Brotchorb-Filiale in Gossau wird nicht übernommen
Die Tage der Brotchorb Oberland AG sind angezählt: Per 1. November geht die Bäckerei mit Filialen in Grüningen, Gossau, Mönchaltorf und Dübendorf an die Grossbäckerei Steiner (wir berichteten). Der Name «Brotchorb» wird dann nicht mehr weitergeführt. Mit ein Grund für den Verkauf war der wachsende Druck durch immer strengere behördliche Auflagen. Der erhebliche administrative Mehraufwand habe den Umsatz belastet, teilte der scheidende Geschäftsführer Andreas Bühler im August dem ZO/AvU mit.
Gossau wird geschlossen
Wie jetzt bekannt wird, übernimmt die Steiner-Beck AG nicht, wie zunächst geplant, alle vier Brotchorb-Filialen. Der Standort Gossau wird nach Oktober geschlossen. «Als wir Anfang August die Übernahmeverträge unterzeichneten, gingen wir noch davon aus, dass wir die Gossauer Liegenschaft aufgrund eines langfristigen Mietvertrags weiterführen müssten», sagt Francesca Decurtins, Marketing-Verantwortliche bei Steiner-Beck.
Grundsätzlich habe man von vornherein Bedenken an der wirtschaftlichen Tragfähigkeit der Gossauer Filiale gehabt, wie Decurtins mitteilt. Zum einen wäre ein kostspieliger und zeitaufwendiger Umbau erforderlich geworden. Zum anderen liege die Filiale in einem schwierigen Konkurrenzumfeld: Neben den Detailhändlern Migros, Coop und Denner ist die Frauenfelder AG in der Nähe vertreten. Hinzu kommt, dass die Grossbäckerei Steiner bereits eine Filiale in Grüt betreibt. «Mit Gossau hätten wir uns praktisch selbst konkurrenziert», sagt Decurtins.
Vorzeitig aus dem Mietvertrag
Im August habe sich schliesslich abgezeichnet, dass man vorzeitig aus dem Mietvertrag entlassen werden könne. «Darüber waren wir sehr erleichtert. Vier Filialen auf einen Schlag zu eröffnen, wäre anspruchsvoll geworden», so Decurtins.
Für die Brotchorb-Mitarbeiter soll die Schliessung des Gossauer Standorts keine negativen Auswirkungen haben, wie Decurtins bekräftigt. Unabhängig von der Zahl der Standorte sei allen Mitarbeiter bei Interesse ein neuer Arbeitsvertrag angeboten worden. Die Produktion in Gossau werde ohnehin in die zentrale Produktion der Steiner-Beck AG an deren Hauptsitz in Wetzikon integriert.
Grüningen später umgebaut
Im Fortgang der Übernahmeplanung haben sich zudem weitere Änderungen ergeben. So verzögert sich der Umbau der Grüninger Filiale um einige Monate. Als Grund nennt Decurtins, dass man erst vor kurzem ein Treffen mit der Vermieterschaft arrangieren konnte. Entsprechend spät wurden die ersten Schritte für die notwendigen baulichen Anpassungen im Bereich Fassade und Elektrizität eingeleitet.
Die Grüninger Filiale werde trotzdem am 1. November planmässig als Steiner-Beck-Filiale eröffnet – mit kleinen Anpassungen beim Inventar. «Sobald der Gemeinderat die Baubewilligung erteilt hat, werden wir mit dem Umbau beginnen», sagt Decurtins. Wenn alles zügig vorangehe, könne der Standort Anfang 2017 wiedereröffnet werden. In der Zwischenzeit solle ein provisorischer Verkaufwagen den Betrieb aufrecht erhalten.
Die Filiale in Mönchaltorf wird ebenfalls am 1. November eröffnet, allerdings sind auch dort Umbaumassnahmen notwendig. Diese könnten, so Decurtins, noch vor den Arbeiten in Grüningen realisiert werden. Die Dübendorfer Filiale bleibe für kleinere bauliche Anpassungen für zwei Tage geschlossen. Am 3. November werde dort der Betrieb wieder aufgenommen.