Effretiker genoss Blind Date im Europa-Park
Seinen Halloween-Ausflug in den Europapark wird der 31-jährige Effretiker Michi Pereira nicht vergessen. Denn weil ihn seine Freundin verlassen hatte, unternahm er ihn mit einer unbekannten Frau, die ihm auf Ricardo das höchste Gebot gegeben hatte. 280 Franken bezahlte sie für Eintritt, Besuch der Halloween-Horror-Show und Übernachtung im Doppelzimmer (wir berichteten).
«Sie war lieb und keine Diva», sagt Pereira rückblickend. Das habe ihm gefallen. Auf der Autofahrt hätten sie viel Zeit gehabt, miteinander ins Gespräch zu kommen. Denn bevor das Erlebnis Europapark losgehen konnte, standen sie erst einmal im Stau. Etwa drei Stunden habe die Reise nach Rust gedauert, sagt Pereira.
Mit einer Fremden im Bett
Obwohl er im Vorfeld betont hatte, dass er auch eine ältere Frau mitnehmen würde und dass er nicht auf der Suche nach einem One-Night-Stand sei, machte letztlich eine junge Frau das Rennen. Seine Begleiterin Sarah, eine Stadtzürcherin, die sich auf Ricardo Bunnysat nennt, ist 31 Jahre alt – wie Pereira.
Die Ziffern 3 und 1 sind für die beiden auch noch aus einem weiteren Grund verbindend: Pereira hat am 11. 3. Geburtstag, Sarah heute Donnerstag, 3. 11. «Das haben wir zufällig beim Einchecken ins Hotel herausgefunden», sagt der Effretiker.

Michi Pereira sucht auf Ricardo erfolgreich eine Frau, die mit ihm in den Europa-Park fährt. (Bild: Christian Merz)
Auf die gemeinsame Übernachtung sei er von vielen Seiten angesprochen worden, sagt er. «Viele Leute wollten wissen, ob ich es nicht komisch finde, mit einer fremden Frau im Doppelbett zu schlafen.» Merkwürdig fand er es aber nicht. «Wir sind ja zwei erwachsene Menschen.» Natürlich hätten sie sich gegenseitig im Pyjama gesehen, für so etwas müsse man offen sein, wenn man sich zu einer solchen Aktion entschliesse. Ausserdem hätten sie den Ausflug ja nicht nur zu zweit unternommen, sondern gemeinsam mit zwei anderen Pärchen.
Angst vor Bahnen
Ein Highlight sei für ihn der Besuch der Horror-Show gewesen, sagt Pereira. Danach seien sie aber trotz aller Begeisterung bald ins Bett gegangen, denn am nächsten Tag wollten sie früh aufstehen; Hotelgäste dürfen vor den Parkbesuchern auf die Bahnen. Nicht so Pereira und seine Gruppe. «Ausgerechnet an dem Tag gab es eine technische Panne.» Für den Vergnügungspark-Fan eine herbe Enttäuschung.
Und auch ein weiterer Aspekt störte ihn ein bisschen: «Sarah hatte Angst vor den Bahnen.» Er hätte sich eigentlich eine Frau gewünscht, die mit ihm Fahrten auf seinen Lieblingsbahnen Silver Star und Holz-Achterbahn unternimmt. Stattdessen musste er immer wieder allein anstehen. Die Silver Star besuchte er dreimal. Seine Begleiterin verbrachte dagegen viel Zeit damit, auf ihn zu warten.
Keine Blind Dates mehr
«Wir werden trotzdem in Kontakt bleiben», sagt Pereira. Sein Mut, eine fremde Frau einzuladen, habe sich für ihn gelohnt. «Es war eine lustige Aktion. Ich kann sie jedem empfehlen.» Und besonders freue ihn, dass er dadurch die Multiple-Sklerose-Gesellschaft Schweiz unterstützen könne – die 280 Franken wird er der Gesellschaft spenden.
Wenn Pereira künftig wieder etwas unternehmen wird, will der Single aber wieder in seinem eigenen Freundeskreis nach Begleitpersonen suchen. «Mit solchen Blind-Date-Aktionen ist jetzt Schluss. Ich habe keinen weiteren Ausflug mehr gebucht.»