Winterthurer Tobias Sager ist bester Lernender
In seinem Grusswort beschrieb Serge Frech das Überleben in der Wildnis: «Man braucht einen Plan und eine Hütte. Als nächstes braucht man Feuer, Wasser und eine Toilette.» Sanitäre oder Heizungsinstallateure seien deshalb viel mehr als gewöhnliche Berufsleute. «Wir sind eidgenössisch diplomierte Lebensqualitätsvermittler», sagte der Leiter Bildung des Gebäudetechnik-Branchenverbandes suissetec.
Manuel Burkart sorgte für gute Laune
Zur Nachwuchsförderung in den Gebäudetechnik-Berufen gehört unter anderem die Würdigung guter Leistungen. Die suissetec-Sektionen Nordostschweiz, Stadt Zürich und Umgebung sowie Zürichsee-Schwyz-Glarus zeichnen deshalb ihre besten Lernenden jeweils im Rahmen einer grossen Feier aus. Am vergangenen Freitagabend begrüsste der Greifenseer Komiker Manuel Burkart im Hotel Mövenpick in Regensdorf 620 «geputzte und gestriegelte junge Menschen, zuf riedene Lehrmeister und stolze Eltern». Das Mitglied des Kabarett-Duos Divertimento sorgte mit seiner humorvollen Moderation für gute Laune. Unterstützung erhielt er dabei von der Comedy-Truppe Harul’s top service.
Rund 580 junge Menschen absolvierten in diesem Sommer ihre Qualifikationsverfahren (QV, früher Lehrabschlussprüfungen LAP) in den zehn Berufen der Gebäudetechnik. 54 davon schnitten mit einer Note von 5,0 oder besser ab und durften Auszeichnungen entgegennehmen. Einige von ihnen werden Ende Oktober in Zug an den Berufsmeisterschaften Swiss Competition teilnehmen.
«Sich nicht ablenken lassen»
Den besten Abschluss des Jahres 2017 vollbrachte Tobias Sager. Er schloss seine Lehre als Gebäudetechnikplaner Sanitär EFZ mit der Note 5,6 ab. Der junge Mann aus Winterthur möchte nun in seinem Lehrbetrieb Beag Engineering AG praktische Erfahrungen sammeln. Im kommenden Jahr will er sich Gedanken machen über allfällige Weiterbildungen. Dabei stehen ihm dank des offenen Bildungssystems der Schweiz viele Türen offen.
«Ich habe dieses sehr gute Resultat nicht erwartet», sagt Sager. Umso mehr freue ihn der Erfolg. «Meine Stärke ist es, dass ich nicht in einen Prüfungsstress komme. Ich habe mich nicht ablenken lassen. Gewisse Leute werden nervös – ich habe die wohl angeborene Eigenschaft, dass ich ruhig bleibe.» An seinem Beruf gefalle Sager die Vielfältigkeit und die Technologie. Der Beruf werde immer gefragt sein, weil die Leute nicht auf Gebäudetechnik verzichten können, sagt Sager. «In meiner Ausbildung habe ich gelernt, wie man an Probleme herangehen und sie lösen kann. Ich weiss jetzt auch, wie die Kommunikationswege in einem Bauprojekt verlaufen.» Nun will er bei seinem Lehrbetrieb weiterarbeiten und praktische Erfahrungen sammeln. «Es ist noch offen, welche Weiterbildungen ich später machen werde.»
Viele gute Winterthurer
Eine weitere Platzierung gewann der Winterthurer Tim Kern, der im Lehrbetrieb ENGIE Services AG in Seuzach SZ arbeitet. Er machte den ersten Platz als Gebäudetechnikplaner Lüftung EZF mit der Note 5,3. «Ich bin froh, dass ich den Abschluss geschafft habe. Der erste Preis bedeutet mir nicht so viel», sagt er zu seinem Gewinn.
Auch der Winterthurer Farhad Alizadeh gewann in seiner Kategorie Heizngsinstallateur EFZ den ersten Preis. Er arbeitet für die Stähli Haustechnik AG in Winterthur. Mit der Note 5,3 übertraf er sogar sein selbstgestecktes Ziel: Den Fünfer. «Nachher könnte ich mir vorstellen, die Ausbildung zum Chefmonteur zu machen», sagt er über die Zukunft.
Der beste Lernende in der Kategorie Spengler EFZ kommt ebenfalls aus Winterthur. Er arbeitet in der Ninger AG in Rikon und erreichte ebenfalls die Note 5,3. « An der Prüfung musste ich ein Metalldach machen – dies ist mir sehr gut gelungen.»
ebenfalls mit 5,3 schloss der Neftenbacher Dario Bosshard ab. Er macht seine Lehre im Betrieb Zellweger + Spiess AG in Freienstein. In der Zukunft werde er in der Firma seines Vaters arbeiten, sagt er. (red)