Winti – eine Stadt voller Abkürzungen
Viele Orte in Winterthur – oder eben Winti – werden im Volksmund abgekürzt. So wird aus der Steinberggasse die Steibi. Auswärtige verstehen deshalb schnell nur noch Bahnhof, wenn Eulachstädter mit ihren «Codewörtern» um sich schmeissen.
Wir haben einige dieser Abkürzungen zusammengetragen, damit Ortsunkundige in Zukunft mit den Winterthurern mithalten können.
- Die «Steibi»
![]()
(Bild: Roger Szilagyi/wintipix.com)
Die Steinberggasse in der Altstadt wird von Einheimischen bloss «Steibi» genannt. An Markttagen herrscht auf der Steinberggasse buntes Treiben. Während den Musikfestwochen, wenn hier die grosse Konzertbühne steht, sprüht die Gasse vor Leben.
Was sind Ihre Lieblings-Abkürzungen für Winterthurer Orte? Teilen Sie uns diese in der Kommentarspalte mit.
Ansonsten geht es auf der «Steibi», wo früher der Viehmarkt stattfand, eher ruhig zu und her. An schönen Sommertagen sitzen die Menschen in den verschiedenen Strassen-Cafés und geniessen die Sonne oder plantschen in den drei Judd-Brunnen.
- Die «Schwümbis» Geisi und Wolfi
![]()
(Bild: Stadt Winterthur)
Von den insgesamt fünf städtischen Badis – in Winterthur «Schwümbis» genannt – verfügen zwei über eine Abkürzung. Beim Hallen- und Freibad Geiselweid spricht man bloss vom «Geisi», das Schwimmbad Wolfensberg bezeichnen die Eulachstädter gerne als «Wolfi». Weil Winterthur bekanntlich nicht über einen See verfügt, sind die «Schwümbis» beliebte Zufluchtsorte für eine Abkühlung an heissen Sommertagen.
- Stadtkreis Oberi
![]()
(Bild: Archiv)
Der Winterthurer Stadtkreis mit dem längsten Namen braucht natürlich auch eine Abkürzung. Aus Oberwinterthur wird nicht Oberwinti, sondern gleich «Oberi».
Der heutige Kreis 2 wurde 1922 eingemeindet. Bis dahin war Oberwinterthur eine selbständige Gemeinde. Das Zentrum des Stadtkreises im Nordosten der Stadt bildet ein alter, weitgehend intakter Dorfkern mit Fachwerkbauten und Kopfsteinpflasterstrassen. Neben dem Dorfkern besteht Oberwinterthur aus neun Quartieren mit sehr unterschiedlicher Struktur.
- Die Clubs Salzi, Krafti und Gasi
![]()
(Bild: Roman Surber)
Winterthur hat für das Partyvolk einiges zu bieten. So verwundert es nicht, dass auch einige Ausgehlokale mit einer Abkürzung geehrt werden. Das Konzertlokal Salzhaus an der Unteren Vogelsangstrasse nennen Kenner einfach «Salzi». Auch ins «Kraftfeld» am Lagerplatz, liebevoll als «Krafti» betitelt, pilgern die Jungen am Wochenende.
Interessanter Fakt: Alle drei Kulturlokale entstanden im gleichen Jahr, nämlich 1996.
In Töss lockt das «Gasi» mit seinem Kulturangebot. Eingeweihte wissen, dass damit das «Gaswerk» gemeint ist.
- Ein Serpentin im «Schmale»
![]()
(Bild: dasschmalehandtuch.ch)
Wenn ein Winterthurer jemanden zu einem Serpentin einlädt, dann ist das eine Ehre. Ein hiesiger Serpentin hat nichts mit den schlangenförmigen Bergstrassen zu tun, sondern ist der sehr beliebte geheime Haustrunk im «Schmalen Handtuch». Der Name der Szene-Bar an der Turmhaldenstrasse ist den Winterthurern einfach zu lang. Deshalb gehen sie einen Serpentin trinken im «Schmalen».
- «S’Tech» von der ZHAW
![]()
(Bild: Jonas Demmerle)
Mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften hat Winterthur eine grosse Bildungsinstitution vorzuweisen. Ihren Ursprung hat die ZHAW im 1874 gegründete Technikum Winterthur. Die Wiege der Departemente Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen sowie Technik, Naturwissenschaften und Informatik bezeichnen Winterthurer als «Tech».
- Die Dörfer Seuzi, Näfti und Wiesi
![]()
(Bild: Michael Hotz)
Der Abkürzungsdrang macht auch vor den Gemeinden um Winterthur nicht Halt. Seuzach wird zu «Seuzi», Neftenbach heisst im Slang «Näfti» und Wiesendangen kürzt man mit «Wiesi» ab.