Mutter und Kind aus Fehraltorf werden Werbestars
«Kleinkind mit Eltern gesucht Casting übermorgen». Als die Fehraltorferin Karin Angst den Aufruf ihrer Agentur las, sah sie die Chance für sich und ihre dreieinhalbjährige Tochter Romy gekommen. Von da an ging alles ganz schnell: Casting in Zürich, dann die Zusage und schon fanden sich Mutter und Kind beim 45-minütigen Dreh für eine Versicherung wieder. «Kinderviews» heisst der Spot. Ein Zusammenschnitt aus insgesamt 15 Interviews mit Kleinkindern über ihre Eltern zweieinhalb Minuten voller Niedlichkeit. Die Eltern konnten das Interview ihres Kindes über einen Monitor im Nebenraum, ebenfalls gefilmt, verfolgen.
«Die Werbe- und Filmbranche ist schon eine spezielle Welt», sagt Karin Angst. «Aber die ganze Crew war total lieb und hat sich super um Romy und mich gekümmert.»
«Romy fand es lustig»
Nach zwei Wochen auf dem Youtube-Kanal der Zurich Schweiz hatte das Video schon über eine Million Klicks. «Romy fand es lustig und hat mit den ganzen Kuscheltieren gespielt. Die Kameras hat sie gar nicht wahrgenommen», erzählt Karin Angst, wie sie ihre Tochter beim Dreh erlebte. Auch Priska Kaspar, Leiterin Kampagnen- und Brand-Management von Zurich Schweiz, sagt: «Es war herrlich zu beobachten, wie frei und fantasievoll Romy ist. Wir haben sie einfach machen lassen, was sie wollte, und versucht, die richtigen Fragen im richtigen Moment zu stellen.»
Der erste Auftrag
Das Ergebnis findet Karin Angst «berührend». «Auch in unserem Freundeskreis kommt der Spot gut an», meint sie. Zurich Versicherung leitet mit dem Spot die kommende Familien-Kampagne ein. Das Video läuft in ganz Europa und ist daher englisch untertitelt.
Als Romy ein Jahr alt war, hat Karin Angst sie bei der Kinderagentur Swiss registriert. Das war ihr erster Auftrag. «Eltern können das Profil ihrer Kinder selbst verwalten und je nach Zeit und Lust, aber zumindest alle drei Monate, ihre schönsten Bilder hochladen», erklärt Sandra Kissling, Geschäftsführerin der Dübendorfer Agentur.
Bedenken, dass sie ihre Tochter ins Rampenlicht stellt, hat Karin Angst aus Fehraltorf keine. «Wir können ja entscheiden, für welche Zwecke Romy zu sehen sein wird.»
Agenturchefin Kissling achte ihrerseits darauf, dass die Kinder freiwillig dabei sind. «Ambitionierte Eltern, die sich den eigenen Jugendtraum durch ihre Kinder erfüllen wollen, haben bei mir kein Glück. Das Wohl der Kinder hat erste Priorität.»