Politik

Kürbisdrama für die Juckers

Grosses Problem für den Juckerhof in Seegräben: Seine Kürbisplantage im Rafzerfeld wurde verhagelt. Betroffen ist gut ein Viertel aller Kürbisse.

Verhagelt: Ein Kürbis auf dem Feld in Rafz. (Bild: zvg), Unter Wasser: Schäden auf dem Feld in Rafz. (Bild: zvg), Teils sind nur die Pflanzen kaputt, die Früchte aber noch intakt. (Bild: zvg), Verhagelt: Ein Kürbis auf dem Feld in Rafz. (Bild: zvg), Verhagelt: Ein Kürbis auf dem Feld in Rafz. (Bild: zvg)

Kürbisdrama für die Juckers

Noch vor wenigen Tagen hatte die Juckerfarm erfreut vermeldet, die Kürbisse seien praktisch reif. «Einen Monat früher als normal», hiess es auf Facebook. Produktionsleiter des Anbaus in Rafz, Walter Pfister, bestätigt: «Nächste Woche wollten wir eigentlich mit der Ernte beginnen.»

Der Jubel fand am Abend des 1. Augusts ein jähes Ende. Die Gewitterfront, die über die ganze Schweiz zog, brachte im Rafzerfeld Hagel. Happigen Hagel. Hagel, wie ihn Pfister in 20 Jahren noch nie erlebt hat. Am kommenden Tag untersuchte die Crew den Schaden und war erschüttert. Zehn Hektaren erlitten Totalschaden –  also gut ein Viertel der gesamten Anlage.

250 Tonnen Verlust

Pfister rechnet mit gut 250 Tonnen Verlust an Kürbissen. Und auf weiteren fünf Hektaren geht er von reduziertem Ertrag aus. Die Früchte seien zwar intakt, die Pflanzen aber beschädigt. Das grösste Problem sei im Moment der Verlust der Ausstellungskürbisse, die für die grosse Kürbisausstellung im Herbst gebraucht würden.

Lösungen liegen aber bereit. «Wir haben zur Sicherheit einen zweiten Anbaustandort in Deutschland», sagt Pfister. Konkret geht es um eine Plantage in Ludwigsburg. Dort habe es zwar auch gewittert, aber nicht gehagelt. «Das heisst: Jene Ernte wurde verschont.» Zudem sei sie von einem Vlies geschützt gewesen.

Vlies hätte keinen Sinn gemacht

In Rafz hätte ein Vlies keinen Sinn gemacht. «Der Hagel ging mit Sturm einher. Der Wind hätte das Vlies weggewindet», sagt Pfister. Den Schaden habe man dann trotzdem, zudem gebe es eine Sauerei auf den Feldern.

So oder so: Der Ernteverlust sei zwar ein Problem, aber kein unlösbares. «Wir brauchen die Kürbisse aus Deutschland zwar für Ausstellungen in Deutschland selber, pflanzen aber an beiden Standorten deutlich mehr an, als wir tatsächlich benötigen, um ein Sicherheitskissen zu haben.»
Trotzdem müssten die Gestalter der Ausstellung wohl etwa flexibler sein als üblich. Und vor allem kreativ. Derweil wird im Acker in Rafz viel Arbeit anfallen, um die guten Kürbisse von den zerfetzten zu trennen. «Das bedeutet, dass wir jeden einzelnen Kürbis in die Hände nehmen müssen», so Pfister.

Die Kürbisausstellung auf dem Juckerhof in Seegräben soll am 1. September losgehen. Sie ist zum Thema «Kürbiswald» geplant.

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