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Politik

Gefährlicher Schulweg verunsichert Wetziker Eltern

An einer Kreuzung in Wetzikon kommt es laut einer Anwohnerin oft zu Beinahe-Unfällen. Die zweifache Mutter macht sich Sorgen um ihre Kinder – deren Schulweg über diese Kreuzung führt.

Tanja Oser begleitet ihre Kinder täglich in Schule und Kindergarten.

Foto: Annette Saloma

Gefährlicher Schulweg verunsichert Wetziker Eltern

Am Dienstag beginnt für Wetziker Schulkinder wieder der Alltag. Für Tanja Oser kein Grund zur Freude. Sie wohnt an der Pfäffikerstrasse in Wetzikon. Von ihrem Balkon aus sieht sie direkt auf die Ampel an der Pfäffikerstrasse. 

«Dort kommt es immer wieder zu brandgefährlichen Situationen», sagt die zweifache Mutter. «Es ist erstaunlich, dass nicht schon ein Kind verunfallt ist.»

Für viele Kinder führt der Schulweg ins Schulhaus Walenbach über diesen Fussgängerstreifen. Auch für die zwei Kinder von Tanja Oser. «Ich gehe immer mit, weil ich Angst um meine Kinder habe», sagt sie. «Ich will nicht, dass ihnen etwas passiert.»

Kurze Grünphase, Überfahrt bei Rot

Damit steht sie nicht alleine da. Es seien mehrere Eltern, mit denen sie Kontakt habe, die sich um ihre Kinder ängstigten. An besagtem Übergang bestünden zwei Probleme. Einerseits sei die Grünphase für Fussgänger viel zu kurz. Andererseits würden viele Autofahrer, die von der Hittnauerstrasse herkommen, bei orange oder gar Rot über die Ampel fahren.

Erst kürzlich sei ein Nachbarsbub auf dem Fussgängerstreifen beinahe angefahren worden. «Er hatte riesiges Glück.»

Kreuzung mit Ampel, Fussgängerstreifen und Autos.

Betroffene Eltern hätten sich bereits an die Polizei gewandt. Vor einem Jahr habe eine Begehung mit einem Polizisten stattgefunden. «Danach wurde die Grünphase um zwei Sekunden verlängert», sagt Oser. «Viel gebracht hat es allerdings nicht.»

Die Grünphase für Fussgänger ist heute 12 Sekunden lang. Die Kinder müssen in dieser Zeit zwei Fahrspuren und eine Mittelinsel überqueren. Der Polizist habe an die Eigenverantwortung der Kinder appelliert.

«Bei Schulkindern kann man vielleicht noch verlangen, dass sie nicht nur auf das grüne Männchen schauen, sondern auch auf die Autos und zügig laufen», findet sie. «Doch Kindergartenkinder sind gerade mal vier Jahre alt und sich der Gefahren im Strassenverkehr zu wenig bewusst. Ausserdem sind sie noch ziemlich verträumt.»

Appell an Autofahrer und Polizei

Sie wünscht sich, dass Autofahrer sich an die Regeln halten und bei Orange stoppen. «Es lohnt sich nicht, das Leben eines Kindes aufs Spiel zu setzen, nur um eine Sekunde früher ans Ziel zu kommen.» Gleichzeitig wünscht sie sich von der Polizei mehr Einsatz. «Man könnte beispielsweise einen Blitzkasten aufstellen. »

Frau steht mit zwei Kindern an einem Fussgängerstreifen während ein blaues Auto vor ihr vorbeifährt.

Die Polizei sieht jedoch keinen Grund, tätig zu werden, nachdem man die Grünphase bereits um zwei Sekunden verlängert habe. Der besagte Fussgängerübergang  sei mit einer Lichtsignalanlage konfliktfrei geregelt, sagt Florian Frei, Sprecher der Kantonspolizei Zürich, auf Anfrage.

« Das bedeutet, dass sämtliche Fahrspuren Rot haben, wenn die Fussgänger über die Pfäffikerstrasse Grün haben. »  Der Kreuzungsbereich sei frei von Hindernissen und für alle Verkehrsteilnehmer gut einsehbar. « Die gesamte Kreuzung gilt nicht als Unfallschwerpunkt. Dies bedeutet, dass die Kreuzung aus unfalltechnischer Sicht nicht auffällig ist », so Frei weiter.

«Kein Unfallschwerpunkt»

Zum Vorschlag des Blitzers sagt Frei: « Die Kreuzung gilt aufgrund der statistischen Erhebungen nicht als auffällig. Mit der Verlängerung der Grünphase konnte die Sicherheit des Fussgängerübergangs erhöht werden. »

Tanja Oser kann dies nicht verstehen. «Vermutlich muss zuerst etwas passiere n, bevor man handelt.»

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