«Das Cello kommt der menschlichen Stimme sehr nahe»
Hund Tom scheint sich im Musikzimmer des Hauses an der Bachtelstrasse 10 in Hinwil wohl zu fühlen. Der 13-jährige Vierbeiner liegt friedlich auf dem Holzboden, während Christine Meyer ihrem Cello einige Melodien entlockt.
Die 42-jährige Hinwilerin ist Berufsmusikerin und tourt mit ihrem Musik- und Lebenspartner, dem Cellisten Mathias Kleiböhmer, als musizierendes Duett «Ensemble Le Phénix» durch die Lande. «Wir haben unser Duo vor 17 Jahren gegründet und das erste Programm gespielt», erzählt Meyer. Sie und ihr 46-jähriger Partner lebten vom Musizieren, sagt sie. Das freischaffende Musikmachen bedeute beiden viel. Für grössere Projekte, denen sich das Paar ebenfalls sehr gerne widmet, haben die beiden auch ein Orchester gegründet. Je nach Bedarf würden dann Solisten eingeladen.
Weihnachtssongs zum Schluss
Daneben unterrichtet Meyer an der Musikschule Zürcher Oberland, Mathias Kleiböhmer im Bündnerland. Ihr sei wichtig, beides machen zu können, das Unterrichten und das Musizieren bei Produktionen. «Bereits als kleines Mädchen wollte ich Cello spielen», erinnert sie sich. Das Violoncello als ihr bevorzugtes Instrument ermögliche einen grossen Tonumfang, das gefalle ihr. «Der Klang des Cellos kommt der menschlichen Stimme sehr nahe.»
«Uns ist vor allem die Stimmung wichtig.»
Christine Meyer, Cellistin
Seit acht Jahren lädt das Cello-Duett in der Vorweihnachtszeit zum jeweils gut besuchten Konzert in Bubikon. In der Reformierten Kirche intonieren die beiden Musiker Werke von Boccherini, Zelenka, Rossi und Petendi.
Das Ensemble will bei seinem Auftritt am kommenden Donnerstag nicht gänzlich auf das Intonieren von bekannten Weihnachtssongs verzichten. Solche würden aber eher zum Abschluss des Konzerts gespielt. «Uns ist vor allem die Stimmung wichtig, die wir mit unserem musikalischen Querschnitt auf der symbolischen Reise von Süden nach Osten verbreiten können.»
«Rhythmisch und mitreissend»
Für die Zuhörer würden einige musikalische Überraschungen bereitgehalten. Meyer freut sich vor allem auch aufs Intonieren eines Cello-Duetts, das der aus Ungarn stammende und im Engadin lebende Komponist Gyula Petendi für sie und ihren Partner vor zehn Jahren geschrieben habe. Meyer: «Auch in der Weihnachtszeit darf Musik mal rhythmisch und mitreissend sein.»
Meyer freut sich mit ihrem Partner auf eine gut besetzte Kirche. Viele Zuhörer würden jedes Jahr wiederkommen und das traditionelle Weihnachtskonzert quasi als fixen Termin in der Vorweihnachtszeit betrachten. Meyer: «Es ist auch immer wieder schön zu erleben, wie aktuelle und ehemalige Instrumentalschüler von uns ans Konzert kommen, um auch mal zu hören, wie ihre Lehrer musizieren.» (Marcel Vollenweider)
Weihnachtskonzert «Süd Ost»
Das Konzert mit dem Programm «Süd Ost» findet am Donnerstag, 21. Dezember, in der Reformierten Kirche Bubikon um 19 Uhr statt. Der Eintritt ist frei, es gibt eine Kollekte.