Politik

Regen vermiest Erdbeerernte

Die Erdbeeren liessen lange auf sich warten. Das schlechte Wetter hat die Ernte verzögert. Am Freitag, 17. Juni, geht das Erdbeerfeld von Hanspeter Bachofen in Fehraltorf nun auf. Doch nicht nur der Regen hat dort seine Spuren hinterlassen.

Emilia Osiak hilft Hanspeter Bachofen diesen Sommer auf dem Feld. (Bild: Nadine Siegle), Der Dauerregen macht den Landwirten zu schaffen. Die Feuchtigkeit fördert den Pilzbefall und verunmöglicht das Bewirtschaften der Äcker. (Bild: Manuel Reimann)

Regen vermiest Erdbeerernte

Die Erntezeit für Erdbeeren beginnt normalerweise im Mai und dauert etwa bis Mitte Juli. In diesem Frühling waren die Bedingungen für die Erdbeerbauern aber alles andere als ideal: Sowohl die langandauernde Kälte als auch die starken Regenfälle machten den Erdbeerbauern Sorgen.

«Normalerweise ist die Haupterntezeit im Juni. Ein paar Wochen zuvor sind die frühen Sorten schon bereit. Dieses Jahr fängt es erst jetzt langsam an», sagt Landwirt Hanspeter Bachofen aus Fehraltorf. Er baut an der Mesikerstrasse Erdbeeren an. Einen Teil davon verkauft er an einem Stand an der Kempttalstrasse, den Rest kann man selber auf dem Feld pflücken.

Schwarze Flecken

Am Freitag, 17. Juni, möchte er das Feld zum Selberpflücken endlich öffnen. Lange war unklar, wann es soweit sein wird. «Wir hatten bis jetzt zu wenige reife Erdbeeren. Die Kälte hat die Ernte stark verzögert», sagt Bachofen. Gerade als sich die Temperaturen besserten, wurde er mit einer weiteren Laune der Natur konfrontiert. «Vor knapp zwei Wochen wurden wir von starkem Hagel überrascht. Das sieht man den Erdbeeren an», sagt er. Teilweise hätten sie schwarze Flecken. Essbar seien sie aber weiterhin. «Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen.»

Weniger Lust auf Erdbeeren

Aktuell sorgt der ständige Regen für ein neues Problem. «Die Erdbeeren faulen viel schneller, weil der Boden durchnässt ist», sagt Bachofen. Die faulen Erdbeeren müssen herausgelesen werden. Das bedeutet viel Mehrarbeit für den Landwirt. Diese Saison unterstützt ihn Emilia Osiak aus Polen auf dem Feld. Aber nicht nur das: «Es ist sehr deprimierend, die vielen verfaulten Erdbeeren wegzuwerfen. Darin steckt eine Menge Vorarbeit des letzten Jahrs.»

Der Regen hat nicht nur Konsequenzen für die Ernte. Bei schlechtem Wetter würden auch weniger Erdbeeren konsumiert, sagt Bachofen. «Die Leute haben bei diesem Wetter weniger Lust auf Erdbeeren und aufs Feld zum Selberpflücken zieht es sie schon gar nicht.»

Lange Erntezeit

In der Landwirschaft müsse man stets auch mit schlechteren Jahren rechnen. «Als Bauer ist keine Ernte selbstverständlich», so Bachofen. Schwierig werde es erst, wenn er mehrere Jahre hintereinander Verluste einfahre. «In den acht Jahren, in denen ich Erdbeeren anbaue, ist das aber noch nie vorgekommen.» Letztes Jahr sei er mit der Ausbeute sehr zufrieden gewesen, und auch dieses Jahr sei für ihn noch offen. Schliesslich sei die Erntezeit noch nicht vorüber. «Durchhänger kann es immer geben. Da die Erntezeit mit sechs bis sieben Wochen relativ lang ist, kann sich jetzt noch alles ändern – wenn das Wetter dann will.»

 

Erdbeerfeld zwischen Mesiker- und Rumlikerstrasse, Zugang von der Mesiker­strasse, Montag bis Samstag ab 16 Uhr.

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