Wieso es nun länger dauern kann mit der Lückenschliessung
Was bedeutet das Nein fürs Oberland?
Vier Gemeinden im Oberland haben Nein gesagt zum Autobahnausbau. Die anderen sehen die Notwendigkeit ein, Engpässe zu beseitigen. Die Stimmbeteiligung war durchwegs hoch.
Die Schweiz hat entschieden. Das Oberland auch – aber anders. Während die Vorlage zum Ausbau der Nationalstrassen gesamtschweizerisch knapp abgelehnt wurde, haben die Gemeinden in den drei Oberländer Bezirken der Vorlage mehrheitlich zugestimmt.
Nur die Stadt Uster, Illnau-Effretikon, Wald und Schlatt haben Nein gesagt zur Beseitigung der sechs Engpässe in der Schweiz. In Uster und Illnau-Effretikon waren die Ergebnisse sehr knapp, in Schlatt und Wald etwas deutlicher.
Die Stimmbeteiligung betrug überall zwischen 40 und über 50 Prozent. Die im Vorfeld sehr umstrittene und viel diskutierte Nationalstrassenvorlage hat die Stimmbevölkerung mobilisiert.
Mit Verzögerungen ist nun zu rechnen
Nur indirekt von diesem Ergebnis betroffen ist das Projekt zur Schliessung der Autobahnlücke zwischen Uster und dem Hinwiler Betzholz. Horst Meier, der Präsident des Vereins Zusammenschluss Oberlandstrasse ist das Verdikt des Stimmvolks eine Enttäuschung. Ein deutliches Ja wäre auch ein Signal gewesen, dass bestehende Engpässe im Nationalstrassennetz behoben werden müssen.
Das Nein bedeutet nun aber Unsicherheiten und mögliche Verzögerungen. «Die Nationalstrassenplanung kann jetzt nicht einfach so weitergehen wie bisher», sagt Meier. Natürlich werden jetzt auch Grundsatzfragen gestellt. Und die Planung der nächsten Ausbauschritte müsse neu definiert werden.
«Offensichtliche Fehler im System»
Dass im Nationalstrassennetz nun nur noch Unterhalt betrieben werde, das denkt Meier aber nicht. «Offensichtliche Systemfehler müssen nach wie vor behoben werden.» Und ein solcher ist die heutige Lücke im Oberland. Es sei sogar einer der grössten im gesamten Netz. «Wir gehen davon aus, dass die Lücke trotzdem geschlossen wird.» Ob es aber für 2040 reicht? Mit Verzögerungen ist zu rechnen.
Im Projekt «Oberlandautobahn» steht als nächster Meilenstein der Entscheid des Bundesamts für Strassen zu den verschiedenen Varianten an. Dieser soll im Frühjahr 2026 erfolgen.
Mindestens bis dahin sollte gemäss Meier auch das Geld vorhanden sein. Und er hofft, dass die Politik bis dahin auch einen Weg gefunden hat, wie es grundsätzlich weitergehen soll mit den Nationalstrassen.