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Eine kulinarische Traktandenliste für die Illnau-Effretiker RPK

Die Rechnungsprüfungskommission Illnau-Effretikon wurde zu einer besonderen Sitzung eingeladen: Im Naturschutzgebiet Örmis grillierten die Mitglieder mit Koch David Geisser, der dafür etwas Spezielles vorbereitet hat.

Die RPK Illnau-Effretikon grillierte im Naturschutzgebiet Örmis mit Koch David Geisser. (Bild: Roy Matter), Die RPK Illnau-Effretikon grillierte im Naturschutzgebiet Örmis mit Koch David Geisser. (Bild: Roy Matter), Die RPK Illnau-Effretikon grillierte im Naturschutzgebiet Örmis mit Koch David Geisser. (Bild: Roy Matter), Die RPK Illnau-Effretikon grillierte im Naturschutzgebiet Örmis mit Koch David Geisser. (Bild: Roy Matter), Die RPK Illnau-Effretikon grillierte im Naturschutzgebiet Örmis mit Koch David Geisser. (Bild: Roy Matter), Die RPK Illnau-Effretikon grillierte im Naturschutzgebiet Örmis mit Koch David Geisser. (Bild: Roy Matter), Die RPK Illnau-Effretikon grillierte im Naturschutzgebiet Örmis mit Koch David Geisser. (Bild: Roy Matter), Die RPK Illnau-Effretikon grillierte im Naturschutzgebiet Örmis mit Koch David Geisser. (Bild: Roy Matter), Die RPK Illnau-Effretikon grillierte im Naturschutzgebiet Örmis mit Koch David Geisser. (Bild: Roy Matter), Die RPK Illnau-Effretikon grillierte im Naturschutzgebiet Örmis mit Koch David Geisser. (Bild: Roy Matter), Die RPK Illnau-Effretikon grillierte im Naturschutzgebiet Örmis mit Koch David Geisser. (Bild: Roy Matter), Die RPK Illnau-Effretikon grillierte im Naturschutzgebiet Örmis mit Koch David Geisser. (Bild: Roy Matter), Die RPK Illnau-Effretikon grillierte im Naturschutzgebiet Örmis mit Koch David Geisser. (Bild: Roy Matter), Die RPK Illnau-Effretikon grillierte im Naturschutzgebiet Örmis mit Koch David Geisser. (Bild: Roy Matter), Die RPK Illnau-Effretikon grillierte im Naturschutzgebiet Örmis mit Koch David Geisser. (Bild: Roy Matter), Die RPK Illnau-Effretikon grillierte im Naturschutzgebiet Örmis mit Koch David Geisser. (Bild: Roy Matter), Die RPK Illnau-Effretikon grillierte im Naturschutzgebiet Örmis mit Koch David Geisser. (Bild: Roy Matter), Die RPK Illnau-Effretikon grillierte im Naturschutzgebiet Örmis mit Koch David Geisser. (Bild: Roy Matter), Die RPK Illnau-Effretikon grillierte im Naturschutzgebiet Örmis mit Koch David Geisser. (Bild: Roy Matter)

Eine kulinarische Traktandenliste für die Illnau-Effretiker RPK

Es ist still im Naturschutzgebiet Örmis bei Illnau. Das Wetter hätte nicht besser sein können an diesem Dienstagabend, der Ort nicht idyllischer. Der Weiher liegt ruhig da, das Wasser ist spiegelglatt, Insekten schwirren in der Luft. Die Stille wird plötzlich vom Quietschen einer Velobremse durchbrochen, dann noch von einer. Nach und nach trudeln die Mitglieder der Rechnungsprüfungskommission (RPK) Illnau-Effretikon bei der Grillstelle ein.

Die 38. Sitzung der RPK ist eine besondere. Die neunköpfige Gruppe weiss nicht, was sie erwartet. Wie üblich haben sie die formelle Einladung zur Sitzung erhalten. Darin war jedoch von ominösen Traktanden wie «Begrüssung  – Das Glück der Tüchtigen», «Stille Reserven – Davon haben wir selten genug» oder «Ressourcenausgleich – Ein Geschenk aus der Region» die Rede.

Gesundung der städtischen Finanzen

Organisiert hat die Überraschung RPK-Präsident Michael Käppeli, der im ZO/AvU vom Wettbewerb gelesen hat, bei dem es Grillevents mit dem Koch David Geisser (siehe Box) zu gewinnen gibt. «Bedingung zur Teilnahme war, dass ich eine lustige Gruppe anmelden muss, die es verdient hat, einen Abend lang mit einem Grillplausch verwöhnt zu werden – Da habe ich gleich an euch gedacht», sagt Käppeli während seiner Begrüssung im Örmis.

Der RPK sei es in den letzten drei Jahren gelungen, einen massgeblichen Beitrag zur Gesundung der städtischen Finanzsituation zu leisten. «Dass es dabei ab und zu heiss zu und her ging, muss ich euch nicht in Erinnerung rufen.» Es sei ihm nicht schwer gefallen, einen besonders schönen Grillplatzes zu wählen, sagt Käppeli, der nahe dem Örmis wohnt. 

