Niemand will die Turnhalle kaufen
Die temporäre Dreifachturnhalle Buchholz kommt die Stadt Uster wohl teuer zu stehen. Aus den einst erwarteten 500‘000 bis 800‘000 Franken Verkaufserlös wird wohl nichts. Im Gegenteil: Etwa 240‘000 Franken werde der Abbau kosten. Das schreibt der Stadtrat in seiner Antwort auf die Anfrage von Gemeinderätin Beatrice Mischol (Grünliberale). Für Mischol eine bedauernswerte Entwicklung: «Die Abbaukosten sind zu hoch. Schade ums Geld.» Gerade in der jetzigen finanziellen Lage müsse Uster sparen.
«Dass der damalige Stadtrat kommuniziert hat, die Halle verkaufen zu können, war eine Luftblase.»
Beatrice Mischol (GLP), Gemeinderätin Uster
Für die Stadt bleibt als Hoffnungsschimmer eine einzelne potentielle Abnehmerin: Eine Stiftung aus Rumänien will die Ustermer Turnhalle in ihrem Land aufbauen. Derzeit würden mit der Stiftung noch Gespräche geführt. Stadträtin Karin Fehr (Grüne) sagt dazu: «Die Stiftung muss jedoch erst noch die nötigen finanziellen Mittel auftreiben.» Das soll in den «nächsten Wochen» geschehen. So oder so werde die Halle abgebaut – voraussichtlich im Mai. Die Stiftung solle einen Teil der Abbaukosten tragen, so Fehr.
Ungeeignete Halle
Schon im April 2018 hatte der Stadtrat in einer weiteren Anfrage die Befürchtung geäussert, dass die Stadt mit dem Verkauf der Halle kein Geld verdienen kann. Das Bedürfnis nach einer temporären Dreifachhalle sei gering und dementsprechend die Nachfrage klein, hiess es damals.
«Abklärungen haben ergeben, dass die Halle für die Interessenten nicht geeignet ist.»
Stadtrat Uster
Und heute kommen, laut der jüngsten Antwort des Stadtrats, mögliche Käufer zu einem klaren Urteil, wieso sie die Halle nicht kaufen und an einem neuen Standort aufbauen wollen. Die interessierten Käufer hätten dazu detaillierte Abklärungen mit Fachunternehmen vornehmen lassen. «Diese haben ergeben, dass die Halle für die Interessenten nicht geeignet ist», schreibt der Stadtrat.
Reklamationen der Vereine
Ein Grund dafür sei, dass die Halle nicht den heutigen Erwartungen bezüglich Energieverbrauchs entspreche. Vorbehalte wegen des Energieverbrauchs wurden in der Vergangenheit bereits vonseiten des Gemeinderats geäussert. Als die Halle dann 2016 in Betrieb genommen wurden, reklamierten die Vereine über die tiefen Innentemperaturen im Winter und die Hitze im Sommer. Höhere Heizkosten als vorgesehen waren die Folge.
Hohe Heizkosten, kalte Turnhalle
13.02.2018

Nutzer der temporären Dreifachturnhalle im Buchholz haben sich über tiefe Temperaturen in den Räu Beitrag in Merkliste speichern Ein weiterer Grund sei, dass für den Schulsport meistens Einfach- und Doppelhallen und nicht Dreifachturnhallen benötigt würden.
Für Gemeinderätin Mischol sind die beiden Gründe eine Bestätigung ihrer Skepsis. «Dass der damalige Stadtrat kommuniziert hat, die Halle verkaufen zu können, war ein Luftschloss.» In der Schweiz wolle in Zeiten des Klimawandels niemand eine Halle mit einem solch hohen Energieverbrauch.