Wetziker und Ustermer Berufsschüler essen bald teurer
Die Boulevard-Medien schlagen Alarm: Der Greta-Effekt ereile die Mensen der Zürcher Gymnasien. Schüler sollen nach den Herbstferien zwecks nachhaltiger Lebensmittel 90 Rappen mehr pro Menü bezahlen – das sind immerhin 10 Prozent Preisaufschlag. Betroffen sind nicht alle Kantonsschulen, die KZO Wetzikon gehöre aber dazu, schreiben «Blick» und «20 Minuten» unisono.
Grund dafür: Die Lieferantin, die SV Group mit Sitz in Dübendorf, will künftig nachhaltiger einkaufen. Und das schlägt halt auf den Preis.
Die Milchbüchleinrechnung zeigt: 4.50 Franken Mehrkosten pro Woche – und im ganzen Jahr gegen 170 Stutz. Das schenkt ein für einen Kantischüler. Künftig, so die beiden Boulevard-Portale, müssten Schüler 9 Franken und Lehrer 11 Franken pro Menü bezahlen.
KZO: Seit Jahren hohes Preisniveau
Doch ein Blick auf die Archive der KZO-Mensa zeigt: In Wetzikon ist dieses Preisniveau seit mindestens einer Dekade schon Gang und Gäbe. Und ändern wird sich daran auch nichts. Der Menüplan nach den Herbstferien steht bereits – eine Preisanpassung ist nicht vorgesehen.
Das hat einen einfachen Grund. Manuela Stockmeyer, Mediensprecherin der SV Group, sagt: «Die KZO-Mensa führen wir gar nicht.» Seit über 20 Jahren ist dort Peter Morf der Pächter.
So kämpft die KZO-Mensa gegen die Fastfood-Konkurrenz
01.11.2017

Wetzikon
Als Peter Morf die Mensa der KantonsschuleZürcher Oberland übernahm, gab es gerade mal vier Imbis Beitrag in Merkliste speichern Abgesehen davon, sagt Stockmeyer, komme es ohnehin nicht überall zu Preiserhöhungen. «Das hat der ‚Blick‘ falsch dargestellt.» Vielmehr handle es sich um eine Harmonisierung, um die Preise überall anzugleichen.
«Schülerinnen und Schüler legen je länger desto mehr Wert auf nachhaltige Lebensmittel.»
Manuela Stockmeyer
«Fakt ist, dass wir über lange Zeit in verschiedenen Schulen unterschiedliche Preisstrukturen hatten, obwohl letztlich alle dieselben Lebensmittel verwenden und dieselben Menüs kochen», so Stockmeyer. Das Berufsbildungsamt des Kantons habe nun eine Angleichung gefordert.
Gewerbeschulen schlagen auf
Wenngleich die Meldung zur KZO eine Zeitungsente ist, so kommt es doch zu Preiserhöhungen im Oberland. Laut Stockmeyer gehören auch die Mensen der Gewerbeschule Wetzikon und des Berufsbildungszentrums Uster zu den Betroffenen. Die Wetziker Gewerbemensa läuft erst seit dem neuen Schuljahr über die SV Group, jene in Uster seit Mai 2019. Die Oberländer Berufsschüler werden also nun gleichermassen zur Kasse gebeten wie die Gymnasiasten.
Den Greta-Effekt leugnet die Mediensprecherin indes nicht. «Es ist so, dass die Schülerinnen und Schüler tatsächlich je länger desto mehr Wert auf nachhaltige Lebensmittel legen – oder auch ihre Eltern.» Und dass dies die Kosten treibe, treffe durchaus zu.
KZO Wetzikon wird auch bald ein Fall für die SV Group
Doch an den bisherigen Anschaffungsprinzipien werde sich mit der Preisharmonisierung nichts ändern. «Die hatten wir schon zuvor. Wir verwenden ausschliesslich Schweizer Fleisch, also auch Poulet. Die Eier kommen ebenfalls aus der Schweiz, das Gemüse aus der Region.»
Ob das auch an der KZO Wetzikon der Fall ist, konnte die Redaktion nicht in Erfahrung bringen, da die gesamte Schule aufgrund der Ferien derzeit nicht erreichbar ist. Doch mittelfristig ist die Frage ohnehin hinfällig. Denn laut Stockmeyer kommt es auch an der KZO zu einem Wechsel. Peter Morf habe auf Ende Jahr gekündigt. Ab Januar wird die Dübendorfer Gastrofirma deshalb auch den Betrieb der KZO-Mensa übernehmen.