Gesangstalent aus Bubikon
Musik spielte schon immer eine wichtige Rolle im Leben von Virág Keszthelyi. Als Kind imitierte sie eine der Abba-Frauen und sang ihre Lieder nach. «Mein Vater spielte Gitarre und hörte englischsprachige Popmusik», erzählt die gebürtige Ungarin. Ihr taten es vor allem seine Soul-Vinyl-Platten an. Daran hat sich bis heute nichts geändert: Für die erste Etappe der SRF-Castingshow «The Voice of Switzerland» entschied sie sich für ein Lied des amerikanischen Soulmusikers Marvin Gaye.
Gute Bestätigung
Im Leben abseits der Bühne heisst die 36-Jährige Virág Muggli-Keszthelyi. Seit drei Jahren lebt sie mit ihrer Familie im Herzen von Bubikon. Schwanger mit dem zweiten Kind, absolvierte sie das Anmeldeverfahren zur Schweizer Castingshow. «Mit Kindern geht man gerne ein bisschen vergessen», begründet sie ihre Teilnahme. Sie erhoffe sich neue Impulse und neue Kontakte für ihre musikalische Laufbahn.
Dass sie die erste Ausscheidung geschafft hat, freut sie. «Es ist eine gute Bestätigung, unter die besten 40 gekommen zu sein.» Trotz einer überzeugenden Darbietung plagen sie manchmal Selbstzweifel. «Ich glaube, dass ich in meiner Gruppe mithalten kann. Aber gesamthaft gesehen, gibt es Sänger, die bei den Zuschauern besser ankommen und Starstatus geniessen.»
Sie spielt auf Michael André Williams, den singenden Pöstler an. Er begeisterte auch alle vier Jurymitglieder, die ihm nach der Blind-Audition sogar eine Standing Ovation gewährten.
Erfahrene Castingteilnehmerin
Virág Keszthelyi nimmt nicht zum ersten Mal als Sängerin an einer Castingshow teil. In Ungarn schaffte sie es 1999 in einer von Endemol produzierten Show unter die besten 10. Einen weiteren Versuch wagte sie 2002, wo sie allerdings wegen eines Missverständnisses vorzeitig ausschied. «Ich hatte die mündliche Zusage, dass ich weitergekommen sei.» Am Abend sei sie aufgetreten und nicht erreichbar gewesen. Damit war es gelaufen. Heute erzählt Keszthelyi mit einem Schmunzeln von diesem Erlebnis.
Kurze Zeit später ging sie mit dem ungarischen Produzenten und Pianisten Gero auf Tour. Mit ihm trat sie 2004 zum ersten Mal in der Schweiz auf. Unter anderem an einem Firmenjubiläum. Dort, im Imagine im HB lernte sie ihren heutigen Mann Remo Muggli kennen.
Bei vielen Projekten engagiert
Seit 15 Jahren widmet sich Keszthelyi beruflich der Musik. Dabei tritt sie live auf und beteiligt sich immer wieder an Lounge-, House- und Elektroprojekten als Sängerin. In Ungarn unterrichtete sie nebenbei. «Das war eine ideale Kombination», sagt sie.
In Budapest hatte sie zuvor ein Studium in Textildesign absolviert. Damit setzte sie zunächst den Weg fort, der sich neben der Musik ebenfalls aufdrängte. «Mir war immer klar, dass ich etwas im künstlerischen Bereich machen wollte.» Malen oder Musik. Dass ihr Herz doch stärker für die Musik schlägt, wurde ihr erst im Verlauf der Ausbildung richtig bewusst.
Tipps von Stefanie Heinzmann
Unabhängig vom Ausgang von «The Voice of Switzerland» will die 36-Jährige weiter singen. Am liebsten eigene Sachen. Deshalb sagt sie Anfragen für Cover-Auftritte ab. Ein konkretes Ziel hat sie sich für die nächste Zeit gesetzt: «Ich will ein Instrument gut spielen können.» Trotz privaten Gesangsstunden ist sie keine besonders geübte Notenleserin. Neue Lieder prägt sie sich über das Gehör ein.
Darauf verlässt sie sich auch bei der Vorbereitung zur nächsten Runde von «The Voice of Switzerland». Am kommenden Samstagabend tritt Sie im Battle gegen jemanden noch unbekannten aus ihrem Team an. Auf dieses Duell vorbereitet hat sie aber nicht Stefanie Heinzmann persönlich, sondern deren Gesangscoach. Die Walliserin hat ihr aber trotzdem schon ein paar Tipps weitergeben können. Einer lautet: Statt sich nervös machen zu lassen, den Auftritt zu geniessen und viel Power reinzugeben.