Politik

Egg will sich gegen vier geplante Deponien wehren

Die Gemeinde Egg ist besonders von den kantonalen Deponieplänen betroffen. Das will sich der Gemeinderat nicht gefallen lassen.

Die Deponie Chrüzlen in Egg ist bereits seit Jahren in Betrieb. (Archiv)

Foto: Eduard Gautschi

Egg will sich gegen vier geplante Deponien wehren

Widerstand angekündigt

Gemäss den Plänen der kantonalen Baudirektion soll in Egg eine zusätzliche Deponie ausgehoben werden. Das will sich der Gemeinderat aber nicht gefallen lassen.

Anfang April verkündete die kantonale Baudirektion in der «Gesamtschau Deponien», wo neue mögliche Standorte für Mülldeponien im Oberland geplant oder empfohlen werden. Das Gebiet zwischen Greifensee und Rüti soll so kantonsweit die höchste Dichte an Deponien erhalten. Mittendrin die Gemeinde Egg.

Mit den empfohlenen Deponieplänen hat sich Baudirektor Martin Neukom (Grüne) keine Freunde in der Region gemacht. Gleich vier Deponien sollen das Egger Gemeindegebiet tangieren. Die Deponie Chrüzlen ist bereits in Betrieb. Die Eröffnung der Deponie Leerüti ist geplant, während jene im Büelholz ebenfalls bereits im kantonalen Richtplan eingetragen war. Nun will der Kanton mit der Deponie Erzacher einen weiteren Standort festsetzen.

Bestehende und geplante Deponiestandorte in der Region Oberland.
Die blauen Deponien sind bereits im Richtplan festgesetzt, die grünen sind für den Richtplan empfohlene Standorte. Die orangen Dreiecke sind mögliche Standorte für Deponien.

Der Egger Gemeinderat ist empört. «Den Plänen des Kantons ist mit allen Mitteln Einhalt zu gebieten», schreibt der Gemeinderat. Er will sich dabei mit Nachbargemeinden absprechen, sich auf politischem Weg Gehör verschaffen und juristisch gegen die Deponien in der Region vorgehen.

Gemeinde versus Kanton

Zudem kritisiert er, dass die «Gesamtschau Deponien» ohne eine vertiefte Rücksprache mit den betroffenen Gemeinden veröffentlicht worden sei. Der Gemeinderat schreibt, dass die Erwartungshaltung über eine persönliche und frühzeitige Information der Gemeinde, im Sinne einer konstruktiven Zusammenarbeit mit dem Kanton, nicht erfüllt werde.

Dass die Deponien unbeliebt sind, ist sich die Baudirektion bewusst. «Dennoch braucht es sie zwingend», betonte Neukom zu einem früheren Zeitpunkt. Widerstand aus der Bevölkerung sei darum bei der Evaluation der Standorte kein Kriterium.

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Ihr Michael Kaspar, Chefredaktor

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