Politik

Metzger Dönni kehrt ins Dorf zurück

Seit einem halben Jahr müssen die Fehraltorfer ohne Metzgerei auskommen. Nun eröffnet der «alte» Metzger Dönni im Dorf ein neues Verkaufsgeschäft.

Metzger Dönni kehrt ins Dorf zurück

Es rattert, sägt und hämmert. Elektriker, Schreiner und Maler wuseln eilig zwischen Kabelrollen, Einbauschränken und Farbkübeln hin und her. Inmitten des emsigen Treibens in den Lokalitäten an der Grundstrasse 1 – neben Coop und Drogerie – stehen Silvia und Urs Dönni mit Töchterchen Livia und beobachten das Geschehen, beantworten Fragen und grüssen Passanten. Der künftige und ehemalige Metzger von Fehraltorf strahlt – in wenigen Tagen wird er hier seine neue Metzgerei einweihen. Der Zufall spielte mit

«Die Lage ist ein Glücksfall für uns», sagt Dönni, der nach der Schliessung seines Geschäfts in der Hechtscheune nicht mehr damit rechnete, doch noch etwas Passendes in der Gemeinde zu finden (wir berichteten). Er und seine Frau hätten sich bereits in anderen Gegenden der Schweiz nach einem geeigneten Geschäft umgesehen. «Aber das wirklich Tolle haben wir nicht gefunden.»

Dass er sich nun doch in Fehraltorf niederlassen wird, sei ein Zufall. «Am Weihnachtsessen der Firma Schütz Anfang Dezember – ich war dort für das Catering zuständig – hat Gerhard Schütz mich angefragt, ob ich Interesse hätte, die Lokalität des ehemaligen Restaurants Gran Sasso zu übernehmen.» Schnell war klar, dass beide die gleichen Ziele verfolgen: Urs Dönni war auf der Suche nach Räumlichkeiten für eine Metzgerei, Gerhard Schütz verfügte über solche und suchte raschmöglichst wieder einen Mieter dafür. Metzger Dönni und Immobilienbesitzer Gerhard Schütz wurden sich einig.

Keine eigene Wursterei mehr

Dann ging alles Schlag auf Schlag. In kurzer Zeit entstanden Pläne, erfolgten Baueingaben, wurden Aufträge vergeben. Die Baufreigabe der Gemeinde Fehraltorf erfolgte Anfang März. Seither arbeiten die Handwerker auf Hochtouren, denn bereits am 18. April wird das Ehepaar Dönni erstmals hinter den neuen Verkaufstheken stehen. Dönni hat am neuen Ort mit rund 150 Quadratmetern etwas weniger Platz zur Verfügung als in der Hechtscheune. Aus diesem Grund verzichtet er auf die Wursterei.

Würste herzustellen sei aufwendig, benötige viel Platz und es brauche grosse Mengen, um konkurrenzfähig sein zu können. «Ich werde im Bereich Wurstwaren mit der Metzgerei Jucker in Kollbrunn zusammenarbeiten», erzählt der 43-Jährige. Erste Priorität habe ein grosszügiger Verkaufsraum, bestätigt Silvia Dönni. Die Kunden sollen Freude am Einkaufen haben. Darum wird es nebst Fleisch und Wurst auch eine Ecke mit Delikatessen, Fisch und Käse geben. Dönni und seine Frau werden anfangs nur von zwei Angestellten unterstützt. Der Metzger will erst abwarten, wie sich alles entwickelt. Er ist sich bewusst, dass er nach der halbjährigen Absenz nicht erwarten kann, dass alles so weiterläuft wie vorher. «Das wäre blauäugig», sagt er. Aber der ideale Standort, genügend Parkplätze und die Kundenfrequenz stimmen ihn «gedämpft optimistisch». Und natürlich hofft er auf die Stammkunden aus der Zeit in der Hechtscheune. Dass diese sich ebenfalls auf die neue Metzgerei freuen, zeigt sich schon während der Umbauzeit. Mehrmals täglich suchen Passanten das Gespräch und gratulieren Dönni zu seinem Entscheid. So auch eine ältere Dame. «Ich freue mich sehr», ruft sie dem Metzger lachend zu und winkt. «Wir freuen uns auch sehr» sagt Silvia Dönni. «Es war schon immer der Traum meines Mannes, einmal in einer richtig schönen Metzgerei Fleisch zu verkaufen.» Nun seien sie auf gutem Weg, sich diesen Traum zu erfüllen.

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