Sensor schuld an Gestank in Hinwil
Es war keine einfache Zeit für Heinz Abegg. Er ist Leiter des Produktionsstandorts der FBB Frischbeton + Baustoff AG in Hinwil. Diesen Sommer sah sich die Firma mit mehreren Reklamationen wegen Geruchsemissionen konfrontiert – zum ersten Mal seit 50 Jahren (wir berichteten).
Als eine Mischung aus verbranntem Plastik und heissem Asphalt beschrieben Anwohner den unangenehmen Geruch, der jeweils in Wellen vom FBB-Areal ausging.
Eine Woche lang geforscht
«Eine Woche lang haben wir zusammen mit dem Anlagebauer intensiv nach dem Grund der Geruchsemissionen geforscht», sagt Abegg. «Wir entdeckten, dass ein Sensor an einer Belagssteuerung nicht mehr gut funktioniert hat.»
Seit dieser ausgewechselt wurde, habe er das Gefühl, dass sich das Problem entschärft habe. «Reklamationen hat es keine mehr gegeben», sagt er. «Anwohner und auch Mitarbeitende haben mir bestätigt, dass es nicht mehr so stinkt.»
Anwohner geteilter Meinung
Das findet auch Johann Faber, der 400 Meter Luftlinie von der FBB entfernt wohnt und sich aufgrund des Berichtes von «Züriost» auf der Redaktion gemeldet hatte. «Seit ein paar Wochen hat sich die Situation deutlich gebessert», sagt er. «Vorher konnte man morgens kaum das Fenster öffnen.»
Der Anwohner, der sich im Juli wegen dem Geruch an «Züriost» gewandt hatte, sagt allerdings: «Das letzte Mal habe ich am 13. September starke Gerüche wahrgenommen.»
Das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft Awel hatte im Juli aufgrund der Emissionen angekündigt, dass die jährlichen Messungen vorverlegt würden. Ende August wurden die Messungen durchgeführt, wie Isabelle Rüegg, Mediensprecherin der Baudirektion mitteilt. « Die Messbeurteilung liegt aber noch nicht vor, das wird noch einige Wochen dauern. »
Gewisse Emissionen bleiben
Anwohner Faber hatte auch schon vermutet, dass der Geruch vom Militär komme. «Die fahren manchmal ganz in der Nähe Panzer.»
Armeesprecher Daniel Reist schliesst dies aus. «Im Armeelogistikzentrum Hinwil werden Material und Fahrzeuge gelagert», sagt er. «Es sind alles Dieselfahrzeuge, welche keine besonderen Geruchsemissionen absondern. Ausserdem werden sie nicht oft gefahren.»
FBB-Produktionsleiter Heinz Abegg hofft nun, dass die Reklamationen weiterhin ausbleiben. «Geruchsemissionen kann man nie ganz ausschliessen, schliesslich stellen wir Strassenbelag her», sagt Abegg. «Eine Schokoladenfabrik riecht man auch in der Umgebung. Aber es sollte in einem erträglichen Rahmen bleiben.»