Tim Mälzer kocht in den Archhöfen
Er ist nicht nur wegen seines Kochtalents, sondern auch wegen seinen frechen Sprüchen bekannt: der deutsche Spitzenkoch Tim Mälzer. In seiner originellen und preisgekrönten TV-Show Kitchen Impossible misst er sich mit weiteren Spitzengastronomen. Ziel ist jeweils, in drei Ländern eine einheimische Spezialität eines örtlichen Koches, ohne Wissen der kompletten Zutatenliste, perfekt nachzukochen Die 3. Staffel startet 2018 auf dem Sender Vox.
Am kommenden Samstag, 7. Oktober, ist Tim Mälzer in den Archhöfen in Winterthur zu Gast. In einer extra aufgebauten Küche findet mit ihm von 13 bis 14 Uhr eine Kochshow statt, danach nimmt er sich Zeit für Buchsignierungen und Autogramme.
Tim Mälzer, sehen Sie sich mittlerweile lieber in der Rolle als Entertainer oder bevorzugen Sie die ruhigen Stunden hinter dem Herd?
Tim Mälzer: Sowohl als auch. Natürlich hau ich gerne mal auf die Kacke. Aber auch nach so vielen Jahren koche ich immer noch gerne. Ich habe einfach das grosse Glück, mein Hobby zum Beruf gemacht zu haben. Deswegen koche ich auch immer noch gerne in meiner Freizeit.
Sie haben in ihrer TV-Show Kitchen Impossible das Kochduell gegen Meta Hiltebrand verloren. Wie denken Sie heute an unsere Schweizer Erfolgsköchin und die Sendung zurück?
Bei Kitchen Impossible müssen wir ja immer etwas Besonders und Ausgefallenes kochen, dass nicht alltäglich ist. Man muss aus seiner Komfortzone heraustreten und sein bestes geben. Dadurch, dass die Jury meistens auch noch eine emotionale Verbindung zu dem Gericht hat, macht es das Ganze noch schwieriger. Deshalb ist es purer Zufall, dass ich gegen Meta verloren habe (lacht). Aber ich hätte gerne eine Revanche! Ich bin niemand, der gerne verliert!
Sie sind für Ihr sehr gesundes Selbstbewusstsein bekannt und lassen dies ihre Gegner in der TV-Show auch gerne wissen. Gibt es überhaupt noch Momente, wo Sie Selbstzweifel plagen?
Selbstzweifel wäre vielleicht übertrieben. Aber ich bin schon ein sehr selbstreflektierter Mensch. Prinzipiell ist es aber so, je lauter und überheblicher ich werde, desto unsicherer bin ich eigentlich. Mit meiner grossen Klappe versuche ich meine Schwächen zu kompensieren. Aber es ist mir meistens doch sehr deutlich anzusehen, wenn ich verzweifelt, wütend oder enttäuscht von mir bin.
Es gibt mittlerweile unzählige Kochformate im TV. Worauf führen Sie es zurück, dass das Kochen in den letzten Jahren einen solchen Hype erlangte?
Kochen und vor allem Essen erzählt immer eine emotionale Geschichte, die sehr unterhaltsam sein kann. Viele Sendungen sind natürlich genau darauf ausgelegt zu unterhalten. Genauso ist es bei Kitchen Impossible. Aber eine Unterhaltungssendung kann die Emotionen des Kochens ebenfalls sehr schön übermitteln. Und teilweise schafft es auch ein Bewusstsein für die Herkunft und Zubereitung eines Gerichts – selbst, wenn es nur darin besteht, dass es nicht immer das Fertiggericht in der Mikrowelle sein muss, was ab und zu natürlich vollkommen in Ordnung ist.
Haben Sie unserer Leserschaft zum Schluss noch einen Tipp für die Küche, was grösstenteils als selbstverständlich angesehen wird, aber trotzdem meist falsch gemacht wird?
Ich glaube das grösste Problem ist, dass viele sich zu grosse Ziele setzen. Wenn sie kochen, soll es direkt was Besonderes und Spezielles sein. Aber auch beim Kochen gilt, klein anfangen und sich dann steigern. Vielen fehlt auch die Routine in den Abläufen, weshalb es dann auch mal länger dauert, als man eigentlich gedacht hat.
Wer wäre Ihr absoluter Wunschgegner für «Kitchen Impossible»?
Mein guter Freund Jamie Oliver.