Schule Pfäffikon sorgt für Diskussionen
Bei der Gemeindeversammlung am Montag mussten die Pfäffiker auf ausgedünnten Sitzreihen Platz nehmen. «Trotz Corona-Schutzkonzept heisse ich Sie herzlich willkommen», begrüsste Gemeindepräsiden Marco Hirzel (SVP) die 122 Stimmbürger.
Zuoberst auf der Traktandenliste stand die Jahresrechnung 2019. Finanzvorstand Stefan Gubler (FDP) konnte positive Zahlen präsentieren. Bei einem Aufwand von 70,3 Millionen Franken und einem Ertrag von 71,9 Millionen Franken resultierte ein sattes Plus von 1,6 Millionen Franken. Damit schnitt die Rechnung um 4,1 Millionen Franken besser ab als budgetiert.
Trotz Plus Finanzziel verfehlt
Das überraschend gute Ergebnis sei vor allem auf höhere Steuereinnahmen zurückzuführen, so Gubler. «Es gibt jedoch auch negative Punkte.» So seien etwa die Kosten für die Pflegefinanzierung weiter angestiegen und der Cashflow reiche nicht, um die laufenden Investitionen zu decken. Der Selbstfinanzierungsgrad liege nämlich nur bei 75 Prozent, statt den angepeilten 100 Prozent. Damit verfehlt der Gemeinderat eines seiner drei finanzpolitischen Ziele.
Augenmerk auf Schule
Hans-Jürg Schneider (FDP), Präsident der Rechnungs- und Geschäftsprüfungskommission, zeigte sich dennoch zufrieden. Die Mehrkosten im Pflegebereich gelte es jedoch in Auge zu behalten, besonders da wegen der Corona-Pandemie mit einem Rückgang der Steuereinnahmen zu rechnen sei. «Erfreulich sind dafür die Minderausgaben von 1,6 Millionen bei der Schule.» Diesen stehen jedoch Mehrkosten von 600’000 Franken für externe Fachpersonen gegenüber, die nach dem Abgang von zwei Schulleitern und diversen Lehrern nötig wurden.
Kritik an Einsparungen
Die Erwähnung dieser Episode, die letztes Jahr in Pfäffikon hohe Wellen geschlagen hatte, regte die Gemüter. Daniela Hänni, eine ehemalige Schulpflegerin, meldete sich zu Wort und kritisierte die Einsparungen in der Schule. «In meiner Nachbarschaft gibt es Kinder, die derzeit in 27er-Klassen unterrichtet werden.» Im nächsten Budget müsse man unbedingt mehr Geld für die Schule einstellen, «damit es nicht noch mehr Lehrkräfte wegbläst.»
Auch Schulpräsident Hanspeter Hugentobler (EVP) ergriff das Wort. «Die Kosten für Springer sind natürlich unerfreulich. Aber wir müssen jetzt nicht schwarzmalen.» Die Schulbehörde sei dabei ein Reorganisationsprojekt auszuarbeiten, um die Situation zu verbessern.
Auf die Abstimmung hatten die Voten keinen Einfluss. Die Rechnung wurde ohne Gegenstimme gutgeheissen. Auch das zweite Traktandum, die Erweiterung eines Baurechtsvertrags mit der Baugenossenschaft Pfäffikon, fand eine solide Mehrheit. (Manuel Bleibler)