Politik

Der Marder ist im Oberland weit verbreitet – und kann auch lästig sein

Im Rahmen dieser Serie stellt die Redaktion verschiedene Tiere vor, die in der Region leben oder hier gesichtet wurden. Sie haben dunkle Kulleraugen und sehen süss aus. Doch Marder verursachen Schäden in Millionen-Höhe.

Foto: Simon Grässle / Anja Furrer

Der Marder ist im Oberland weit verbreitet – und kann auch lästig sein

Knabbert ein Marder an einem Motoren-Kabel, kann es schnell teuer werden. Am verbreitetsten bei uns ist der Steinmarder.

Er ist zwischen 40 und 55 Zentimeter lang und hat zusätzlich eine Schwanzlänge von 20 bis 30 Zentimeter. Der schmale und langgezogene Körperbau erlaubt es dem Marder sich auch in die winzigsten Öffnungen rein zu quetschen.

«Wie viele Marder im Oberland leben, kann man nicht genau sagen, sie sind aber weit verbreitet», sagt Simon Meier, Jagdobmann im Zürcher Oberland.

Steinmarder, Iltis, Hermeline und Wiesel

Es gibt bei uns verschiedene Arten von Mardern. Gemeinsam haben sie, dass sie alle Jäger sind, sich aber zur Not auch von Beeren ernähren können.

Iltisse, Hermeline und Mauswiesel, die bei uns ebenfalls vorkommen, jagen in erster Linie Mäuse. Damit sind sie willkommene Gehilfen der Bauern, weil sie sich auf Schermäuse spezialisiert haben. Hermeline und Mauswiesel sieht man weit weniger, wie die Steinmarder.

Ein Steinmarder schaut aus einer Mauerritze raus.

Steinmarder leben als Einzelgänger und sind nachtaktiv. Ihr Territorium markieren sie durch Kot und Drüsensekrete. Sie sind sehr anpassungsfähig und leben gerne auch in Siedlungsgebieten.

Der Ärger mit den Autos

Marder verursachen schweizweit Autoschäden von rund 40 Millionen Franken, schätzt der Branchenverband der Schweizer-Versicherungen. Sie nisten sich in Motoren ein und zerbeissen dabei Schläuche und Kabel.

«Eine eindeutige Erklärung, weshalb Marder Kabel anfressen gibt es nicht. Vermutlich, weil es warm ist und sie Gummi einfach mögen», mutmasst der Jagdobmann, der selber schon zweimal von einem Marderschaden betroffen war.

Neben Autos nisten sich Marder auch gerne in Dachböden ein. Ein winziges Loch reicht ihnen, um die Hausbewohner nachts zu ärgern. «Viel kann man nicht dagegen machen. Entfernt man einen Marder, kommt oft ein Nächster», sagt Simon Meier.

Dies sei auch bei den Autos so. Der Marder markiere sein Revier. Und sei man dann mit seinem Wagen in einem anderen Marder-Revier unterwegs, sei das Risiko gross, dass wieder etwas passiere.

Dass Marder einzelne Automarken bevorzugen, kann der Jäger nicht bestätigen. «Das glaube ich nicht, das sind eher statistische Zufälle», meint Simon Meier.

Am meisten Marderschäden gibt es bei diesen Automarken:
BMW
VW
Mercedes
Audi
Skoda

Am wenigsten Marderschäden gibt es bei diesen Automarken:
Toyota
Suzuki
Renault
Ford

Q uelle: mycarly.com

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Ihr Michael Kaspar, Chefredaktor

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