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Uster Märt bald ohne Märtbalken?

Seit neun Jahren ist der Märtbalken fester Bestandteil des Uster Märt. Doch seine Zukunft ist ungewiss.

Uster Märt bald ohne Märtbalken?

Der Märtbalken zieht jedes Jahr das Partyvolk des Uster Märt an. Auch am Donnerstag war er wieder bis spätnachts mit mehreren hundert Partygängern bis zum Bersten gefüllt. Das könnte vielleicht schon bald ein Ende haben. Denn wie es mit dem Balken in Zukunft weitergeht, ist momentan noch offen. Gemäss Othmar Hasler vom Verein Balken-Team, gebe es dafür mehrere Gründe.

Die Zukunft des Märtbalkens ist ungewiss. (Bild: Thomas Bacher)

Das grösste Problem sei dabei der Lagerplatz des Märtbalkens. Bisher standen die Holzelemente jeweils das ganze Jahr lang auf dem Zeughausareal und warteten dort auf ihren Einsatz am Uster Märt. Da die Stadt Uster dieses Jahr jedoch ihr Land beim Zeughausareal mit der Armasuisse abtauschte, wurde auch der Vertrag für den Lagerplatz des Märtbalkens gekündigt.

«Die Stadt Uster unterstützte uns bisher bei der Miete, und sie kam uns nun auch entgegen. Wir dürfen das Balken-Material nochmals ein Jahr lang im Zeughausareal abstellen», sagt Hasler. Auch wenn sich der Mietzins erhöht habe, sei der Verein «Balken-Team» der Stadt sehr dankbar für dieses Entgegenkommen. Danach müsse man sich jedoch Gedanken machen. Die Möglichkeit eines Mietplatzes in einem nahen grossen Areal bestehe zwar, doch sei dies teuer und der Verein könne es sich nicht leisten, sagt Hasler.

Zu hohe Kosten

Neben dem Verlust des Lagerplatzes, plagen die Betreiber des Balkens auch einige finanzielle Fragen. «Der Transport sowie der Auf- und Abbau des Balkens kostet jedes Jahr mehrere zehntausend Franken», sagt Hasler. Mit dem Barbetrieb aus den beiden Tagen am Uster Märt können diese Kosten gerade noch gedeckt werden. «Auch dank vieler Sponsoreneinnahmen kommen wir jeweils mit einem blauen Auge davon», sagt Hasler.
Zudem weise der Balken nach rund zehn Jahren deutliche Gebrauchsspuren auf und sei langsam sanierungsbedürftig. «Da kommt natürlich die Frage auf, ob sich eine Totalsanierung finanziell überhaupt lohnt», sagt Hasler. Trotzdem will das «Balken-Team» noch sicherlich bis zum 10-Jahr-Jubiläum im nächsten Jahr am Balken festhalten.

«Zeit für etwas Neues»

Dennoch habe der Märtbalken langsam ausgedient. «Der Balken löst bei den Besuchern keinen Überraschungsmoment mehr aus wie in den Anfangsjahren» sagt Hasler und fügt an: «Vielleicht wird es langsam Zeit für etwas Neues». Konkrete Pläne habe der Verein zwar momentan noch nicht. «Wir sind deshalb auch offen und dankbar für Inputs und Ideen aus der Öffentlichkeit.» 
Hasler ist sich jedoch sicher, dass sich der Balken in all den Jahren zum Sympathieträger erwiesen hat. «Der Balken ist jeweils ein Anziehungspunkt für die Besucher», sagt er. Er habe auch schon Anfragen bekommen, ihn an anderen Märkten aufzustellen. Dies sei jedoch aus finanziellen Gründen nicht möglich gewesen. Der Balken habe in Uster nie zu Problemen geführt, sagt Hasler. «Wir haben in all den Jahren nie eine negative Reaktion erhalten. Auch wegen der Strassensperrungen für den Auf- und Abbau des Balkens wurde nie reklamiert.»

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