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Jetzt ist klar, was hier gebaut werden soll

Der Konkurs der Tius AG führte dazu, dass der Firmenneubau auf dem Areal der alten Ziegelei in Riedikon verhindert wurde. Nun plant ein Bauunternehmen aus Oetwil am See einen neuen Firmenstandort auf dem Areal.

Die Gadola Bauunternehmung hat Anfang 2021 den Grund der ehemaligen Ziegelei in Riedikon gekauft., Am Gebäude, wo bis 2020 die Konkurs gegangene Tius AG ihren Sitz hatte, hängt schon ein Schild der neuen Firma.

Bild: Seraina Boner

Jetzt ist klar, was hier gebaut werden soll

Pläne können unverhofft ins Wasser fallen. Dies zeigt die Geschichte rund um das Areal der alten Ziegelei in Riedikon und der dort von 1958 bis 2020 ansässigen Tius AG.

Über eine lange Zeit plante das Ustermer Tief- und Strassenbauunternehmen einen Neubau auf dem dortigen Areal, der aufgrund seiner Struktur dem bisherigen Gebäude geglichen hätte.

Das Firmengebäude, das sich in der seit 1954 stillgelegten Ziegelei befand, stand unter Denkmalschutz und wurde zwecks einer den gegebenen Voraussetzungen unmöglichen Sanierung bereits Ende 2012 aus dem Denkmalschutzinventar entlassen.

Die Stadtbildkommission Uster hätte den wesensgleich geplanten Aufbau begrüsst, da er auch dem Gestaltungsplan «Haufland/Riedikon» entsprach.

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Im gleichen Monat meldete die Tius AG jedoch Konkurs an und somit stand fest, dass das geplante Projekt nicht realisiert werden konnte. Unter anderen Umständen würde das neue Firmengebäude der Tius AG wohl bereits heute stehen.

«Als die Tius AG Konkurs anmeldete, sahen wir die Möglichkeit, uns mehr im Oberland zu verankern.»
Pascal Koradi, Geschäftsführer Immobilien Gadola AG

Nachdem klar war, dass die Tius AG nicht bauen würde, sah eine andere Firma die Chance, ihren Standort zu erweitern. Die Bauunternehmung Gadola aus Oetwil am See will baldmöglichst ein neues Bürogebäude, eine Lagerhalle, eine Werkstatt sowie eine betriebseigene Waschanlage realisieren und wird dafür das Areal der alten Ziegelei nutzen.

«Als publik wurde, dass die Tius AG Konkurs anmeldet, sah unsere Firma gleich die Möglichkeit, sich wieder mehr im Oberland zu verankern und Platz für unser wachsendes Unternehmen zu schaffen», sagt Pascal Koradi von der Gadola Unternehmung.

Deshalb habe man das Grundstück Anfang 2021 erworben. Der Grundstückskauf ist laut dem Konkursamt Uster unabhängig der entstandenen Konkursmasse der Tius AG vonstatten gegangen, da diese nicht Eigentümerin des Areals war.

«Für zwei Etagen suchen wir nach Mitmietern, die vorzugsweise auch aus dem Baugewerbe kommen.»
Pascal Koradi, Geschäftsführer Immobilien Gadola AG

Auch die Gadola Unternehmung muss sich nach dem Gestaltungsplan «Haufland/Riedikon» richten, weshalb die Firma auf dem Gebäudeareal der alten Ziegelei einen ähnlichen Neubau mit Büroräumlichkeiten plant, wie es die Tius AG einst tat.

«Für zwei Etagen suchen wir noch nach künftigen Mitmietern, die vorzugsweise ebenfalls aus dem Baugewerbe kommen», sagt Koradi. Die alten Barracken sowie die alte Werkstatt, die beide nie Teil des Gestaltungsplans waren, werden komplett abgerissen.

Seit Mitte Januar dieses Jahres befinden sich Teile der Gadola Bau AG bereits auf dem Gelände. Allerdings nur in Büroräumlichkeiten in einem Nebengebäude der alten Ziegelei. «Dort arbeitet unser Personal im Bereich Tiefbau, Hochbau und Erdwärmesonden», erklärt Koradi. Diese Räumlichkeiten seien aufgrund der Kurzfristigkeit nur im Innenbereich etwas aufgewertet worden.

«Wir wünschen uns, im Herbst den Spatenstich durchführen zu können.»
Pascal Koradi, Geschäftsführer Immobilien Gadola AG

Die Gadola Unternehmung plant Grosses. Auch deshalb warte man seitens der Firma gespannt die nächsten vier Monate ab. Bis dann, so hofft Koradi, werde die Baubewilligung für das gesamte Areal erteilt sein. «Wir wünschen uns, im Herbst den Spatenstich durchführen zu können.»

Von Nänikon nach Riedikon

Das grundsätzliche Ziel der Gadola sei es, zweifach im Oberland vertreten zu sein. Als Ersatz für den ehemaligen Firmensitz in Nänikon habe die Firma einen neuen Sitz in Riedikon anvisiert. «Künftig werden wir also in Oetwil am See sowie in Riedikon vertreten sein», sagt Koradi.

Der neue Standort eigne sich perfekt für einen neuen Hauptsitz. Zum einen wegen der örtlichen Verbundenheit und andererseits, weil sich das Areal über 11’000 Quadratmeter erstreckt.

Koradi sagt: «Unser Ziel ist es, ein neues Wertesystem mit anderen KMU-Unternehmen zu schaffen, die ebenfalls in unserem Bereich tätig sind.» Ein kleiner Schritt in diese Richtung ist bereits vollzogen worden: Gadola hat einige ehemalige Mitarbeiter von der Konkurs gegangenen Tius AG übernommen.

Die Bauunternehmung Gadola ist ein Familienunternehmen, das 1908 gegründet wurde. Die Firma ist mit den Bereichen Fassadenbau, Hochbau, Tiefbau, Erdwärmesonden sowie mit Immobilien- und Verwaltungsarbeiten vertraut. Die Firma beschäftigt rund 170 Mitarbeitende. Das Unternehmen besteht aus der Gadola Holding AG und den Tochtergesellschaften Gadola Bau AG, Gadola Fassaden AG, Gadola & Gerber Fassaden AG, Gadola Immobilien- und Verwaltungs AG sowie der Intega AG. Der Firmenhauptsitz liegt in Oetwil am See. Anfang 2022 hat die Firma den Werkhof in Nänikon verkauft, wo alle Mitarbeitenden der Gadola Bau AG untergebracht waren. Baldmöglichst will die Firma einen neuen Sitz auf dem alten Ziegeleiareal mit 11’000 Quadratmetern Fläche beziehen.

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