Maur wirft 18,9 Millionen für seine Sicherheit auf
Abstimmung zum Bevölkerungsschutzgebäude
Die Maurmer Stimmbevölkerung will ein Bevölkerungsschutzgebäude für Feuerwehr, Zivilschutz und Samariterverein auf der Looren – und ist dafür bereit, tief in die Tasche zu greifen.
Man darf es ein Bekenntnis nennen: Zum zweiten Mal innert vier Jahren haben die Maurmerinnen und Maurmer dem Kredit für den Bau eines Bevölkerungsschutzgebäudes für die Feuerwehr, den Zivilschutz und den Samariterverein auf der Looren zugestimmt. Und dies obschon sich das Preisschild der Vorlage mit 18,9 Millionen Franken gegenüber 2020 mehr als verdoppelt hat.
Bei einer stattlichen Stimmbeteiligung von 54,2 Prozent haben 58,3 Prozent der Stimmbevölkerung ein Ja eingelegt. Das sind zwar erheblich weniger als vor vier Jahren, als noch 70 Prozent zugestimmt hatten. Allerdings waren damals nur 9 Millionen Franken für das Gebäude veranschlagt und die gesetzlich notwendigen landschaftlichen Eingriffe aussen vorgelassen worden.
Letzteres war mit ein Grund dafür, dass der Gemeinderat die Vorlage nach einem Bezirksratsurteil noch einmal neu berechnete. Das Grossprojekt, das jetzt auch die Offenlegung der beiden arealquerenden Bäche und die Verlegung einer Bushaltestelle beinhaltet, ist deshalb nicht nur teurer, sondern auch komplexer geworden.
Von einer «Erleichterung» spricht denn auch die Liegenschaftsvorsteherin Claudia Bodmer (Die Mitte), ehe sie im Namen des Gremiums die Freude über das Abstimmungsergebnis zum Ausdruck bringt: «Wir sehen es als Bekenntnis zur Feuerwehr, dem Zivilschutz und dem Samariterverein, die sich in den letzten Jahren in Geduld üben mussten. Manch eine Ja-Stimme ist wohl auch als Dank für die gute Arbeit eingelegt worden, die deren Mitglieder freiwillig leisten.»
Gleichzeitig habe der Gemeinderat trotz des guten Ergebnisses erkennen müssen, dass er bei der Bevölkerung nicht alle Unklarheiten ausräumen konnte. «Wir wollen deshalb regelmässig informieren und die Leute im weiteren Prozess mitnehmen», sagt Bodmer.
Gegner sieht Gemeinde in der Verantwortung
Als ein «relativ deutliches Ja» ordnet Alex Gantner den Volksentscheid ein. Der alt FDP-Kantonsrat hatte sich im Vorfeld als Einzelperson öffentlich gegen das Projekt gestellt. Obschon alle Behörden und Ortsparteien hinter der Vorlage gestanden waren, will er den Begriff «Achtungserfolg» für die 41,7 Prozent Nein-Stimmen nicht verwenden.
Stattdessen sieht er jetzt die Gemeinde in der Verantwortung: «Sie muss für eine zukunftsfähige Sicherheitsstruktur und die Einhaltung des Kostenrahmens sorgen.»
Dem ist sich auch Liegenschaftsvorsteherin Claudia Bodmer bewusst. Kostengarantien könne sie zwar keine abgeben – schliesslich würden diese von den geopolitischen und marktwirtschaftlichen Realitäten abhängen.
Die Tatsache, dass die Vorlage nach dem Baupreisindex von 2023 berechnet worden war und derzeit kein Anstieg in Sicht ist, stimmt sie allerdings optimistisch. Ausserdem verspricht sie: «Wir werden alles daransetzen, so günstig wie möglich zu bauen.»
In einem nächsten Schritt wird der Gemeinderat nun das Baugesuch einreichen und mit der detaillierten Ausführungsplanung beginnen. Der Baustart ist auf 2025, die Fertigstellung auf Ende 2027 vorgesehen.