Politik

Die Reformierte Kirche hat die «Nadel im Heuhaufen» gefunden

In Wildberg wird ab Sommer 2021 ein neuer Pfarrer die Kanzel betreten. Zur Freude der Kirchenpflege wird auch das Pfarrhaus ab dann wieder bewohnt sein.

Pfarrer Arnold Steiner wird sich am Bettag im September den Wildberger Reformierten präsentieren., Die Kirche Wildberg wird voraussichtlich der neue Arbeitsort von Pfarrer Arnold Steiner.

Archivfoto: Heinrich Sigrist

Die Reformierte Kirche hat die «Nadel im Heuhaufen» gefunden

«Wir haben die Nadel im Heuhaufen gefunden!» Das schreibt Kirchenpflegepräsidentin Manuela Hugi in den Gemeindeseiten der Reformierten Kirche Wildberg. Dort informierte sie ihre Kirchgemeinde, dass die Pfarrwahlkomission erfolgreich war.

Pfarrer Arnold Steiner wird voraussichtlich die Pfarrstelle in Wildberg antreten. Er ist bisher Pfarrer im Winterthurer Stadtteil Veltheim. Ab nächstem Sommer wird er dann in Wildberg seelsorgerisch tätig sein.

Rückmeldungen auf Inserat

Der Spruch mit der Nadel im Heuhaufen hat gemäss Hugi nichts mit einer schwierigen Suche nach einer neuen Pfarrperson zu tun: «Es ist eine Anspielung auf unser Stelleninserat, das wir versucht haben, humorvoll zu gestalten.» Dort stand nämlich, dass man mehr als genug Heu in Wildberg habe, die Nähnadel – sprich eine geeignete Pfarrperson – aber noch fehle.

«Es ist wichtig, dass die Pfarrperson nahe bei den Leuten ist.»

Manuela Hugi, Präsidentin der Reformierten Kirchenpflege Wildberg 

«Wir haben auf dieses Inserat viele positive Rückmeldungen erhalten.» Ebenso seien einige Bewerbungen eingegangen. Die passende Person hofft die Pfarrwahlkommission nun in Pfarrer Steiner gefunden zu haben.

Pfarrer wohnt im Dorf

Dieser wird nicht nur in Wildberg arbeiten, sondern auch dort wohnen. «Er wird ins Pfarrhaus ziehen», bestätigt Manuela Hugi. Dieses war seit dem Auszug von Pfarrer Theddy Probst letzten Herbst vermietet worden.

Für Hugi ist dies ein Glücksfall: «Es ist wichtig, dass die Pfarrperson nahe bei den Leuten ist.» Das sei immer noch zentral, auch wenn Wildberg seit dem 1. Juli nur noch eine 50-Prozent-Pfarrstelle habe. 20 Stellenprozent weniger als bisher. Dies aufgrund der revidierten Kirchenordnung.   

«Wir versuchen unser Bestes, dass die seelsorgerische Arbeit nicht leidet.»

Manuela Hugi

«Es ist sowieso immer ein Spagat», erklärt Hugi. Die Abgrenzung zwischen Arbeit und Freizeit sei für eine Pfarrperson nicht einfach. Die Kirchenpflege hat nun Massnahmen getroffen, um die Pensumsreduktion abzufedern. «Wir wollen dort abspecken, wo es am wenigsten wehtut», betont Hugi.

Namentlich hat man probiert, administrative Aufgaben vom Pfarramt zu lösen und bei den Gottesdiensten teilweise mit der Reformierten Kirche Zell zusammenzuarbeiten. «Wir versuchen unser Bestes, dass die seelsorgerische Arbeit nicht leidet», sagt Hugi.

Straffer Zeitplan

Pfarrer Steiner wird am Bettag am 20. September das erste Mal einen Gottesdienst in Wildberg abhalten. Gleich im Anschluss daran findet eine ausserordentliche Kirchgemeindeversammlung mit der Pfarrwahl statt. «Man weiss ja nun, wen wir vorschlagen. Wer möchte, kann sich ja vorher schon ein Bild von Pfarrer Steiner machen», sagt Manuela Hugi zu diesem straffen Zeitplan.

Steiner wird die Stelle in Wildberg nächsten August antreten. Bis es so weit ist, bleibt Pfarrer Theddy Probst den Wildberger Reformierten erhalten und führt auch das Pfarramt. 

Sitzberg sucht weiter

Noch nicht fündig geworden ist die Reformierte Kirche Sitzberg. In der kleinsten Kirchgemeinde im Kanton ist ebenfalls eine 50-Prozent-Pfarrstelle ausgeschrieben. «Wir sind mitten im Prozess der Suche», sagt Debora Bachmann auf Anfrage. Sie ist Präsidentin der Kirchenpflege.

«Sobald wir Genaueres wissen, werden wir an der nächsten Kirchgemeindeversammlung im November die Gemeinde informieren», erklärt sie. Bis es so weit sei, könne sie keine weiteren Auskünfte über die Pfarrwahl geben.

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