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Politik

Volketswil kämpft weiterhin mit schwindenden Steuern

Die Politische Gemeinde budgetiert für das kommende Jahr ein «moderates» Minus. Trotz Finanzausgleich kämpft Volketswil mit schwachen Steuereinnahmen.

Die Politische Gemeinde Volketswil budgetiert für das Jahr 2021 ein Minus.

Archivbild: Christian Merz

Volketswil kämpft weiterhin mit schwindenden Steuern

Die Politische Gemeinde Volketswil budgetiert für das kommende Jahr ein Minus von 873’500 Franken. Einem Ertrag von 66,1 Millionen Franken steht ein Aufwand von 67 Millionen Franken gegenüber. Bei Gemeindepräsident und Finanzvorstand Jean-Philippe Pinto (CVP) löst das Budget 2021 wechselhafte Gefühle aus. «In meiner Funktion sieht man einen Aufwandüberschuss nie positiv an.» In Anbetracht der aktuellen Corona-Situation falle das Minus jedoch «moderat» aus.

Gemäss Pinto habe der Gemeinderat versucht ein «realistisches Budget» zu präsentieren. Das sei jedoch nur dank «grossen Sparmassnahmen» möglich gewesen. Knapp zwei Millionen Franken habe man vom ersten Entwurf bis zum nun vorliegenden Budget verbessert, so Pinto. «Wir haben auf der Ertrag- sowie auf der Aufwandseite geschraubt.» Alle Positionen seien intensiv angeschaut worden. So habe man beispielsweise verschiedene Strassen- sowie Liegenschaftssanierungen auf die kommenden Jahre verschoben oder vorgezogen, sagt Pinto.

Erneut weniger Steuereinnahmen

Wie bereits in den Vorjahren plant die Politische Gemeinde auch im vorliegenden Budget mit geringeren Steuereinnahmen. «Die unterdurchschnittliche Steuerkraft in Volketswil macht sich weiter bemerkbar», schreibt der Gemeinderat in einer Mitteilung. Der zu erwartende Finanzausgleich des Kantons habe zwar einen «wesentlichen» Einfluss auf das Budget 2021. Trotzdem ergänzt Gemeindepräsident Pinto: «Mit der jetzigen Steuerkraft ist der finanzielle Spielraum relativ klein.»

Eine aktuelle Beurteilung der Steuerentwicklung zeige, dass der Steuerertrag der Politischen Gemeinde im laufenden Jahr 20,6 Millionen Franken betragen wird. Gegenüber dem Voranschlag 2020 seien das Mehreinnahmen von rund 1,1 Millionen Franken. Für das kommende Jahr rechnet der Gemeinderat wegen der «unsicheren Zukunftsentwicklung» mit einem Steuerertrag von 18,3 Millionen Franken.

Steuerfuss bleibt gleich

In diesem Zusammenhang machen Gemeindepräsident Pinto dabei die juristischen Personen am meisten Sorgen. Diese würden 18 Prozent des Steuerertrages ausmachen. «Wenn eine Firma aufgrund der Coronakrise schliesst, fallen ihre Steuererträge für die Gemeinde weg.» Und in Volketswil gäbe es einige Firmen, die wegen der Pandemie schwer getroffen worden seien. Vor allem im Gastro- und Messebereich. «Deren Steuerausfälle sind nicht kurz- sondern langfristig.» Dies habe im Endeffekt «gewaltige» Konsequenzen auf die Steuereinnahmen.

Eine Erhöhung des Steuerfusses ist für den Gemeinderat aber dennoch kein Thema. Die Politische Gemeinde wird diesen gemäss Mitteilung auf 38 Prozent belassen. Dazu kommen die 65 Prozent der Schulgemeinde. Der Gesamtsteuerfuss der Gemeinde bleibt somit auf 103 Prozent.

Für Gemeindepräsident Pinto ist es nun wichtig erstmal Ruhe zu bewahren und nicht «überschnell» zu reagieren. Mit einer allfälligen Steuererhöhung werde sich der Gemeinderat erst befassen, wenn «realistische Fakten» zum Jahr 2020 vorliegen würden. «Covid-19 kann uns immer noch einen Strich durch die Rechnung machen.»

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