Heisse Finger wegen Traktandum drei

Das dritte Traktandum «Steuerfuss – Än heisse Härdöpfel» werde wohl mit am meisten Spannung erwartet, sagt Käppeli. Tatsächlich ist im Parlament Illnau-Effretikon zur Zeit eine kontroverse Diskussion im Gange, ob der Steuerfuss gesenkt werden soll. Die Führung dieser Angelegenheit übergibt Käppeli an diesem Abend für einmal an David Geisser. «Ich hoffe, dass er sich dabei nicht die Finger verbrennt und wir uns nicht die Zähne daran ausbeissen.»

Zunächst ist jedoch Traktandum zwei an der Reihe: «Die gläserne Bilanz – Darauf stossen wir an!» Stefan Hafen (SP) und Peter Wohlgensinger (SVP) bekamen mit der Einladung die Aufgabe, einen gut gekühlten Weisswein mitzubringen. Damit stossen die Mitglieder auf die bisherige Zusammenarbeit an. Danach legen die Parlamentarier selbst Hand an. Er habe sich lange überlegt, was wohl ein angemessenes Menu für RPK-Mitglieder sei, sagt Geisser. Er sei zum Schluss gekommen, dass ein Entrecôte oder Filet nicht das Richtige wäre. «Ich wollte, dass die Gruppe mitarbeiten und Fingerspitzengefühl beweisen muss.»

Also hat der Koch etwas Besonders vorbereitet. Die Anwesenden müssen eine Fleischmasse aus rohen Schweinswürsten um ein geschältes, Sechsminuten-Ei formen und das Ganze mit Speck umwickeln. Die Zubereitung erfordert einiges Geschick. Geisser hat alle Hände voll zu tun, den Parlamentariern zu helfen. Danach kommen die Schottischen Eier, wie Geisser sie nennt, auf den Grill. Trotz Käppelis Mahnung, bekommt der eine oder andere Anwesende bei Traktandum drei heisse Finger. Grund dafür: Erst nach einer Weile bemerkt die Gruppe, dass eine Grillzange vorhanden ist. 

Parteizugehörigkeiten erraten

Die zweite Befürchtung Käppelis bewahrheitet sich nicht: Niemand beisst sich an der Grilllade die Zähne aus, die zusammen mit Guacamole und Coleslaw serviert wird. Im Gegenteil: es  ist inzwischen ruhiger am Tisch, die Diskussion über den Steuerfuss scheint auf einmal nicht mehr so wichtig. Die Politiker konzentrieren sich auf die Schottischen Eier. Deren Dotter ist noch etwas flüssig, wie vom Koch beabsichtigt. Die RPK-Mitglieder finden nur lobende Worte für die Mahlzeit – und auch für den Wein, den Andreas Hasler (GLP), Thomas Hildebrand (FDP), Markus Hürzeler (CVP), Adrian Kindlimann (SP) und Roger Miauton (SVP) mitgebracht haben.  

Für Unterhaltung sorgt ein spontanes Ratespiel, bei dem Geisser die Parteien der Anwesenden erraten muss. SP-Gemeinderat Stefan Hafen kann es kaum fassen, dass er der SVP zugeordnet wird. Für weniger Überraschung bei den RPK-Mitgliedern sorgt die Aussage, dass FDP-Mann Thomas Hildebrand zur SVP gehört. René Truninger (SVP) ist stolz, dass seine Parteizugehörigkeit korrekt erraten wird. «Wir von der SVP haben halt Profil», sagt er. Natürlich wollen die Kommissionsmitglieder auch Geissers politische Gesinnung wissen. Doch der ist zurückhaltend. «Das Kreuz um den Hals und die Arbeit in der Schweizer Garde lassen auf die CVP schliessen», sagt Hafen. Geisser schweigt.

Gelungene Überraschung

Zum Dessert bringen Käppelis Frau und Tochter Glacé vorbei und die Runde zehrt immer noch von den «Stillen Reserven» an Wein, als Käppeli Traktandum fünf einläutet: eine Danksagung an den Koch, der eine Tasche mit Geschenken aus der Region erhält. Zum Beispiel ein Glas Honig oder ein Regenschirm mit dem Wappen Illnau-Effretikons. «Unsere Gemeinde ist abhängig vom Ressourcenausgleich, es ist Zeit, etwas zurück zu geben», sagt Käppeli. Er ist sehr zufrieden mit dem Anlass, und auch die anderen RPK-Mitglieder ziehen eine positive Bilanz. Überraschung gelungen.

Als Abschluss folgt Traktandum sechs «Varia – Weg vom oder zum hochprozentigen G(l)as?!». Das ist das Stichwort für René Truninger, der eine Flasche Grappa mitgebracht hat. Käppeli hat in seiner Bewerbung zur Teilnahme nicht übertrieben, als er von einer «bunt gemischten Truppe» schrieb, in der für «kurzweiligen Gesprächsstoff und Lacher» gesorgt wäre. Und auch weil Wein und Grappa noch  immer nicht verbraucht sind, wird die Stille des Örmis an diesem Dienstag noch lange von Diskussionen und Gelächter durchdrungen. Wobei noch zu sagen ist, dass der Schreibende bewusst auf die Wiedergabe einiger spannenden Debatten verzichtet. Ihm wurde gesagt, dass er an diesem Abend ebenfalls dem Kommissionsgeheimnis untersteht.

 

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