwerk nur sehr beschränkt untersagt werden könne.

Es gab juristische Bedenken, und man befürchtete einen Flickenteppich von kommunalen Feuerwerksverboten. Mehrmals wurde auch auf die Volksinitiative für ein Verbot von lautem Feuerwerk auf nationaler Ebene verwiesen, die es – wenn schon – richten soll.

Ein Drahtseilakt

So richtig für die Initiative waren eigentlich nur die Grünen. Die fanden, dass die Eigenverantwortung dort ende, wo Tiere und andere Menschen in Panik versetzt oder gar verletzt würden.

14 Stimmen hätte die Initiative für eine vorläufige Unterstützung benötigt, am Ende hoben aber gerade mal neun Parlamentarier die Hand. Damit ist klar, wo die Fällander und die Schwerzenbacher hinmüssen, wenn sie am kommenden Silvester laut böllern wollen: nach Dübendorf.

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Ihr Michael Kaspar, Chefredaktor

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