Wegen persönlicher Differenzen: Aderlass bei Eluveitie
Die Winterthurer Metal-Band Eluveitie wird sich von Grund auf neu orientieren müssen. In einem Statement auf der offiziellen Facebook-Seite erklären Drummer Merlin Sutter, Sängerin und Drehleier-Spielerin Anna Murphy und Gitarrist Ivo Henzi ihren Austritt aus der Band.
Neben Frontmann Christian «Chrigel» Glanzmann bleiben damit nur noch Bassist Kay Brem und Gitarrist Rafael Salzmann übrig – der Aderlass ist beträchtlich.
Unterschiedliche Vorstellungen
Die drei Aussteiger machen «persönliche Differenzen» für den Bruch verantwortlich. «Entscheidungen, die von den verbleibenden Mitgliedern getroffen wurden, machten es uns unmöglich, weiterzumachen.» In den letzten zehn Jahren hätte sich die Band, die sich mit keltischen Klängen in der Rockszene einen Namen machte, stetig weiterentwickelt – nicht nur musikalisch, sondern auch persönlich. «Anstatt zusammenzuhalten, waren unsere Tage immer mehr gepägt von konstanten Interessenkonflikten. Über die Jahre entfernten wir uns von unseren Wurzeln, was nicht gut ist», so das ernüchterte Fazit.
Man trenne sich trotz den vielen Meinungsverschiedenheiten indes nicht in Hass, vielmehr sei die Entscheidung, getrennte Wege zu gehen, schwierig gewesen. Vor allem für die Fans sei die Entwicklung bedauerlich.
Auflösung der Band kein Thema
Sutter, Murphy und Henzi werden noch bis 5. Juni 2016 und dem Auftritt Eluveities am FortaRock-Festival im niederländischen Nijmegen bei der Band bleiben. Danach steht sie vor der Aufgabe, sich neu aufzustellen.
Denn eines, so heisst es im Facebook-Post, sei sicher: Eine komplette Auflösung stehe nicht zur Debatte. «Wir versprechen euch, jedes einzelne bestätigte Konzert zu spielen.» In einer Übergangszeit sollen temporäre Ersatzmusiker die entstandene Lücke schliessen, danach sehe man sich für das neue Line-up nach bestmöglichen Besetzungen um.
In der Reaktion der Fans auf die Mitteilung überwiegt Bedauern. «Eluveitie ist tot», kommentiert ein konsternierter Fan auf Facebook, «Das bricht mir das Herz» ein anderer. Geteilter Meinung ist man über die Rolle Glanzmanns, dessen Ansichten über die Stossrichtung der Band offenbar das Zünglein an der Waage waren. «Chrigel, verlier nicht die Motivation! Neue Talente werden kommen, alles wird gut», heisst es in einem aufmunterndem Post. Doch wird auch Kritik laut: Unter Glanzmann sei der monetäre Faktor immer wichtiger geworden. «Es ist eine Schande, was mit dieser einst grandiosen Folk Metal Band passiert ist», macht Fan Pascal Staub seinem Ärger Luft. (zür)
So geben Eluveitie die Neuigkeit auf Facebook bekannt.