Politik

Wie man Igeln hilft –​​​​​​​ und wie nicht

Yvonne Rudin ist Fachmitarbeiterin im Tierschutzverein Winterthur und Umgebung. Für «Züriost» beantwortet sie regelmässig Fragen rund ums Tier. Dieses Mal geht es um den stachligen Freund in unseren Gärten, der Igel. Wann braucht er Hilfe? Und was sollte man unbedingt unterlassen?

Der Igel - ein faszinierendes Tier. (Bild: Mensi/Pixelio.de), Yvonne Rudin ist Fachmitarbeiterin im Tierschutzverein Winterthur und Umgebung. (Bild: zvg), Weil sie so süss sind, hier noch einige Igel-Bilder. (Bild: Falk Bluemel/Pixelio.de), Weil sie so süss sind, hier noch einige Igel-Bilder. (Bild: Sabine Fischer/Pixelio.de), Weil sie so süss sind, hier noch einige Igel-Bilder. (Bild: Sabine Flaisch/Pixelio.de), Weil sie so süss sind, hier noch einige Igel-Bilder. (Bild: Ich/Pixelio.de), Weil sie so süss sind, hier noch einige Igel-Bilder. (Bild: Woopi/Pixelio.de), Weil sie so süss sind, hier noch einige Igel-Bilder. (Bild: Nadine Kluth/Pixelio.de)

Wie man Igeln hilft –​​​​​​​ und wie nicht

Auf seinen nächtlichen Streifzügen legt er mehrere Kilometer zurück und macht sich dabei als Insektenfresser nach menschlicher Sichtweise nützlich, indem er Raupen, Larven, Käfer, Aas, Schnecken und vieles mehr verzehrt: der Igel. Den Tag verbringt er in einem selbst gebauten Nest aus Laub und Gras, das er häufig wechselt und als typischer Kulturfolger fühlt sich der Igel wohl in unseren Siedlungsgebieten. 

Menschen bedeuten Gefahr

Bedeutender als seine natürlichen Feinde wie Dachs und Uhu, die sich auch von den Stacheln nicht abschrecken lassen, sind für den Igel vom Menschen ausgehende Gefahren. Im Strassenverkehr kommen jährlich tausende ums Leben, aber auch in unseren Gärten lauert Gefahr. Bitte denken Sie bei der Gartenarbeit an den Igel und andere Kleintiere.

Verletzungen durch Heugabeln beim Umsetzen von Kompost- und Laubhaufen lassen sich mit Umsicht vermeiden. Unsachgemäss erstellte Zäune, liegengebliebene Netze oder auch Gartenteiche und Bassins ohne Ausstiegshilfen sind schon manchem Igel zum Verhängnis geworden. Ebenso erweisen sich Lichtschächte und Kellertreppen oft als tödliche Fallen. Durch Anbringen von engmaschigem Metallgitter oder dem Legen zusätzlicher Stufen   –  zum Beispiel mit Backsteinen –  kann hier manches Leiden verhindert werden.

In erschreckendem Masse nehmen Verstümmelung durch Fadenmäher und insbesondere Rasenroboter zu. Letztere überfahren buchstäblich auch grössere Igel und verletzen sie dabei schwer. Die wenigsten dieser Tiere dürften gefunden und erlöst werden, die meisten verenden qualvoll.  

Bei Fragen hilft auch gerne die Igelstation Winterthur weiter. Telefon 052 233 17 18, Internet www.igelstation.ch

 

Gesunde Igel nicht umplatzieren

Nicht jeder Igel, der tagsüber unterwegs ist, braucht unsere Hilfe. Im Zweifelsfall kann man ihn hochheben und auf den Rücken drehen. Ein gesunder Igel rollt sich in der Regel ein. Bemerken Sie keine Auffälligkeit, setzen Sie ihn in Laufrichtung wieder ab, bei Strassen auf der von ihm angestrebten Seite. Gesunde Igel sollten nicht aus ihrer gewohnten Umgebung entfernt werden.

Kranke, verletzte oder mit Maden behaftete Tiere, verwaiste Nestlinge sowie Herbstigel, die Ende November weniger als 500 Gramm wiegen und den Winterschlaf nicht überleben würden, sollten zum Aufpäppeln/Überwintern in eine Igelstation gebracht werden. Bitte merken Sie sich unbedingt den Fundort, damit ein genesenes Tier genau dort wieder ausgewildert werden kann.

Keine Milch!

Als Notlösung kann ein mutmasslich hilfsbedürftiger Igel kurzfristig in einer mit Zeitungspapier ausgelegten, grossen Kartonschachtel oder der Badewanne untergebracht werden, wo man ihm Katzenfutter und Wasser anbietet, aber bitte keine Milch!

Der Igel ist ein Wildtier und darf ohne Bewilligung nicht länger als 5 Tage beherbergt werden.

Haben auch Sie eine Frage an Yvonne Rudin? Dann mailen Sie uns diese an redaktion@stadinews.ch

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Ihr Michael Kaspar, Chefredaktor

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