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Politik

«Chrigi war unser Ober-Highlander»

Christoph Kessler, Initiant der Highland Games in Fehraltorf, ist verstorben. Nun ist klar, wie es mit den Highland Games, dem Restaurant im Speck und der Bikers Baser künftig weitergeht. Bei seinen Angehörigen hinterlässt Kessler eine grosse Lücke.

Die beiden Highlander Ernst Huwyler (r.) und Christoph Kessler verband eine enge Freundschaft., Kessler war auch in der Gastronomie tätig. Seit 2000 führte er das Restaurant auf dem Flugplatz Speck., Das Restaurant wird von Chrigi Kesslers Tochter Cheyenne weitergeführt. Diese erbt den Gastrobetrieb., Zusammen mit Geschäftspartner Marco Caviezel (r.) baute Kessler in Pfäffikon den Motorrad-Treffpunkt «Bikers Base» auf., In der Tennishalle Schanz, wo die «Bikers Base» entstehen soll, gastierte letzten Herbst das «Whiskyschiff»., Kessler machte Fehraltorf zur Wiege der Highland Games in der Schweiz. Er war Ehrenpräsident des Vereins Highlander Fehraltorf., 2001 mit knapp 150 Zuschauern begonnen, mauserten sich die Highland Games zum Grossanlass mit mehreren Tausend Besuchern.

Archivfoto: Mirjam Müller

«Chrigi war unser Ober-Highlander»

«Ich muss mich nicht anstrengen, um an Chrigi denken zu können. Nur schon, wenn ich den Kilt anziehe, erscheint er in meinem Kopf.» Ernst Huwyler redet langsam, aber mit Bedacht, wenn er über Christoph Kessler spricht. Der Fehraltorfer erlag am 6. Januar im Alter von 60 Jahren dem Krebs. Kessler und Huwyler führten bis zuletzt die Highland Games. Huwyler als Vereinspräsident der Highlander Fehraltorf, Christoph Kessler als Ehrenpräsident und Initant der Spiele. 

Christoph Kessler ist verstorben

07.01.2020

Gründer der Fehraltorfer Highland Games Beitrag in Merkliste speichern

2007 lernten sich die beiden kennen, wurden zu Geschäftspartnern und Freunden. «Chrigi Kessler war immer für einen da. Hilfsbereit, offen, zuverlässig – man konnte sich immer auf ihn verlassen.» Waren neue Ideen für die Highland Games gefragt, sei er immer mit Herzblut dabei gewesen. «Chrigi hat damals, 2001, alles angerissen. Später gab er dann Aufgaben ab, weil er kürzer treten wollte. Trotzdem war er sich nie zu schade, mit anzupacken.»

«Chrigi wird allgegenwärtig sein»

Die diesjährigen Highland Games würden deshalb auch Chrigi gewidmet werden, wie Ernst Huwyler sagt. In welcher Art und Weise man ihn an den Spielen ehren will, sei noch nicht klar. «Er würde nicht wollen, dass während den Games nur getrauert wird. Trotzdem möchten wir einen Ort schaffen, wo man ihm gedenken kann.» Denn. «Chrigi Kessler wird allgegenwärtig sein. Er steht sozusagen für die Highland Games.»

Dass es sich 2020 um die letzten Spiele handelt, habe aber nichts mit dem Tod oder der vorausgehenden Krankheit von Kessler zu tun. «Wir alle sind der Meinung, dass die Zeit nach so vielen Jahren gekommen ist, aufzuhören», so Ernst Huwyler. 

Seine Tochter erbt das Restaurant  

Nicht nur die Highland Games waren von Chrigi Kessler geprägt worden – auch das Restaurant im Speck in Fehraltorf ist sein Werk. Er eröffnete dieses im Jahr 2000 und baute das Angebot und Konzept laufend aus.

«Er war ein Macher und herzensguter Mensch.»

Pascale Kummer, Buchhalterin Restaurant im Speck

Trotz seines Ablebens wird der Betrieb des Restaurants ohne Unterbruch weiterlaufen, wie Pascale Kummer sagt. Sie war seit den Anfängen der Highland Games und des Restaurants im Speck an seiner Seite – 14 Jahre lang als Lebens-, später dann einfach als Geschäftspartnerin.

Mittlerweile ist sie für die Buchhaltung des Restaurants und der Spiele zuständig. Auch bei ihr hinterlässt Kessler eine grosse Lücke. «Er war unser Ober-Highlander sozusagen. Charismatisch, ein Macher und herzensguter Mensch.»

Christoph Kessler hinterlässt zudem seine Tochter Cheyenne. Die 26-Jährige wird, wie Pascale Kummer sagt, das Restaurant erben und im Sinne von Chrigi weiterführen. «Das ist schon vor seinem Tod so geregelt worden.»

Bikers Base wird weitergeführt

Eines der neusten Projekte, bei dessen Aufbau Chrigi Kessler half, war die Bikers Base am Schanzweg Pfäffikon. Ins Leben gerufen wurde der Treffpunkt für Motorradfahrer- und Fans von Marco Caviezel. Er fragte Kessler an, mit ihm zusammenzuarbeiten – dieser wollte vorerst aber nichts davon wissen.

«Ich habe in meinem Leben genug auf die Beine gestellt und wollte mir einfach mal etwas Ruhe gönnen», sagte Kessler damals. Als er aber erfahren hat, dass sein Restaurant und die Bikers Base quasi Nachbarn sein werden, habe er das Konzept doch genauer studiert und sich entschieden, ein Teil davon zu sein.

Wie Marco Caviezel sagt, wird das Projekt der Bikers Base unverändert weitergeführt. Dies sei der ausdrückliche Wunsch von Chrigi Kessler gewesen. «Damit geben wir ihm eine Art Vermächtnis.» Chrigi sei nicht nur «ein kreativer und wertvoller Partner» gewesen, sondern auch «ein wahrer Freund und fantastischer Mensch», den man schmerzlich vermissen werde.

Grosse Online-Anteilnahme

Dass der Tod von Chrigi Kessler in der ganzen Region grosse Bestürzung auslöst, zeigt die Anteilnahme in den sozialen Medien

So schreibt zum Beispiel Frankziska Kühne: «Es war ein Schock, dies zu hören. Seine Persönlichkeit immer aufgestellt und freundlich, man konnte es mit ihm lustig haben. Er wird fehlen im Speck und bei den Highland Games.»

Auch Aussagen wie «Es war toll, dich kennengelernt zu haben» oder «Ein herzensguter Mensch ist von uns gegangen» häufen sich – egal, ob auf der Seite der Highland Games, jener des Restaurants im Speck oder auf dem privaten Profil von Chrigi Kessler.

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