Aufbahrungsräume beim Friedhof Hinwil müssen dringend saniert werden
Auf dem Friedhof Hinwil stehen Umbauarbeiten an. Die beiden Katafalkräume, in denen Verstorbene vorübergehend aufgebahrt werden, damit sich Angehörige von ihnen verabschieden können, sollen nach 30 Jahren saniert und optisch aufgewertet werden.
Die Renovation sei inzwischen dringlich, sagt Friedhofsvorsteherin Seraina Brogli. «Der Ort ist von grosser Bedeutung und die Räume sind in keinem guten Zustand.» Wie zum Beweis öffnet sie die Holztür und tritt in einen der beiden zwölf Quadratmeter grossen Räume ein. Über zwei Treppenstufen geht sie zu einer schlichten Holzkonstruktion. Der Deckel ist abnehmbar. Es ist der sogenannte Katafalk, in dem ein Leichnam vorübergehend aufgebahrt wird. «Von den Kerzen hat es hier Brandspuren», sagt Brogli.
Kühltechnik am Limit
Zwei Wandlampen und eine Kerze beim Eingang spenden etwas Licht. Trotzdem: Der Raum hat keine Fenster und wirkt düster. Vor dem Katafalk sind zwei rustikale Holzstühle aufgestellt. Der Fussboden besteht aus schwarzen Steinplatten, die Decke aus dunklem Holz. «Die Akustik hier drinnen ist schlecht», sagt Brogli. Es hallt, wenn sie spricht. «Es wirkt alles sehr klobig, erdrückend und ungemütlich.»
Und nicht nur der Raum, auch die Technik sei in die Jahre gekommen. «Wir haben festgestellt, dass die Kühlung unzureichend ist.» Das habe gelegentlich zu unangenehmen Geruchsemissionen geführt. Der Ersatz der Kühlanlage sei deshalb unausweichlich.
Barrierefreies Abschiednehmen
Diesem Ort des Abschieds will der Gemeinderat nun mehr Wärme verleihen – und ihn gleichzeitig besser kühlen. So plant er, gleich beide Räume im Frühjahr 2020 zu sanieren. Den dafür notwendigen Kredit in der Höhe von 166‘000 Franken hat er bereits bewilligt.
Die beiden Katafalke erneuert er ebenfalls. «Es werden Massanfertigungen gemacht», informiert Brogli. Prunkvoll sollen sie nicht werden. «Wir bleiben bei einer schlichten, aber feineren und filigraneren Variante aus Eiche.» Zudem sollen die beiden Räume barrierefrei werden. Die Treppe wird mit einer Rampe ersetzt. So wird sie auch für Menschen im Rollstuhl passierbar.
Die Sanierungsarbeiten in den beiden Räumen werden abwechselnd vorgenommen. So kann ein Raum währenddessen weiter genutzt werden. «Falls es doch einmal zu Engpässen kommen sollte, können wir immer noch auch auf das Krematorium in Rüti ausweichen», sagt Brogli.